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Die öffentliche Entwicklungshilfe (Aide publique au développement, APD) der Schweiz umfasst alle Beiträge des Bundes, der Kantone und der Gemeinden, die dazu bestimmt sind, die Empfängerländer in ihrer sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung zu unterstützen. Sie wird gemäss den internationalen Richtlinien des Entwicklungshilfeausschusses (DAC) der OECD erfasst.

Öffentliche Entwicklungshilfe (APD) in % des Bruttonationaleinkommens (BNE)

    

APD der Schweiz 2023

Im Jahr 2023 belief sich die öffentliche Entwicklungshilfe (APD) der Schweiz auf insgesamt 4,640 Milliarden CHF, 347 Millionen CHF mehr als im Vorjahr (2022: 4,293 Mrd. CHF).

Der Anteil der Schweizer APD am Bruttonationaleinkommen (BNE) stieg auf 0,60% (2022: 0,56%) und damit auf den höchsten je erreichten Stand. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr ist hauptsächlich auf die Kosten, die das Staatssekretariat für Migration (SEM) im Asylbereich in der Schweiz zu tragen hat, sowie auf ausserordentliche Ausgaben für die internationale Zusammenarbeit im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine und dem Konflikt im Nahen Osten zurückzuführen.

Die als APD anrechenbaren Asylkosten stiegen in der Schweiz im Jahr 2023 auf 1,311 Milliarden CHF (2022: 1,206 Mrd. CHF). Die APD/BNE-Quote ohne Asylkosten erreicht damit im Jahr 2023 0,43%, verglichen mit 0,40% im Vorjahr.

Entwicklung und Zusammensetzung der APD der Schweiz

    

Die internationale Zusammenarbeit der Schweiz wird hauptsächlich von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) des EDA, dem Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) des WBF und der Abteilung Frieden und Menschenrechte (AFM) des EDA umgesetzt. Ihre Ausgaben machten im Jahr 2023 65% der gesamten APD aus.

Entsprechend der Berechnungspraxis des DAC berücksichtigt die Schweiz in ihrer APD auch gewisse Ausgaben im Zusammenhang mit der Aufnahme von Asylsuchenden, vorläufig aufgenommenen Asylsuchenden und Flüchtlingen aus Entwicklungsländern während der ersten zwölf Monate ihres Aufenthalts in der Schweiz. Diese beinhalten die Pauschalen, welche das SEM an die Kantone entrichtet (772 Mio. CHF), die Kosten der Bundesasylzentren (457 Mio. CHF), die Kosten für die Rechtsvertretung während der Verfahren (57 Mio. CHF), jene für Dolmetscherinnen und Dolmetscher (15 Mio. CHF) sowie die Kosten für die Beschulung der Kinder von Asylsuchenden in den Bundesasylzentren (9 Mio. CHF). Diese Ausgaben machten 2023 28% der gesamten APD der Schweiz aus (2022: idem).

Zu den Ausgaben der internationalen Zusammenarbeit kommen die als APD anrechenbaren Ausgaben der übrigen Bundesstellen, namentlich des Bundesamts für Umwelt des UVEK, sowie die Beiträge der Schweizer Kantone und Gemeinden hinzu.