Schweiz unterstützt humanitäre Hilfe für Syrienkrise mit weiteren CHF 30 Millionen

Bern, Medienmitteilung, 13.01.2014

Seit mehr als 1000 Tagen herrscht Krieg in Syrien, die humanitäre Situation in der Region ist katastrophal. Laut Schätzungen der UNO benötigen rund 9,3 Millionen Menschen in Syrien humanitäre Hilfe. Die Zahl der Flüchtlinge hat sich in den letzten zwölf Monaten auf 2,3 Millionen mehr als verdreifacht und soll bis Ende 2014 über vier Millionen erreichen. Die UNO führt angesichts der Lage erneut eine Geberkonferenz in Kuwait durch, bei der sie die internationale Gemeinschaft dazu auffordert, die Hilfseinsätze in diesem Jahr mit 6,5 Mia. Dollar zu finanzieren. Für diesen bislang umfangreichsten humanitären Hilfsappell der UNO wird die Schweiz weitere Unterstützung zusichern.

Der extrem harte Winter setzt den Menschen zu; insgesamt kämpfen 11,6 Millionen vom Krieg betroffene Menschen in Syrien selbst, aber auch im Libanon, in Jordanien, der Türkei, im Irak und in Ägypten mit lebensfeindlichen Bedingungen. Vor diesem Hintergrund wird sich die Schweiz an der internationalen Geberkonferenz am 15. Januar 2014 in Kuwait verpflichten, für die Betroffenen der Syrienkrise 2014 weitere CHF 30 Mio. aufzuwenden. Damit erhöht sich die Unterstützung der DEZA für die Opfer des Bürgerkriegs in Syrien seit März 2011 auf CHF 85 Millionen.

Der Delegierte der Humanitären Hilfe des Bundes, Botschafter Manuel Bessler, wird den Beitrag bei der von der UNO organisierten Konferenz zusichern. „Es ist eine Priorität der Schweiz, den katastrophalen Auswirkungen, die diese Krise auf Syrien und die Region hat, entgegenzuwirken“, sagte Bessler am Montag vor den Medien.

Mitte Dezember richtete die UNO eine Luftbrücke vom Norden Iraks ein, um von der Hilfe abgeschnittene Gebiete im Nordosten Syriens zu versorgen. Auf diesem Transportweg belieferten das Flüchtlingshilfswerk UNHCR, das Kinderhilfswerk UNICEF und das Welternährungsprogramm WFP mehr als 50.000 Hilfsbedürftige, u.a. mit Lebensmitteln, Thermodecken, Plastikplanen und Zelten. „Mit ihrer raschen finanziellen Unterstützung trug die Schweiz dazu bei, dass hilfsbedürftige Menschen durch diesen Lufttransport dringend benötigte Hilfsmittel erhielten, die gerade in den  kalten Wintermonaten lebenswichtig sind“, so Bessler.

Angesichts des ausserordentlich harten Winters in der Region und dem unaufhörlichen Flüchtlingsstrom in die Nachbarländer, die mit ihren Ressourcen an ihre Grenzen geraten, ist die sofortige Bereitstellung genügend finanzieller Mittel essentiell. „Bedenkt man, dass täglich rund 5.000 Syrer und Syrerinnen in die benachbarten Länder fliehen und im Libanon inzwischen fast jede fünfte Person ein syrischer Flüchtling ist, muss die internationale Gebergemeinschaft auch die Länder unterstützen, die diese zusätzliche Last auf sich nehmen,“ fügte Bessler an und sprach seinen Dank an die Nachbarländer Syriens für ihre enorme Hilfsbereitschaft aus. „Zudem benötigt ein rasch wachsender Teil der lokalen Bevölkerung in diesen Nachbarstaaten ebenfalls Unterstützung, wie z.B. im Zusammenhang mit den durch die Syrienkrise stark angestiegenen Lebenshaltungskosten.“

Die DEZA konzentriert ihre Bemühungen im humanitären Bereich auf den Schutz und die Unterstützung der betroffenen Bevölkerung in Syrien und der Syrienflüchtlinge in den Nachbarländern. Dabei gibt es drei Schwerpunkte: 1. Die finanzielle Unterstützung humanitärer Partner (UNO, IKRK, internationale und lokale nicht-staatliche Akteure). 2. Direkte humanitäre Aktionen der Humanitären Hilfe des Bundes in Jordanien und im Libanon, wie die Bargeldunterstützung libanesischer Familien, die syrische Flüchtlinge aufnehmen oder die Rehabilitation von Schulen, in denen syrische Flüchtlingskinder mit lokalen Kindern zum Unterricht gehen. 3. Zur Verfügung gestellte Experten des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe (SKH) an UNO Partnerorganisationen.

Angesichts der extrem schwierigen Situation in Syrien, engagiert sich die Schweiz zudem für die Respektierung des Völkerrechts und bei der Suche nach einer gerechten, nachhaltigen politischen Lösung. In diesem Sinn unterstützt die Schweiz die Anstrengungen des Sondergesandten der UNO und der Arabischen Liga, Lakhdar Brahimi. Sie stellt sich zur Verfügung als Gaststaat der Genfer Syrienkonferenz und erfüllt spezifische Anliegen der UNO in Bezug auf die Konferenz (technische Schulung im Bereich Verhandlungsführung für die Vertreter der Opposition).


Weiterführende Informationen

Engagement der DEZA in Syrien,Factsheet: Deza – Syrienkrise


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