Die Ausstellung «Schicksale hinter den Zahlen» der DEZA lässt Vertriebene zu Wort kommen, die während des Kosovo-Krieges gezwungen waren, ihr Eigentum zurücklassen. Der Verlust ihres Heims stellt für die Betroffenen heute noch eine grosse emotionale Belastung dar. Neben dem materiellen Besitz haben die Vertriebenen die Verbindung zu ihrer Stadt oder zu ihrem Dorf, zu ihren Freunden und Nachbarn verloren und trauern um einen vergangenen Lebensstil.
Deshalb wollen sich die Eigentümer in ihrem Recht bestätigt wissen, selbst wenn eine Rückkehr ausgeschlossen ist. Hinter diesem rein rechtlichen Akt verbergen sich Gesichter und Schicksale, die in der Ausstellung anhand von Bildern und Hörbeiträgen vorgestellt werden.
Die Kosovo Property Agency für Versöhnung
Die Ausstellung trägt auch dazu bei, die Arbeit der «Kosovo Property Agency» (KPA) breiter bekannt zu machen, die seit ihrer Gründung 2006 von der DEZA unterstützt wird. Als 1999 das Ende des Kosovo-Kriegs verkündet wurde, lösten strittige Eigentumsansprüche eine erhebliche Rechtsunsicherheit aus. Die Übergangsverwaltung der Vereinten Nationen in Kosovo (UNMIK) errichtete daraufhin die Kosovo Property Agency, deren Aufgabe es ist, die Besitzverhältnisse bei Wohnimmobilien, Gewerbelokalen und landwirtschaftlichen Nutzflächen zu klären.
Die Kosovo Property Agency hat bisher 42 759 Anerkennungsgesuche erhalten – 90 % davon betreffen landwirtschaftliche Nutzflächen: In 39 570 Fällen ist eine Entscheidung ergangen. Die letzten Gesuche sollten 2014 behandelt werden. Die Bearbeitung der Rechtsansprüche trägt nicht nur zur Stärkung des Rechtsstaats im Kosovo bei, sondern unterstützt auch die Aufarbeitung der Vergangenheit und schafft die Grundlagen für die Versöhnung.
Die Unterstützung der Schweiz für die Kosovo Property Agency beläuft sich bis Ende 2014 auf insgesamt 9,3 Millionen Franken.
Engagement der Schweiz im Kosovo
Im Juni 2014 jährt sich das Ende des Kosovo-Krieges zum fünfzehnten Mal. Die Schweiz unterstützt den Kosovo seit 15 Jahren in seiner Transition zu einer regional und europaweit integrierten Demokratie mit sozialer Marktwirtschaft.
Im Rahmen ihrer Strategie 2013–2016 im Bereich der internationalen Zusammenarbeit engagiert sich die Schweiz in verschiedenen Bereichen im Kosovo: demokratische Regierungsführung und Dezentralisierung, Wirtschaft und Beschäftigung, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung sowie Gesundheit.
Stationen der Wanderausstellung
Orte und Daten der Ausstellung
17. – 29. Juni 2014: DEZA, Ausserholligen, Bern
1. – 5. Octobre 2014: Strassenaktion DEZA, Biel
9. – 11. Oktober 2014: Geographisches Institut der Universität Bern
Nach Bern und Biel macht die Ausstellung in weiteren Schweizer Städten Halt.
Publication "The fates behind the numbers"
Adresse für weitere Auskünfte
deza@eda.admin.ch
