Prävention von Wasserkonflikten: Die Schweiz empfängt eine Delegation aus dem Nahen und Mittleren Osten

Bern, Medienmitteilung, 26.09.2013

Wasser kann zu Streitigkeiten und Spannungen führen, aber es kann auch als Instrument zur Förderung von Frieden und Zusammenarbeit genutzt werden. Dies ist die Kernbotschaft, die die Schweiz seit 2009 mit ihrer Initiative «Blue Peace Middle East» vertritt. In diesem Rahmen besucht gegenwärtig eine vierzigköpfige Delegation aus dem Nahen und Mittleren Osten die Schweiz. Nach Gesprächen mit Mitgliedern der Bundesverwaltung und des Parlaments gestern in Bern weilt die Delegation heute und morgen auf der schweizerischen und deutschen Seite des Rheins, wo sie Vertreterinnen und Vertreter der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) trifft.

Die Schweiz pflegt seit einigen Jahren einen innovativen Ansatz im Bereich der Wasserdiplomatie im Nahen Osten. Die Initiative «Blue Peace Middle East» nimmt die Behörden und Entscheidungsträger mehrerer Staaten in die Pflicht: Türkei, Libanon, Irak, Jordanien und Syrien. Die auf konzeptioneller, diplomatischer und operativer Ebene neuartige Initiative betont die Notwendigkeit einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bei der Bewirtschaftung von Wasserressourcen. Sie hat insbesondere die Entwicklung von Instrumenten und Modellen für einen erfolgreichen grenzüberschreitenden Dialog über Wasserressourcen zum Ziel und soll zu einem echten «blauen Frieden» in den von dieser Problematik betroffenen Regionen führen.

Die aus ehemaligen Ministern, Parlamentsmitgliedern, Journalisten, Verlegern und Experten des Blue-Peace-Netzwerks zusammengesetzte Delegation, die derzeit die Schweiz besucht, geniesst in der Politik, bei den Institutionen und bei den Medien der Region grosse Glaubwürdigkeit. Ihre Mitglieder wirken mit bei der Förderung des Wasserdialogs zwischen den politischen, wissenschaftlichen und technischen Akteuren sowie der Zivilgesellschaft der Region. Damit tragen sie zum Erfolg des Schweizer Engagements in der Region bei.

Bei ihrem gestrigen Besuch in Bern besprachen die Mitglieder der Delegation die Herausforderungen, die laufenden Prozesse und den Beitrag der Schweiz im Rahmen von Blue Peace. Das Treffen mit Parlamentsmitgliedern bot Gelegenheit für einen Austausch über die Wasserproblematik - ein zentrales geopolitisches Thema im Nahen Osten -, sowie über die ersten Erfolge des Journalistennetzwerks der Region. Das im März 2013 gegründete Blue Peace Media Network ist eine Folge des Schweizer Beitrags zur Blue-Peace-Initiative.

Heute und morgen weilt die Delegation in Rheinfelden, Basel und Koblenz (D). Die auf Wunsch der Delegationsmitglieder durchgeführten Besuche dienen dazu, die Arbeitsweise der Internationalen Kommission für den Schutz des Rheins (IKSR) zu studieren, in der mehrere Staaten und Regionen aus dem Einzugsgebiet des Rheins zusammenarbeiten, um die verschiedenen Interessen im Bereich Nutzung und Schutz des Rheins in Einklang zu bringen. Die Mitglieder der Delegation können von der Erfahrung der IKSR profitieren und Schlüsse für ihre eigene Region ziehen.

Die Schweiz beabsichtigt, die Blue-Peace-Initiative weiterzuführen. Neben regelmässigen Konsultationen mit den politischen Entscheidungsträgern der Region wird sie zwei von ihr unterstützte Projekte überwachen: Das erste Projekt hat eine verbesserte Analyse der gegenwärtigen und künftigen Wassernutzung in Jordanien, Irak, Libanon, Syrien und der Türkei zum Ziel. Beim zweiten Projekt geht es um die Einführung einer integrierten Wasserbewirtschaftung für den grenzüberschreitenden Fluss Nahr al-Asi (Libanon, Syrien und Türkei).

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