Nachhaltige Städte und Infrastruktur

Nachhaltige Städte und Infrastruktur
© UNO

Nachhaltige Städte und Infrastruktur

Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in urbanen Gebieten. Die Städte in den Schwellenländern werden weiter wachsen und deren Bevölkerung sich zwischen 2000 und 2030 von 2 auf 4 Milliarden Menschen verdoppeln. Mit dem höheren Prozentsatz an Stadtbewohnern verdreifacht sich die bewohnte Fläche von 200‘000 auf 600‘000 km2. Die Urbanisierung gehört zu den bedeutendsten Entwicklungen im 21. Jahrhundert und fördert das lokale und nationale Wirtschaftswachstum. Der Trend bringt gleichzeitig grosse Herausforderungen mit sich, denn die Städte haben einen enormen ökologischen Fussabdruck:

Sie nehmen drei Prozent der Weltoberfläche ein, verbrauchen drei Viertel der globalen Ressourcen und sind für 75 Prozent der globalen Emissionen verantwortlich.

Die Städte haben sich zu wichtigen Faktoren von Umwelttrends und des Nachhaltigkeitsprozesses entwickelt. Mit dem globalen Wandel muss auch die Urbanisierung richtig angegangen werden. Die Ziele in den Bereichen Klimawandel, Gefahrenprävention, Wasser, Energie, Ernährungssicherheit, Hygiene, Migration, Gesundheit, Arbeit und Wirtschaftsentwicklung können ohne eine adäquate Urbanisierung nicht erreicht werden. Mit seiner transformativen Dynamik, verdeutlicht der Urbanisierungsprozess zunehmend seine durchdringende Wirkung auf die Nachhaltige Entwicklung. Eine neue Agenda für Nachhaltige Entwicklung kann dies nicht ignorieren. Daher könnte ein allfälliges eigenständiges Ziel in einem entsprechenden Referenzrahmen eine relevante Wirkung entfalten. Mögliche Zielvorgaben sollten unter anderem die Bereiche Städte- und Infrastrukturplanung (inkl. Bodennutzung, Strassensicherheit und Zugang zu nachhaltigem und sicherem Transport), Administration von Städten (Wissens- und Kapazitätsaufbau) und nachhaltige Infrastrukturfinanzierung abdecken.

Bei der Formulierung der neuen Agenda sollte auf den Erfahrungen im Aalborg-Prozess (Verpflichtungen und Charta) aufgebaut werden sowie auf anderen lokalen Nachhaltigkeitsinitiativen, z.B. solcher unter Koordination des International Council for Local Environmental Initiatives (ICLEI), um Synergien mit lokalen Prozessen der Agenda 21 zu kreieren.