Die Schweiz übernimmt 2017 den Vorsitz der International Holocaust Remembrance Alliance

Bern, Medienmitteilung, 05.11.2015

Die 31 Mitgliedstaaten haben am 5. November 2015 die Kandidatur der Schweiz für den Vorsitz der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) im Jahr 2017 gutgeheissen. Der Bundesrat hatte diese Kandidatur auf Vorschlag des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) unterstützt. Während des Präsidentschaftsjahrs wird das EDA seine enge Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren und den im Bereich der Menschenrechte aktiven Organisationen in der Schweiz fortsetzen.

The Chair of IHRA under the Hungarian Chairmanship, Minister of State Szabolcs Takács, with the Ambassador of Switzerland to Hungary, Jean-François Paroz, and the head of the Swiss Delegation to the Plenary Meeting of IHRA in Debrecen, François Wisard

An ihrer Plenarversammlung in Debrezin, Ungarn, haben die Vertreter der 31 Mitgliedstaaten der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) die Kandidatur der Schweiz für den Vorsitz 2017 gutgeheissen. Die Schweiz, die seit 2004 Mitglied der IHRA ist, folgt auf Rumänien, das den Vorsitz 2016 innehat. Chef der Schweizer Delegation ist Botschafter Benno Bättig, Generalsekretär des EDA. Er übernimmt 2017 die Funktion als amtierender Vorsitzender der IHRA (IHRA Chair).

Ziel der IHRA ist es, namentlich in den Mitgliedstaaten die Forschung und Bildung in Bezug auf den Holocaust zu fördern sowie die Erinnerung an die Opfer durch Gedenkfeiern und -stätten wachzuhalten. Zu den institutionellen Partnern dieser zwischenstaatlichen Organisation gehören die UNO, der Europarat, das Büro für demokratische Institutionen und Menschenrechte der OSZE und die UNESCO.

Auf Vorschlag des EDA finden 2017 in der Schweiz zwei Plenarsitzungen der IHRA statt, die erste in Genf, die zweite in Bern. Der Bundesrat stimmte diesem Vorschlag am 14. Oktober 2015 zu. Die Schweiz freut sich, die rund 200 Delegierten der IHRA zu empfangen, um das gemeinsame Engagement gegen Völkermord, ethnische Säuberungen, Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit, wie es die Charta der IHRA (Stockholmer Erklärung) vorsieht, zu verstärken. Anfang 2016 findet an der Pädagogischen Hochschule Luzern eine internationale Konferenz der IHRA zum Thema Forschung im Bildungsbereich statt.

Die Schweiz ist sehr aktiv in den Kernbereichen der IHRA. 2003 entschied die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren, den 27. Januar, den Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau, als Holocaust-Gedenktag an Schweizer Schulen zu begehen. Gewöhnlich werden an diesem Tag in verschiedenen Kantonen Aktivitäten durchgeführt, und die Bundespräsidentin oder der Bundespräsident verliest eine Erklärung. Das EDA hat zudem aktiv die Veröffentlichung von noch nicht herausgegebenen Zeitzeugnissen von Holocaust-Überlebenden unterstützt. Diese Sammlung wurde Anfang Jahr der Bundespräsidentin übergeben.

Seit der Aufnahme der Schweiz in die IHRA trifft sich das EDA mit den wichtigsten Akteuren des Bundes, der Kantone und der nichtstaatlichen Organisationen im Rahmen einer Begleitgruppe. Diese Gruppe wird in die Festlegung und Gestaltung der zukünftigen IHRA-Präsidentschaft der Schweiz einbezogen.


Weiterführende Informationen

Geschichten und Gesichter von Überlebenden des Holocaust
International Holocaust Remembrance Alliance (en)


Adresse für Rückfragen:

Information EDA
Bundeshaus West
CH-3003 Bern
Tel.: +41 58 462 31 53
Fax: +41 58 464 90 47
E-Mail: info@eda.admin.ch


Herausgeber:

Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten

Lokale News, 18.11.2015

Die Schweizerische Botschaft in Ungarn hielt am 18. November 2015 einen Empfang für die jungen Forscher, die am Sciex Stipendien-Programm teilgenommen haben. Aus einem Budget von 4 Millionen Schweizerfranken, hat das Sciex Programm über 60 ungarische Stipendien für Forschungsaufenthalte in Schweizer Forschungsgruppen für einen Zeitraum von bis zu 2 Jahren finanziert.

Sciex
Einer der jungen Forscher am Sciex-Empfang @ Embassy of Switzerland

Das Sammeln von Erfahrungen an verschiedenen Forschungseinrichtungen, auch im Ausland, ist oft ein notwendiger Schritt auf dem Weg zu einer erfolgreichen Habilitation und einer akademischen Karriere. Viele Wissenschaftler aus gewissen EU Staaten sind jedoch nicht in der Lage ein vollständiges Forschungsvorhaben im Ausland durchzuführen oder zu vollenden, da die Lebenshaltungskosten zu hoch sind. Das nun abgeschlossene Sciex-NMS.ch Stipendien-Programm ermöglichte es jungen Forschern aus den zwölf Staaten, die der Europäischen Union seit 2004 beigetreten sind, ihre Forschung an Schweizer Universitäten für einen begrenzten Zeitraum durchzuführen. Das Stipendien-Programm verteilte finanzielle Mittel in der Höhe von insgesamt 47 Mio. CHF und über 500 Jungforscher aus über 150 wissenschaftlichen Institutionen nahmen am Programm teil.

In Ungarn ist dies eines der 37 Projekte, Programme oder Fonds, die unter dem bilateralen Rahmenabkommen zwischen Ungarn und der Schweiz im Juni 2012 genehmigt wurde. In der Höhe von 130 Millionen Schweizerfranken, bildet dieses Programm einen Teil des umfassenden Schweizerischen Erweiterungsbeitrags zu Gunsten der 12 EU Mitgliedstaaten zur Verringerung der wirtschaftlichen und sozialen Ungleichheiten innerhalb der erweiterten Europäischen Union.

Das schweizerisch-ungarische Rahmenabkommen stärkt auch die bilateralen Beziehungen zwischen der Schweiz und Ungarn.

Ca. 20 Stipendiaten folgten der Einladung zusammen mit Vertretern aus verschiedenen ungarischen Behörden, wie auch vom Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten.

Die lebhafte und angenehme Diskussion unter den Teilnehmern zeigte, dass von der Nanophysik bis zur Felsmechanik, von der analytischen Chemie bis zu den Neurowissenschaften, Kontakte in vielen Forschungsdisziplinen geknüpft, erweitert und gestärkt wurden. Ungarn profitiert von diesem Stipendien-Programm nicht nur weil Wissenschaft und Forschung wichtig für Innovation und wirtschaftliche Entwicklung sind, sondern weil sie das Humankapital erhöhen. Die Schweizer Vertreter waren froh zu hören, dass alle Stipendiaten ihren Aufenthalt in der Schweiz als äusserst fördernd und nützlich für ihre Karriere erachteten. Darüber hinaus haben die Mentoren und Forscher die schweizerisch-ungarischen bilateralen Beziehungen durch Intensivierung von Partnerschaften zwischen Forschungseinrichtungen, die weit über den Zeitraum der Forschungsplatzierung dauerten, vertieft und erweitert.

Dank diesem erfolgreichem Programm sowie der  angenehmen Atmosphäre waren während des Abends nur glückliche Gesichter zu sehen.