Demokratische Republik Kongo: Unterstützung bei der Bekämpfung der Ebola-Epidemie

Projekt abgeschlossen
Eine Gruppe von Pflegenden hört den Anweisungen eines Ausbildners zu, neben dem zwei Personen in Schutzkleidung stehen.
Ausbildung des Pflegepersonals verschiedener Gesundheitszentren in Oicha. ©Medair/Conner Wingerter

Die unberechenbare humanitäre und epidemiologische Situation in der Demokratischen Republik Kongo ist eine Herausforderung. Zum zehnten Mal in der Geschichte des Landes ist Ebola ausgebrochen. Die DEZA und Medair haben flexibel reagiert und ihr Engagement angepasst, um die Ausbreitung des Virus in der Provinz Nord-Kivu zu verhindern.

Land/Region Thema Periode Budget
Demokratische Republik Kongo
Gesundheit
nothemedefined
Primäre Gesundheitsversorgung
Basisernährung
Reproduktive Gesundheit & Rechte
01.08.2018 - 30.04.2019
CHF  1’359’156

Mit der Unterstützung der DEZA führt die NGO Medair ein Gesundheitsprojekt in der Provinz Nord-Kivu in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) durch. Seit Beginn der Epidemie unterstützt sie sechs Gesundheitszentren in Gebieten, die von Konflikten und Vertreibungen betroffen sind. Dank dem Projekt können bei Epidemien und Konflikten rasch mobile Gesundheitsteams eingesetzt werden. 

Als im August 2018 in Nord-Kivu Ebola ausbrach, entsandte Medair Gesundheitsteams in mehrere betroffene Ortschaften. Sie führen kostenlose Behandlungen entsprechend den Empfehlungen des Gesundheitsministeriums der DRK durch. Zudem setzen sie sich für die Wiederherstellung der Wasserversorgung und die Verbesserung der sanitären Anlagen und der Hygiene ein. Schliesslich unterstützen sie die Gesundheitseinrichtungen bei der Diagnose von Verdachtsfällen, der Isolation der Ebola-Patienten und deren Überweisung in die entsprechenden Behandlungszentren.

Mehr Mittel zur Bekämpfung des Virus

Im August 2018 stellte die DEZA der NGO zusätzliche Mittel zur Verfügung. Damit konnte die Zahl der unterstützten Gesundheitszentren zur Bekämpfung der Epidemie verdoppelt werden. In der neuen Projektphase geht es vor allem darum, die Weiterverbreitung des Virus in sehr unsicheren Gebieten zu verhindern. Ein weiteres Ziel ist die Sicherstellung der Wasser- und Sanitärversorgung der sieben Gesundheitszentren in den betroffenen Gebieten. Insgesamt profitieren rund 200’000 Personen von der kostenlosen Behandlung.

In Notsituationen ist es unerlässlich, die Trinkwasserversorgung der Gesundheitszentren gemäss den Ebola-Protokollen sicherzustellen, die Räumlichkeiten einschliesslich der Isolationsräume für die Ebola-Patienten zu reinigen und zu desinfizieren, die Spitalabfälle angemessen zu behandeln und zu verbrennen, Latrinen und Duschen einzurichten, das Gesundheitspersonal für die Prävention und Überwachung von Infektionen zu schulen und den Gesundheitszentren Hygienekits für den Unterhalt der Einrichtungen zur Verfügung zu stellen. 

«Medair war die erste NGO, die während der Ebola-Epidemie in unser Gesundheitszentrum kam», sagt Dr. Marthe vom Referenzspital Mamove in der Gesundheitszone Oicha. «Sie hat sich rasch im Gesundheitszentrum und auch im Rest der Gemeinde engagiert. Es wurden Anlagen zur Trinkwasserchlorierung errichtet. Zudem wurde unsere Gemeinde für die Prävention von Ebola geschult. Die Epidemie hat Mamove nicht schwer getroffen, und dank dem Engagement von Medair in den Bereichen Wasser, Hygiene und Sanitärversorgung fühlen wir uns in der Lage, Ebola vorzubeugen», fügt der Arzt hinzu.

Wirkung auch ausserhalb der Gesundheitszentren

Von der Unterstützung profitieren nicht nur die Gesundheitszentren und deren Personal, sondern auch die umliegenden Gemeinden. Medair gewährleistet die Trinkwasserversorgung mit Chlorierungsanlagen. Die NGO sorgt für Möglichkeiten zum Händewaschen und leistet Sensibilisierungsarbeit im Hinblick auf eine bessere Prävention. Schliesslich verteilt sie Kits mit Handwasch- und Desinfektionsprodukten an Haushalte mit Verdachtsfällen.

«Dank der Flexibilität bei der Durchführung des Projekts und der raschen Anpassung des laufenden Vertrags mit der DEZA konnten wir nicht nur ein kohärentes Arbeitsprogramm für unsere verschiedenen Ebola-Projekte auf die Beine stellen, sondern insbesondere auch mehr Menschen erreichen als zu Beginn», erklärt Conner Wingerter, Medair-Projektchef in Beni. 

Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und die Schweizer NGO Medair sind seit 2013 Partner in der DRK.