Wege aus der Armut: Präsentation des Weltbildungsberichts

Bern, Medienmitteilung, 06.03.2014

Mangelhafte Schulbildung kommt die armen Staaten teuer zu stehen. Milliarden von eingesetzten Dollar gehen jedes Jahr verloren, weil viele Kinder trotz Schulbesuch ohne Grundkenntnisse bleiben. Vor allem in die adäquate Ausbildung der Lehrkräfte muss investiert werden, um Verbesserungen herbeizuführen. Dies sind Ergebnisse des neuesten Weltbildungsberichts der UNESCO, der mit Schweizer Unterstützung entstanden ist. Die Lancierung in der Schweiz fand am 6. März 2014 an der Pädagogischen Hochschule Freiburg in Anwesenheit von DEZA-Direktor Martin Dahinden und dem Freiburger Bildungsdirektor Jean-Pierre Siggen statt.

Rund 250 Millionen Kinder weltweit bleiben ohne das geringste Basiswissen. In den armen Ländern kann ein Viertel der Jugendlichen keinen einzigen Satz lesen. Diese Bildungskrise drückt sich in einem Verlust von 129 Mia. Dollar pro Jahr aus. 37 Länder verlieren mindestens die Hälfte der in die primäre Bildung investierten Mittel durch die Tatsache, dass die Kinder nicht lernen. Der neuste von der UNO-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) publizierte Weltbildungsbericht kommt zum Schluss, dass kompetente Lehrpersonen ein wichtiger Schlüssel zu einer Verbesserung sind.

Der Bericht fordert, dass die Staaten die besten Kandidaten für das Bildungswesen gewinnen, ihnen eine gute Ausbildung garantieren, sie in Regionen einsetzen müssen, wo sie am nötigsten gebraucht werden und ihnen Anreize für ein längeres berufliches Engagement bieten müssen. Nebst diesem thematischen Teil zeigt der Bericht jedoch auch auf, wie weit die einzelnen Staaten in Bezug zu den sechs Dakar-Zielen der Bildung für Alle sind. Dabei wird hervorgehoben, dass vor allem bei den Zielen zur Alphabetisierung der Erwachsenen und dem Erwerb von Grundkompetenzen für Jugendliche wenige Fortschritte erzielt wurden. Zudem empfiehlt der Bericht, dass die Entwicklungsagenda Post-2015 (welche die Millenium-Entwicklungsziele ablöst) ein umfassendes Konzept Lernen und Gerechtigkeit für alle (Kinder, Jugendliche, Erwachsene) als Entwicklungsziel aufnimmt.

In der Schweiz wurde der Weltbildungsbericht am 6. März an der Pädagogischen Hochschule Freiburg lanciert. Eröffnet wurde die Veranstaltung durch DEZA-Direktor Martin Dahinden dem Freiburger Erziehungsdirektor Jean-Pierre Siggen. Fabienne Lagier vom Netzwerk für Bildung und Internationale Zusammenarbeit, Professor Abdeljalil Akkari von der Universität Genf und Mitglied der Schweizerischen UNESCO-Kommission, Pascale Marro,  Rektorin der PH Freiburg, und Valérie Liechti, Bildungsberaterin bei der DEZA diskutierten anschliessend die Empfehlungen des Berichts.

In seiner Ansprache hielt DEZA-Direktor Dahinden fest: „In ihren Einsatzgebieten in Afrika und Asien unterstützt die DEZA auch die Qualifikation der Lehrkräfte, das heisst Grund- und Weiterbildungsprojekte für Lehrpersonen und damit die Qualität der Bildung.“ Die DEZA habe ihr Engagement im gesamten Bildungsbereich seit 2007 intensiviert und stärke insbesondere die Qualität lokaler Bildungssysteme, so Dahinden. Für Staatsrat Jean-Pierre Siggen ist der neue Weltbildungsbericht extrem wertvoll, zum einen, weil er die Schwierigkeiten beschreibe, zum andern, und vor allem deshalb, weil er Wege zur Überwindung der Schwierigkeiten aufzeige.

Die Schweiz unterstützt den Weltbildungsbericht finanziell und realisiert über die DEZA verschiedene Bildungsprojekte in Afrika, Asien und dem Westbalkan sowie im Rahmen der Humanitären Hilfe z.B. in Jordanien und Haiti. 2012 engagierte sie sich für solche Projekte im Umfang von CHF 69 Mio.

Bildung bedeutet, eigene Entscheidungen treffen, sich den ständigen Veränderungen im Umfeld anpassen und ein Leben nach seinen Vorstellungen führen zu können. Daher setzt sich die DEZA in den Partnerländern dafür ein, dass alle ihr Recht auf Bildung wahrnehmen und so ihre Lebensumstände verbessern können. Sie will den Zugang der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen zu Grundbildung ermöglich, besonders der sozial benachteiligten Bevölkerungsschichten – namentlich Frauen, ethnische Minderheiten und Landbevölkerung –, die bislang davon ausgeschlossen bleiben. Und sie will die Qualität und Ergebnisse der Grundbildung verbessern helfen.


Weiterführende Informationen

Lehren und Lernen: qualitativ hochwertige Bildung für alle,Schwerpunktland der DEZA,Grundbildung und Bildungssystem – Hauptpfeiler der Entwicklung,Education For All Global Monitoring Report (en)


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