Arbeitsmarkt

Der Schweizer Arbeitsmarkt zeichnet sich aus durch hohe Stabilität und eine niedrige Arbeitslosenquote.

Pendler arbeiten in einem Zugabteil
© EDA, Präsenz Schweiz

Der Schweizer Arbeitsmarkt ist bekannt für seine hohe Stabilität. Die Gesamtarbeitsverträge zwischen den Arbeitnehmerorganisationen und den Arbeitgebern regeln die Arbeitsbedingungen zahlreicher Branchen. Streiks sind ausserordentlich selten und im internationalen Vergleich gilt der Schweizer Arbeitsmarkt als flexibel.

Die Arbeitslosenquote der Schweiz gehört zu den niedrigsten in ganz Europa: Im April 2017 betrug sie gemäss der Internationalen Arbeitsorganisation IAO 3,3%. Ausländer spüren die Arbeitslosigkeit stärker, sie beträgt hier 5,9%. Die Jugendarbeitslosigkeit hingegen liegt mit 2,9% tiefer als der Durchschnitt. Die höchste Arbeitslosenquote haben die Kantone Neuenburg (5,9%), Genf (5,3%), Jura (4,7%) und Waadt (4,6%) zu verzeichnen, am niedrigsten ist sie in der Zentralschweiz (Luzern: 1,9%, Nidwalden: 1,1%, Obwalden: 1%, Schwyz: 1,8%, Uri: 1,2% sowie Appenzell Ausserrhoden: 1,8% und Appenzell Innerrhoden: 1%).

Zusammensetzung von Arbeitsmarkt und Gehältern

Auf die Frauen entfällt ein Anteil von rund 45,9% der Arbeitskräfte. Von den berufstätigen Frauen arbeiten 57,3% Teilzeit, bei den Männern sind es nur 16,8%. Doch die Teilzeitarbeit nimmt unabhängig vom Geschlecht generell zu. Bei den Männern hat der Anteil zwischen 2010 und 2015 um 27,2% zugenommen, bei den Frauen um 7,9%. Die Zahl der ausländischen Arbeitskräfte stieg zwischen 2010 und 2015 um 21,7% auf 1,6 Millionen, während die Anzahl einheimischer Arbeitskräfte um 4,7% auf 3,6 Millionen zunahm. 

Das Durchschnittsgehalt in der Privatwirtschaft lag 2014 bei 6189 Franken brutto pro Monat. Das sind 1,2% mehr als 2012. Es gibt jedoch grosse Unterschiede von Branche zu Branche. Besonders hoch sind die Gehälter in Branchen mit hoher Wertschöpfung wie Forschung und Entwicklung (9004 Franken), Pharma-Industrie (9694 Franken), Banken (9549 Franken) und Versicherungen (8769 Franken). Zu den Branchen mit Gehältern unter dem Landesdurchschnitt gehören der Detailhandel (4761 Franken), das Gast- und Hotelgewerbe (4333 Franken), die Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln (5303 Franken) und persönliche Dienstleistungen (3910 Franken). 

In der Schweiz ist der durchschnittliche Stundenlohn zwischen 2010 und 2015 um 2,6 Prozentpunkte angestiegen. Während des gleichen Zeitraumes konnten die EU28-Staaten im Durchschnitt einen Anstieg von 11,8 Prozentpunkten verzeichnen.

 

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