Das Binnenland liegt zwischen den beiden Grossmächten China und Russland, besitzt reiche Vorkommen an Bodenschätzen und ist deshalb von geopolitischem Interesse. Der wirtschaftliche Austausch ist bescheiden, auch wenn die Zahl der Schweizer Touristinnen und Touristen zunimmt.
Bilaterale Beziehungen Schweiz–Mongolei
Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen
Die Schweiz und die Mongolei nahmen 1964 diplomatische Beziehungen miteinander auf. Mit der Demokratisierung der Mongolei ab 1990 intensivierte sich die Zusammenarbeit. Seit 2008 treffen sich die beiden Länder alle zwei Jahre zu politischen Konsultationen.
Die diplomatische Zuständigkeit für die Mongolei liegt bei der Schweizer Botschaft in Peking..Seit 2004 ist die Schweiz mit einem Kooperationsbüro der DEZA in Ulaanbaatar vertreten.
Wirtschaftliche Zusammenarbeit
Obwohl sich seit 1990 die ehemals sozialistische Wirtschaft der Mongolei zu einem marktwirtschaftlichen System gewandelt hat, bleiben die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen der Schweiz und der Mongolei bescheiden. Seit 2009 ist eine leichte Zunahme des Handelsvolumens festzustellen. Die Schweizer Exporte widerspiegeln die wichtigsten Exportsektoren, während die Importe aus der Mongolei zu mehr als 90% aus Rohstoffen bestehen. Die Mongolei wird mehr und mehr zum Rohstofflieferanten für Gold, Kupfer, Kohle und Uran und investiert in grosse Minenprojekte.
Zusammenarbeitserklärung, Staatssekretariat für Wirtschaft SECO
Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation
Mongolische Forschende können sich um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben.
Bilaterale Kooperationsprogramme des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation
Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende und Kunstschaffende, SBFI
Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe
2001 nahm die Schweiz ihre humanitären Aktivitäten in der Mongolei mit Hilfsmassnahmen im Zusammenhang mit der Klimakatastrophe, die das Land heimsuchte, auf. Seither hat sich die Zusammenarbeit schrittweise von der humanitären Hilfe hin zu Programmen der Entwicklungszusammenarbeit verlagert.
Die Kooperationsprogramme der DEZA in der Mongolei konzentrieren sich auf drei Aspekte:
- Landwirtschaft, Ernährungssicherheit, Klimawandel und Umwelt
- Inklusive wirtschaftliche Entwicklung und Berufsbildung
- Gute Regierungsführung, Bürgerpartizipation und Geschlechtergleichstellung.
Aufgrund der neuen regionalen Schwerpunkte der Schweizerischen Strategie der Internationalen Zusammenarbeit 2021-2023 wird das aktuelle Engagement der DEZA in der Mongolei bis Ende 2024 beendet. Andere Formen der Entwicklungszusammenarbeit nach 2024 sind möglich. Die Schweizer Botschaft in Peking wird weiterhin die Schweizer Interessen in der Mongolei sicherstellen.
Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe, DEZA
Schweizerisches Kooperationsbüro in der Mongolei, DEZA
Kooperationsprogramm Mongolei 2022-2024 - Ausstiegsprogramm (PDF, 46 Seiten, 1.4 MB, Englisch) (en)
Schweizerinnen und Schweizer in der Mongolei
Ende 2021 lebten 19 Schweizerinnen und Schweizer in der Mongolei.
Geschichte der bilateralen Beziehungen
Die Beziehungen zwischen der Schweiz und der Mongolei gehen auf die zweite Hälfte der 1950er-Jahre zurück, als erste Schweizer Unternehmen Handelsbeziehungen mit dem Land aufnahmen. Die Schweiz war der erste nicht-sozialistische Handelspartner der Mongolei. Offiziell anerkannte sie die Demokratische Republik Mongolei am 20. Mai 1964. Bis zum Ende der sozialistischen Ära blieb der Austausch zwischen Bern und Ulaanbaatar bescheiden.