Schweizer Hilfskonvoi für die Menschen in der Ostukraine erreicht Donetsk

Medienmitteilung, 15.05.2015

Die Schweiz hat am 15. Mai 2015 einen Konvoi mit 300 Tonnen chemischen Produkten zur Trinkwasseraufbereitung in den Osten der Ukraine geschickt, um in der Region Donetsk rund 3,5 Mio. notleidende Menschen mit sauberem Trinkwasser zu versorgen. Dieser humanitäre Konvoi ist der erste seiner Grösse, welcher die Kontaktlinie zwischen regierungs- und nichtregierungskontrolliertem Gebiet seit Beginn des bewaffneten Konflikts in der Region überquert. Begleitet wird der Konvoi von Manuel Bessler, dem Delegierten des Bundesrats für Humanitäre Hilfe.

Organisiert von der Humanitären Hilfe des Bundes haben 15 Lastwagen mit Hilfsgütern heute die Stadt Donetsk im Osten der Ukraine erreicht. Nach mehrstündiger Fahrt von Dnipropetrovsk durch Gebiete beiderseits der Kontaktlinie brachte der Hilfskonvoi rund 300 Tonnen Chemikalien in die Wasserwerke Donetsk. Die Chemikalien – hauptsächlich Aluminiumsulfat – werden für die Aufbereitung von Trinkwasser benötigt und wurden heute unmittelbar nach der Ankunft in die Wasserwerke Donetsk eingespeist, um die Bevölkerung beider Seiten der Kontaktlinie mit sauberem Trinkwasser beliefern zu können. Die Humanitäre Hilfe des Bundes organisierte diese Lieferung, da das Trinkwasser im Konfliktgebiet aufgrund mangelnder Desinfektionsmöglichkeiten nicht mehr den Normen entspricht und für die Ausbreitung von Krankheiten wie etwa Hepatitis A verantwortlich ist. 

Dieser humanitäre Konvoi, der vom Delegierten des Bundesrates für humanitäre Hilfe, Manuel Bessler, begleitet wird, ist der erste seiner Grösse, welcher die Kontaktlinie zwischen regierungs- und nichtregierungskontrolliertem Gebiet seit Beginn des bewaffneten Konflikts in der Region überquert. Zum ersten Mal auch hat die Regierung in Kiew mit einem Drittstaat bei der Durchführung einer grossangelegten Hilfsaktion durch das regierungskontrollierte Gebiet und das nichtregierungskontrollierte Gebiet zusammengearbeitet. 

Ergänzend zu den Programmen, die die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA sowie das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO seit langem in der Ukraine unterstützen, engagiert sich die Humanitäre Hilfe des Bundes seit dem Ausbruch des Konflikts in der Ukraine Anfang 2014 beidseits der Kontaktlinie. Dabei konzentrierte sie sich zunächst auf die finanzielle und personelle Unterstützung multilateraler Organisationen (UNHCR, WFP, IKRK), die beidseitig der Kontaktlinie tätig sind.

2015 stellt die Humanitäre Hilfe zusätzlich ein Budget von CHF 3 Mio. für vier bilaterale Aktionslinien zur Verfügung, welche der notleidenden Bevölkerung zugutekommen. Neben der Hilfe zur Trinkwasseraufbereitung ermöglicht die Humanitäre Hilfe der Schweiz Nothilfe für Meistbedürftige, welche über die tschechische Partnerorganisation „People in Need“ zum Beispiel durch die Reparatur von beschädigten Wohnhäusern geleistet wird. Sie unterstützt ausserdem die Lieferung von Medikamenten und medizinischem Verbrauchsmaterial in das nichtregierungskontrollierte Gebiet, sowie auch die Lieferung von medizinischen Apparaten in die regierungskontrollierte Region. Um die Koordination und die Effizienz der humanitären Hilfe vor Ort zu verbessern, stellt die Schweiz Experten des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe dem Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (United Nations Office for the Coordination of Humanitarian Affairs, UN-OCHA) zur Verfügung und leistet ausserdem einen Finanzbeitrag an die WHO von CHF 500‘000.

Local news, 31.01.2015

In the year following its Chairmanship of the Organization for Security and Co-operation in Europe (OSCE), Switzerland continues to take an active part at the helm of the organisation within the Troika as part of its commitment to maintain security and stability in the OSCE area. Together with Switzerland in the Troika are the current OSCE Chair, Serbia, and the country that takes over the Chairmanship in 2016, Germany.  Ukraine remains a major priority.

The OSCE Troika in 2015 is composed of Didier Burkhalter, Ivica Dačić and Frank-Walter Steinmeier. © MFA Serbia
The OSCE Troika in 2015 is composed of Didier Burkhalter, Ivica Dačić and Frank-Walter Steinmeier. © MFA Serbia

Switzerland held the OSCE Chairmanship in 2014 – for the second time since it first held the post in 1996. In 2015, Switzerland continues at the helm of the OSCE within the framework of the Troika, which comprises the current Chair, Serbia, the previous year's Chair, Switzerland, and the country that takes over the Chair in the following year, Germany. The purpose of the Troika is to ensure continuity in the OSCE's political priorities.

Of prime important for the OSCE is the need to continue in 2015 its efforts to de-escalate and overcome the crisis in Ukraine. Switzerland remains committed to finding a political solution to the conflict on the basis of the Minsk agreements of September 2014 that were negotiated between the Trilateral Contact Group and representatives of the separatist groups from eastern Ukraine. The Trilateral Contact Group comprises representatives of Ukraine and Russia. Ambassador Heidi Tagliavini of Switzerland continues to work in this body as special envoy of the OSCE Chairperson-in-Office.  Switzerland supports the Special Monitoring Mission in Ukraine (SMMU) financially and by seconding experts. The SMMU was established on 21 March 2014 under the Swiss Chairmanship and with the agreement of all OSCE participating States.

The Ukraine crisis has brought to the surface a crisis of confidence among the participating States. For this reason Switzerland attaches great importance to cooperative security and restoring confidence within Europe. In close cooperation with Serbia and Germany, Switzerland set up a group of 15 eminent persons mandated to draw conclusions from the Ukraine crisis and to support the OSCE participating States in conducting an inclusive and constructive dialogue on security in the Euro-Atlantic and Eurasian region.