Berge – ein zentrales Thema an der UNO-Klimakonferenz 2014 in Lima
Artikel,
11.12.2014
Vom 1. bis 12. Dezember 2014 findet in Lima die Klimakonferenz der UNO statt. In diese Zeitspanne fällt der Internationale Tag der Berge vom 11. Dezember 2014, den die UNO vor 12 Jahren lanciert hat. Berge sind ein wichtiges Thema an der Klimakonferenz. Mit Unterstützung der DEZA hat das Gastland Peru den Pavillon «Berge und Wasser» aufgebaut. Darin erfahren die Besucherinnen und Besucher die Bedeutung der Berge für eine nachhaltige Entwicklung und die Auswirkungen des Klimawandels auf ebendiese.
Berge liefern Trinkwasser für zwei Drittel der Menschen weltweit und weisen eine hohe Biodiversität auf. Gleichzeitig sind sie als sensible Ökosysteme stark vom Klimawandel bedroht. Ihre Gletscher sowie ihr dauerhaft gefrorener Untergrund, der sogenannte Permafrost, schmelzen. Dadurch entstehen neue Naturgefahren, z.B. Überschwemmungen oder Gletscherseen.
Die Folgen und die Eindämmung des Klimawandels sowie Anpassungsmassnahmen an ebendiesen werden an der Klimakonferenz der UNO (COP20) in der peruanischen Hauptstadt Lima vom 1. bis 12. Dezember 2014 diskutiert und verhandelt. Die DEZA ist Teil der vom Bundesrat bestimmten Schweizer Verhandlungsdelegation.
Das Gastland Peru hat mit Unterstützung der DEZA den Pavillon «Berge und Wasser» kreiert. Darin erfahren die Besucherinnen und Besucher auf anschauliche Art und Weise die Zusammenhänge zwischen Wasser, Boden, Energie und Ernährung in Berggebieten. Gleichzeitig können sie sich über Klimaprojekte der DEZA informieren.
Der peruanische Präsident Ollanta Humala Tasso hat am Eröffnungstag der Konferenz am 1. Dezember 2014 zusammen mit peruanischen Schulklassen den Pavillon besucht.
11. Dezember 2014: Internationaler Tag der Berge
Während der UNO-Klimakonferenz findet am 11. Dezember 2014 der Internationale Tag der Berge statt. Die UNO hat diesen Tag vor 12 Jahren initiiert. Im Rahmen der Klimakonferenz gibt es zum Internationalen Tag der Berge einen Anlass mit ranghohen politischen Vertretern aus Bergländern wie Bhutan, Kirgisistan, Peru oder Argentinien. Ziel ist es, den Konferenzteilnehmenden die zentrale Bedeutung der Berge für die künftigen Generationen nahe zu bringen. Ziel ist es, das Bewusstsein dafür im Hinblick auf die Klimaverhandlungen und die neuen Entwicklungsagenden nach 2015 zu stärken.
Im Vordergrund des Anlasses stehen folgende Themen:
Berge als Wasserlieferanten
Die Bedrohung der Gletscher durch die Klimaerwärmung
Der Umgang mit Naturgefahren und das Verständnis eines ganzheitlichen Ansatzes zur Verringerung ebendieser
Die Bedeutung der Biodiversität und der Sortenvielfalt in der landwirtschaftlichen Produktion für die künftige Ernährungssicherheit weltweit
Wasserkraft zur nachhaltigen Energiegewinnung
Wichtigkeit der Abgeltung von Ökosystemdienstleistungen, z.B. die Anerkennung und Vergütung von nachhaltiger Waldbewirtschaftung durch lokale Bergbewohnerinnen und Bergbewohner, als Mittel zur Bekämpfung der Armut in Berggebieten
Fehlende Infrastruktur, Gesundheitsversorgung und Ausbildungsmöglichkeiten in Berggebieten
Engagement der DEZA in Peru
Die DEZA engagiert sich u.a. im Rahmen des Globalprogramms Klimawandel in Peru. Eine der Aktivitäten ist das Gemeinschaftsprojekt zur Anpassung an den Klimawandel in Peru (PACC). In diesem Projekt geht es darum, die lokale Bevölkerung in der Provinz Cusco dabei zu unterstützen, ihren Lebensunterhalt langfristig zu sichern. Viele dieser Menschen leben in Dörfern auf über 3500 Metern über Meer. In diesem Gebiet gehen die Regenfälle aufgrund des Klimawandels drastisch zurück, was die Tierhaltung und Landwirtschaft der mehrheitlich sich selbst versorgenden Menschen zunehmend bedroht.
Im Projekt wird beispielsweise mit Hilfe von «Qochas», traditionellen Wasserrückhaltemulden der Inkas, Regenwasser gesammelt und gespeichert. Dieses dient anschliessend der Bewässerung von Futteranbauflächen und der Versorgung von Tieren mit Wasser. So können Bauern und Hirten ihre Tiere trotz des Rückgangs der Niederschläge das ganze Jahr über mit Wasser versorgen. Das Projekt trägt ebenfalls dazu bei, die schwelenden Konflikte um die knapper werdenden Wasserressourcen zu verringern.