Migration: Hilfe für Opfer sexueller Gewalt

Projekt abgeschlossen
Eine Betroffene von sexueller Gewalt.
Eine Betroffene von sexueller Gewalt. © Susana Oñoro

Migrantinnen und Migranten aus Subsahara-Afrika werden auf ihrem Weg nach Marokko oft Opfer sexueller Gewalt. Die Schweiz leistet medizinische Hilfe und bietet soziale und psychologische Unterstützung.

Land/Region Thema Periode Budget
Marokko
Migration
Gesundheit
Migration allgemein (entwicklungspolitische Aspekte und Partnerschaften)
Reproduktive Gesundheit & Rechte
01.07.2016 - 31.12.2017
CHF  160’000

Marokko ist zu einem Transit- und Zielland für Menschen aus Subsahara-Afrika geworden. Viele der Flüchtlinge haben auf ihrer Reise physische und sexuelle Gewalt erfahren. 

Die DEZA unterstützt in Marokko die «Association de lutte contre le Sida» (ALCS), die wichtigste Organisation im Land, die sich gegen sexuelle Gewalt einsetzt. Die ALCS unterstützt nicht nur die einheimische Bevölkerung, sondern auch Migrantinnen und Migranten sowie Flüchtlinge. Die Mehrheit der unterstützten Personen sind Frauen zwischen 16 und 30 Jahren aus Subsahara-Afrika. Viele wurden vergewaltigt oder zur Prostitution gezwungen. Einigen ist es gelungen, sich den Schleppernetzen zu entziehen. 

Die ALCS bietet eine individuelle Betreuung an, die psychologische, medizinische und soziale Hilfe umfasst. Zur Überwindung der Traumata werden Gruppen- und Einzelsitzungen durchgeführt. HIV-Schnelltests (innerhalb von 72 Stunden) werden angeboten für Frauen, die einem HIV-Infektionsrisiko ausgesetzt waren. Die ALCS ermöglicht ihnen Zugang zu Medikamenten gegen HIV und Tuberkulose und bietet Impfungen gegen Hepatitis B an. HIV-infizierte Schwangere werden besonders betreut. Frauen in Not erhalten Unterkunft, Lebensmittelgutscheine und Hygieneartikel. 

Die ALCS kümmert sich auch um junge Männer, die missbraucht wurden. Gewalt an Männern durch Männer ist ein Tabu. Die Betroffenen werden alleine gelassen. Die Vereinigung arbeitet direkt in den Migrantengemeinschaften, um solche Fälle aufzudecken und geeignete Hilfe anzubieten.   

Zu den erfreulichsten Ergebnissen ihrer Arbeit zählt sicherlich die Geburt von zahlreichen gesunden Kindern von HIV-infizierten Müttern.