Die Humanitäre Hilfe unterstützt den Wiederaufbau auf den Philippinen

Medienmitteilung, 28.05.2014

Sechs Monate nach dem Taifun Haiyan sind die Wunden auf den Philippinen noch nicht verheilt. Die Humanitäre Hilfe des Bundes führt deshalb ihr mittelfristiges Engagement weiter und unterstützt die Anstrengungen zum Wiederaufbau in den betroffenen Gebieten. Ihre Schwerpunkte: Instandsetzung von Schulen, Wiederherstellung der Trinkwasserversorgung und Sicherung der Existenzgrundlagen der Bevölkerung.

In der Nacht vom 8. November 2013 verwüstete der Taifun Haiyan einen Grossteil der zentralen Inseln der Philippinen. Im Verlaufe der Krise waren rund 40 Expertinnen und Experten des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) im Einsatz. Sie organisierten die Nothilfe und verteilten während mehrerer Wochen Hilfsgüter, um die wichtigsten Bedürfnisse der betroffenen Bevölkerung zu erfüllen.

Mit Windgeschwindigkeiten von über 300 Stundenkilometern und einer teilweise mehrere Meter hohen Flutwelle war Haiyan der heftigste Taifun, der je registriert wurde. Gemäss den philippinischen Behörden waren über 14 Millionen Personen von diesem Supertaifun betroffen, der Tausende von Menschenleben forderte. Schätzungen zufolge wurden über eine Million Häuser zerstört oder beschädigt.

Nach der Nothilfe folgt der Wiederaufbau
Die Nothilfephase der Humanitären Hilfe dauerte bis Mitte Januar. Sie wurde im Februar 2014 von einem mittelfristigen Engagement abgelöst. Ziel ist es, den Wiederaufbau in den zerstörten Gebieten zu unterstützen.

Die Humanitäre Hilfe konzentriert sich hauptsächlich auf die Instandsetzung von Schuldächern, die Sanierung von Trinkwassersystemen und die Wiederherstellung der Existenzgrundlagen der betroffenen Bevölkerung. Bis Ende Juli sollen über 30 Klassenzimmer in zwölf Schulen sowie ein Dutzend Trinkwassersysteme wieder funktionstüchtig sein. Diese Aktivitäten umfassen auch ländliche Gebiete. Bis jetzt haben die Expertinnen und Experten des SKH fünf Klassenzimmer instand gesetzt und zwei temporäre Schulen errichtet. Drei weitere temporäre Schulen befinden sich im Bau.

Die Projekte werden in Anwesenheit von vier SKH-Experten in den Distrikten Matag-ob und Kananga (Provinz Leyte) sowie in Daanbantayan (Provinz Cebu) durchgeführt. Zudem stellt die Humanitäre Hilfe UN Habitat einen SKH-Experten zur Verfügung. Dieser ist in Manila und Roxas im Einsatz. Er unterstützt die Anstrengungen der UN-Organisation im Hinblick auf die Verabschiedung und Verbreitung von Qualitätsnormen für den Wiederaufbau von Wohnhäusern.

Dank dem Engagement der Humanitären Hilfe erhielten 130 Fischerfamilien neue Pirogen, so dass sie ihre Erwerbstätigkeit wieder aufnehmen konnten. Die vom Taifun ausgelöste Flutwelle hatte viele Fischerboote und damit die wichtigste Einkommensquelle von Hunderten Familien zerstört.

Ernte dank der multilateralen Hilfe gesichert
Mit Beiträgen an multilaterale Partner konnten Operationen finanziert werden, deren positive Auswirkungen weit über die Nothilfephase anhalten. Dies gilt etwa für die Aktivitäten der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Der Taifun zerstörte Tausende Hektaren Reisfelder. Die Humanitäre Hilfe finanzierte die Verteilung von Saatgut durch die FAO, so dass über 44 000 Landwirte rechtzeitig vor der Regenzeit neu ansäen konnten. Jeder Bauer erhielt über 40 Kilogramm Reis. Damit lassen sich rund zwei Tonnen Reis auf einer Fläche von einer Hektare produzieren. Diese Menge bietet den Landwirten ein existenzsicherndes Einkommen und ernährt eine fünfköpfige Familie während eines Jahres.

Zusammen mit anderen Geberländern konnte die Schweiz für die landwirtschaftliche Soforthilfe der FAO auf den Philippinen über 5 Millionen US-Dollar versammeln. Mit der dank diesem Beitrag produzierten Reismenge können über 800 000 Personen ein Jahr lang ernährt werden. Der Wert der Ernte wird auf über 84 Millionen US-Dollar, d. h. das 17-Fache des ursprünglichen Beitrags, geschätzt.