Kunst und Kultur – Im Herzen des gesellschaftlichen Wandels

Tänzerinnen machen Selbstaufnahmen mit dem Handy vor ihrem Auftritt in Dhaka, Bangladesch
Tänzerinnen machen Selbstaufnahmen mit dem Handy vor ihrem Auftritt in Dhaka, Bangladesch. © DEZA/GMB Akash

Kultur und Kunst nehmen in jeder Gesellschaft eine besondere Rolle ein. Bei ihrem Einsatz für die Reduktion von Armut und Ungleichheiten identifiziert die DEZA die kulturellen Ressourcen, das lokale Wissen und die schöpferischen Kräfte der Gesellschaften, in denen sie tätig ist, und baut darauf auf. Diesen Ansatz verfolgt sie bei allen ihren Themen und Interventionsbereichen. Darüber hinaus fördert die DEZA gezielt den Kultursektor ihrer Partnerländer sowie den Zugang von Kulturschaffenden zum schweizerischen und internationalen Kulturmarkt. Kunst und Kultur tragen zur Meinungsfreiheit, zur Friedensförderung und zur nachhaltigen Entwicklung bei. Mit ihrem Kulturengagement fördert die DEZA wichtige gesellschaftliche Umwandlungsprozesse.

Kunstschaffende berühren Gefühl und Intellekt und treiben den gesellschaftlichen Wandel voran. Mit ihrem Engagement für Kunst und Kultur, insbesondere der Förderung eines unabhängigen Kultursektors, stärkt die DEZA die Zivilgesellschaft, den sozialen Zusammenhalt, die Meinungsfreiheit, die gute Regierungsführung und den Demokratisierungsprozess in den Partnerländern, namentlich in fragilen Kontexten. Die Projekte der DEZA berücksichtigen auch die positiven Auswirkungen von Kunst und Kultur auf den Tourismus, den Arbeitsmarkt und die Wirtschaft.

Die DEZA unterstützt einerseits lokale Kulturprojekte in den Partnerländern und Schwerpunktregionen und ermöglicht andererseits Kulturschaffenden aus dem Süden und dem Osten den Zugang zum schweizerischen und internationalen Publikum bzw. Kunstmarkt sowie zu professionellen Netzwerken. In ihrer Kulturarbeit geht die DEZA von einem breiten Kunst- und Kulturbegriff aus, der auch populäre und traditionelle Ausdrucksformen umfasst.

Die kulturelle Dimension spielt in Projekten der internationalen Zusammenarbeit eine entscheidende Rolle. Eine Sensibilität auf kulturelle Elemente trägt zur Qualitätssteigerung von Prozessen und nachhaltigeren Zielerreichung von Projekten bei.

Engagement in Partnerländern

In ihren Partnerländern setzt sich die DEZA für die Unterstützung lokaler Kulturprojekte ein. Die Wahl der Partner und der kulturellen Ausdrucksformen richtet sich nach den lokalen Bedürfnissen und den Prioritäten der DEZA im jeweiligen Kontext. Ein unabhängiger, vielfältiger und partizipativer Kultursektor leistet einen wesentlichen und besonderen Beitrag zu verschiedenen Zielen der nachhaltigen Entwicklung, sei es durch die Stärkung der Zivilgesellschaft, ihre Teilhabe am kulturellen Leben, die Meinungsfreiheit, die Heranbildung pluralistischer Gesellschaften, Konfliktprävention bzw. -bewältigung und der soziale Zusammenhalt.

Die DEZA setzt sich dafür ein, Kunst und Kulturschaffenden die Gelegenheit zu bieten, sich aus- und weiterzubilden, ihre Aktivitäten, Organisationen und Netzwerke auszubauen und die Achtung ihrer Rechte, die Anerkennung ihrer Arbeit und eine Verbesserung ihrer Rahmenbedingungen zu erlangen. Zudem fördert die DEZA die Produktion und den Vertrieb ihrer Werke, stärkt aber auch Kulturorganisationen und -einrichtungen. Die DEZA gibt kulturellen und künstlerischen Aktivitäten den Vorzug, die einen Raum für Dialog und Diskussion wie auch Brücken zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen schaffen. Sie trägt mit ihrem Engagement zu einem vielfältigen, aktiven und unabhängigen Kulturangebot bei, dies vor allem auch in ländlichen, entlegenen oder benachteiligten Gebieten. 

Übersicht der Kulturprojekte und Kulturprogramme der DEZA (en)

Reflexionspapiere Kultur und Entwicklung

Das DEZA-Team «Kultur und Entwicklung» hat dem Autor und Kulturaktivisten François Matarasso im Jahr 2020 zehn Reflexionspapiere in Auftrag gegeben. Diese greifen die Relevanz und Notwendigkeit von Kulturprojekten im Kontext der Entwicklungszusammenarbeit auf und veranschaulichen das Potenzial und die Wirkung kulturellen Schaffens auf die Gestaltung und Zukunft von Gesellschaften. Im Jahr 2021 wurde François Matarasso mit zwei weiteren Reflexionspapieren beauftragt. Diese fordern uns auf, von der Covid-19 Pandemie als Krise zu lernen, den Zusammenhalt zu fördern und gemeinsam sich für Kultur und Entwicklung stark zu machen.

Die Reflexionspapiere des Teams «Kultur und Entwicklung» übermitteln wertvolle Gedanken, Handlungsanweisungen und Diskussionspunkte, die sowohl auf theoretischer wie praktischer Ebene Anwendung im Bereich Kultur und Entwicklung finden. 

Reflexionspapiere zu Kultur und Entwicklung 2021 (PDF, 16 Seiten, 370.8 kB, Deutsch)

Engagement in der Schweiz

Von der Schweiz aus fördert die DEZA nicht nur den Zugang von Kunstschaffenden aus dem Süden und dem Osten zum Schweizer Publikum, sondern auch den Zugang zum Kunstmarkt und zu internationalen Netzwerken. Der Bereich Film, wo internationale Zusammenarbeit unerlässlich ist, steht dabei an erster Stelle. Die DEZA hat in diesem Zusammenhang langfristige Partnerschaften mit Fachorganisationen der Schweizer Kulturbranche aufgebaut. Diese helfen namentlich beim Vertrieb von Werken der Kunst- und Kulturschaffenden. Die DEZA unterstützt primär Produktionen aus den Partnerländern der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit.

Artlink und der SüdKulturFonds

Zudem beauftragte die DEZA 2010 das Büro für Kulturkooperation artlink mit der Verwaltung des SüdKulturFonds. Der Fonds unterstützt in der Schweiz gezielt Kunst- und Kulturschaffende aus Entwicklungsländern und Regionen, die einen Demokratisierungsprozess durchlaufen. Die vom SüdKulturFonds mit Förderbeiträgen unterstützten Produktionen werden in Zusammenarbeit mit Fachexperten ausgewählt. Gesuche sind direkt an artlink zu richten.

SüdKulturFonds – artlink

Fonds Visions Sud Est

Die DEZA gibt ausserdem einen Beitrag an den Fonds Visions Sud Est, dieser unterstützt Filmproduktionen aus Asien, Afrika, Lateinamerika und Osteuropa (Nicht-EU-Länder), gewährleistet ihre Verbreitung in der Schweiz und hilft, dass sie in der ganzen Welt gesehen werden können. Gesuche dürfen ausschliesslich von Produktionsfirmen des Südens (Afrika, Lateinamerika, Asien) oder Osteuropas (exkl. EU-Mitglieder) eingereicht werden und sind direkt an Visions Sud Est zu richten.

Visions Sud Est

Die kulturelle Dimension in DEZA-Projekten

Die DEZA handelt bei ihrer internationalen Zusammenarbeit im Bewusstsein der Werte und Bezugssysteme, die ihren eigenen Strategien zugrunde liegen. Den Dialog mit ihren Partnern führt die DEZA auf Augenhöhe und unter Achtung der kulturellen Unterschiede. Zudem setzt sich die DEZA für die Achtung der kulturellen Rechte ein. Die DEZA sieht diesen dreigliedrigen Ansatz als Grundlage ihrer Entwicklungszusammenarbeit und als unabdingbare Voraussetzung für nachhaltige Ergebnisse. Um dies umzusetzen, legt die DEZA Wert auf die Diversität ihrer Teams vor Ort, die interkulturellen Kompetenzen der Mitarbeitenden und den Einbezug der kulturellen Dimension in der Planung und Durchführung von Entwicklungsprojekten.

Fachwebsite

Die Community of Practice «Culture Matters» der DEZA soll primär den Austausch über Kultur und Entwicklung innerhalb der DEZA fördern. Die Website bietet der Öffentlichkeit zudem ausführliche Informationen über das Kulturengagement der DEZA.

Shareweb der Community of Practice «Culture Matters» (en)

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