Lancierung des Globalen Wissensmanagements «Migration und Entwicklung»

Artikel, 18.09.2013

Mit der Lancierung der Plattform «Globale Wissenspartnerschaft für Migration und Entwicklung» (KNOMAD) in Genf werden Forscherinnen und Forscher aus der ganzen Welt aufgerufen, ihr Wissen zu teilen, neues zu generieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Schweiz unterstützt dieses neue Instrument der Weltbank finanziell und nimmt im Steuerungsausschuss Einsitz.

Die Schweiz setzt sich seit einigen Jahren ein, um das Potential der Migration für die nachhaltige Entwicklung zu nutzen und negative Auswirkungen wie Menschenhandel zu bekämpfen. Fundierte Fakten und relevante Statistiken sind dabei unabdingbare Arbeitsinstrumente. Die von der DEZA unterstützte und von der Weltbank umgesetzte «Globale Wissenspartnerschaft für Migration und Entwicklung»(KNOMAD) soll zum internationalen Referenzpunkt des Wissensmanagements in diesem Bereich werden. KNOMAD wird am 11. September 2013 in Anwesenheit des Direktors der DEZA, Botschafter Martin Dahinden, sowie hochrangiger Vertreter der Weltbank und anderer Partnerorganisationen in Genf lanciert.

Plattform für Forschende

Das übergeordnete Ziel von KNOMAD ist es, staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren Zugang zu Fakten, Statistiken und Erkenntnissen im Bereich Migration und Entwicklung zu geben. Zum ersten Mal in diesem Ausmass werden Forscher aus der ganze Welt aufgerufen, ihr Wissen auf einer Plattform zusammenzuführen. Zudem soll neues Wissen durch die Teilnahme international anerkannter Experten generiert werden. Die gesammelten Informationen werden durch die Nutzung moderner Technologien einfach zugänglich und zu einem öffentlichen Gut gemacht. Durch die Einbindung von Partnern in Entwicklungs- und Schwellenländern sollen auch bis anhin wenig erforschte Themen – wie die Auswirkungen der Süd-Süd Migration – akademisch beleuchtet werden. Die Zivilgesellschaft profitiert ebenfalls von KNOMAD, indem sie einerseits ihre Arbeit einem breiten Publikum präsentieren und andererseits ebenfalls von den Produkten der Plattform Gebrauch machen kann. Zusätzlich kann KNOMAD auf Anfrage spezifische Studien erstellen oder Datensätze liefern, die von Staaten zur Politikentwicklung genutzt werden können.

Schliesslich wird die Plattform auch eine zentrale Rolle im Rahmen internationaler Dialoge zu Migration und Entwicklung spielen, z.B. dem «Globalen Forum Migration und Entwicklung» (GFMD).

Schweiz im Steuerungsausschuss

Die Weltbank hat bereits Ende der 1990er-Jahre die Wichtigkeit von Wissen in der internationalen Zusammenarbeit betont und ist eine Pionierin im Wissensmanagement im Themenbereich Migration und Entwicklung.

Die Schweiz unterstützt dieses mehrjährige Projekt mit CHF 5 Mio und ist zurzeit der grösste Geldgeber. Dies erlaubt es der Schweiz, als Mitglied des Steuerungsausschusses direkt bei der weiteren Entwicklung von KNOMAD Einfluss zu nehmen. Wie die gesamte internationale Gemeinschaft wird auch die Schweiz von KNOMAD profitieren und das Wissen und die Informationen nutzen können, sei es bei Projekten im Feld oder bei der Teilnahme an internationalen Prozessen. Beata Godenzi, Chefin des Globalprogramms Migration und Entwicklung der DEZA, hat zudem den Vorsitz der Arbeitsgruppe «Technical Working Group on Policy and Institutional Coherence», einer der 12 thematischen Arbeitsgruppen von KNOMAD.

KNOMAD im Web: www.knomad.org