Chemie und Pharma

Die Chemie- und Pharmaindustrie bildet den bedeutendsten Sektor der Schweizer Exportwirtschaft. Sie macht jährlich rund die Hälfte des Schweizer Exportvolumens aus und trägt rund 5% zum BIP bei. Rund 1'000 Unternehmen sind in dieser Branche tätig, wovon zwei zu den grössten der Welt gehören.

Junge Menschen im Forschungslabor
Die Chemie- und Pharmaindustrie macht rund die Hälfte der schweizerischen Gesamtexporte aus. © Hoffmann-La Roche

Die Chemie- und Pharmaindustrie trug 2020 6,3% zum Brutto-Inlandprodukt bei. Sie platziert sich damit gleich hinter der Maschinenindustrie, ist aber Spitzenreiter beim Export. Dieser Industriezweig verkauft jährlich Produkte im Wert von über 116 Milliarden Franken ins Ausland, was fast 52% des Gesamtexportes ausmacht. 2020 beschäftigte die chemische und Pharmaindustrie rund 74’000 Personen in der Schweiz und mehr als 338’000 im Ausland. 

Die ersten chemischen und pharmazeutischen Fabriken sind im 19. Jahrhundert aus der Herstellung von Farbstoffen für die Textilindustrie hervorgegangen. Später konzentrierte sich dieser Industriezweig auf Produkte mit hoher Wertschöpfung wie Serum, Impfstoffe und Medikamente. Nach einer Krise und tiefgreifenden Umstrukturierungen in den 1990er Jahren ist der Pharmasektor in den Jahren nach 2000 stark gewachsen und liegt heute in seiner Bedeutung deutlich über dem Chemiesektor: Die Exporte im Pharmabereich stiegen von 8 Milliarden Franken im Jahr 1990 auf 99 Milliarden Franken im Jahr 2020. 

Die Akteure

Eine gewisse Anzahl grosser Unternehmen beherrschen diesen Industriesektor: im Bereich Pharma sind dies Novartis, Hoffmann-La Roche, Cilag GmbH und Celgene International II, während im Bereich Chemie Givaudan International, Trinseo Europe und Estée Lauder dazu gehören. Die Firmen Hoffmann-La Roche und Novartis zählen gemessen an ihrem Umsatz zu den grössten Pharmakonzernen der Welt. Aber fast die Hälfte der Beschäftigten der Chemie- und Pharmaindustrie entfällt auf kleine und mittlere Unternehmen. Insgesamt gibt es in diesem Sektor rund eintausend aktive Firmen. Sie konzentrieren sich auf die Regionen Basel, Zürich, Zug und auf die Genferseeregion.