Zerstörte Häuser durch Tsunami und Krieg: Bundesrat Didier Burkhalter besucht Schweizer Wiederaufbauprojekt in Sri Lanka

Bern, Medienmitteilung, 18.03.2015

In Sri Lanka fördert die Schweiz den Wiederaufbau von Häusern und Dörfern, die als Folge des Tsunamis von 2004 oder während des bis 2009 dauernden Bürgerkriegs zerstört worden waren. Bundesrat Didier Burkhalter besuchte in Jaffna im Norden des Landes das Dorf Akkarai.

Bundesrat Didier Burkhalter wird im Dorf Akkarai empfangen. © EDA

Am Tag nach seinen politischen Gesprächen mit Vertretern der sri-lankischen Regierung und einflussreichen tamilischen Politikern hat Bundesrat Didier Burkhalter das Dorf Akkarai in Jaffna im Norden Sri-Lankas besucht. Das Dorf war während des Bürgerkriegs zerstört worden. Der Wiederaufbau der 35 Häuser wird von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) im Rahmen von deren humanitärem Wiederaufbauprogramm unterstützt.

Akkarai befindet sich in einer Zone, die nach 26 Jahren erst vor kurzem von der Armee freigegeben worden ist. Entsprechend sind in dem Projektdorf verschiedene Baustadien zu sehen. Bundesrat Burkhalter informierte sich in Akkarai auch über die Entminungsaktivitäten, die zum Schutz der Dorfbevölkerung vor jedem Wiederaufbauprojekt durchgeführt werden müssen, und sprach mit Bewohnerinnen und Bewohnern der wieder errichteten Häuser. „Die Häuser von Akkarai sind ein Zeichen dafür, dass gemeinsames Engagement den Menschen neue Hoffnung und Perspektiven geben kann. Ich freue mich, dass die Schweiz einen Teil dazu beitragen kann, wenn die Bevölkerung von Akkarai nach den schlimmen Erfahrungen der Vergangenheit nun selbst an ihrer Zukunft baut“, sagte Bundesrat Burkhalter bei seinem Besuch des Projektdorfs.

Häuser, Dörfer, Lebensgrundlagen

Wegen des fast 30-jährigen Bürgerkriegs waren für die rückkehrende Bevölkerung im Norden von Sri Lanka die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und umweltrelevanten Strukturen praktisch komplett zerstört. Die DEZA reagiert darauf, indem sie ihrem Wiederaufbauprogramm einen integralen Ansatz zugrunde legt. Der Ansatz umfasst drei Elemente:

- Bau von Häusern in Eigenverantwortung der Familien, Beratung und Finanzbeitrag im Rahmen des Programms;
- Wiederaufbau der Gemeindeinfrastrukturen mit Schwerpunkt Ausbildung (Schulen und Kindergärten) sowie Zugang zu Wasser;
- Unterstützung und Aufbau der nötigen Lebensgrundlagen (z.B. Aufbau individueller Einkommensmöglichkeiten, Unterstützung bei Firmengründung und Geschäftsentwicklung).

Jeder Hausbau wird dabei durch die Familien in Eigenregie geplant und umgesetzt; 20 Prozent der Haushalte sind von Frauen geführt, für die nach dem Krieg eine geschützte Rückzugsmöglichkeit von besonderer Wichtigkeit ist.

Im Rahmen des Wiederaufbauprogramms der DEZA hat die Humanitäre Hilfe der Schweiz den Bau von rund 5100 Wohnhäusern unterstützt, die Raum für ca. 25‘000 Menschen geben, sowie von acht Schulen und 35 Kindergärten. Ausserdem hat sie in 45 Gemeinden den Zugang zu Wasser und Abwasserinstallationen und die Wiederherstellung von neun Regenrückhalte-Becken in Trockengebieten gefördert. Insgesamt hat die DEZA für das 2009 begonnene Wiederaufbauprogramm rund 30 Mio. CHF umgesetzt.


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