Schweiz ist Gastgeberin der internationalen Konferenz zur Katastrophenvorsorge in Genf

Bern, Medienmitteilung, 21.05.2013

Naturbedingte und technologische Katastrophen häufen sich; um die Not zu mindern, wird die Vorsorge immer wichtiger. Vom 19. bis 23. Mai ist die Schweiz Gastgeberin der 4. Internat. Konferenz über Katastrophenvorsorge in Genf. Den Vorsitz übt DEZA-Direktor Martin Dahinden aus. Bundespräsident Ueli Maurer eröffnete die Konferenz. Rund 2‘500 Fachleute aus der ganzen Welt sind zur Veranstaltung angereist, die von UNISDR, der UNO-Organisation für Katastrophenvorsorge, organisiert wird. Im Vordergrund stehen die Stärkung dieses Anliegens in der Entwicklungshilfe sowie die Politik nach dem Auslaufen des Aktionsrahmens von Hyogo im Jahr 2015.

Die Menschen, ihr Lebensraum und ihre Nahrungsgrundlage sind regelmässig von Natur- und Technologiekatastrophen bedroht. Dies hat schwerwiegende Auswirkungen auf die Entwicklungsbemühungen, insbesondere in fragilen Ländern. Aber Katastrophen können auch in Industrieländern beträchtliche materielle Schäden anrichten und Menschenleben kosten. Klimawandel, ungeordnete Verstädterung und Umweltzerstörung sind Faktoren, die das Katastrophenrisiko erhöhen und ganze Bevölkerungen gefährden können.

An der vierten Tagung der Globalen Plattform zur Verringerung von Katastrophenrisiken (Global Platform for Disaster Risk Reduction) treffen sich diese Woche in Genf hochrangige Regierungsmitglieder, Vertreterinnen und Vertreter von lokalen Behörden und NGO, Fachleute von Universitäten und technischen Hochschulen, Vertreterinnen und Vertreter der Privatwirtschaft, Parlamentsmitglieder sowie Gemeindepräsidentinnen und  präsidenten aus der ganzen Welt. Insgesamt sind 165 Länder vertreten. Unter der Federführung der UNO-Organisation zur Verringerung von Katastrophenrisiken (UNISDR) pflegen sie den Erfahrungsaustausch und verständigen sich über die Bedeutung von Massnahmen zur Prävention und zur Vorbereitung auf Natur- und Technologiekatastrophen. Ziel der Konferenz ist es insbesondere, Strategien und praktische Massnahmen zur weltweiten Verringerung von Risiken zu fördern, diese Problematik in die Entwicklungspolitik zu integrieren und zu überlegen, wie der Hyogo-Aktionsrahmen der Referenzrahmen in diesem Bereich, der 2015 ausläuft – weitergeführt werden kann.

Die Schweiz, die das vierte Mal in Folge als Gastgeberin dieser Veranstaltung fungiert, wurde an der Eröffnungsveranstaltung von Bundespräsident Ueli Maurer vertreten. In seiner Ansprache erinnerte er daran, dass die Schweiz grosse Erfahrung im Umgang mit Natur- und Technologiegefahren hat. Er betonte, dass die Staaten ein Interesse daran haben, sich in diesem Bereich mehr zu engagieren, und wies auf die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit und die Notwendigkeit hin, diese Frage in ihrem wirtschaftlichen, politischen, sozialen und ökologischen Kontext zu behandeln. Er erwähnte zudem, dass die Verringerung von Katastrophenrisiken in den Programmen der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) ein Schwerpunktthema bildet. Was den Hyogo-Aktionsrahmen betrifft, der 2015 ausläuft, so befürwortete Ueli Maurer einen zweiten internationalen Referenzrahmen, mit dem die seit 2005 laufenden Bemühungen weitergeführt und ihre Umsetzung verstärkt werden können.

Botschafter Martin Dahinden, der den Vorsitz der Konferenz innehat, äusserte sich ebenfalls in diesem Sinne. Der Leiter der DEZA erinnerte daran, dass der Mensch zwar nicht alle Risiken eliminieren kann, sie aber kontrollieren kann, wenn er sie versteht. Er wies darauf hin, wie wichtig es ist, die lokale Bevölkerung und die Privatwirtschaft bei der Konzeption der Präventionspolitik einzubeziehen. Damit könnten die Staaten auf lokaler und nationaler Ebene eine solide Grundlage für die Bewältigung von Natur- und Technologiekatastrophen legen. Schliesslich begrüsste die Schweiz das vorbildliche Engagement der Sonderbeauftragten des UNO Generalsekretärs für die Verringerung von Katastrophenrisiken, Margareta Wahlström, und der UNISDR.

Mit der Konferenz konnte Genf, das unter anderem Sitz der UNISDR ist, seinen Status als internationales Kompetenzzentrum für Fragen im Zusammenhang mit der Verringerung von Katastrophenrisiken festigen.


Weiterführende Informationen

Global Platform for Disaster Risk Reduction (en),DEZA: Das Sekretariat der Vereinten Nationen für Risikominderung (UNISDR),Engagement der DEZA: Prävention – das Ausmass von Katastrophen reduzieren,Abteilung Gefahrenprävention des BAFU: Thema Naturgefahren


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