Jahresmedienkonferenz: Wie die Wirkung der DEZA-Projekte gemessen wird

Medienmitteilung, 27.01.2017

In der Herbstsession hat das Parlament die neue Botschaft über die internationale Zusammenarbeit 2017-2020 verabschiedet. Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) steht nun im ersten Jahr der Umsetzung. Welche neuen Akzente setzt die Botschaft? An der Jahres-Medienkonferenz der Direktion erläuterte DEZA-Direktor Manuel Sager die fünf strategischen Schwerpunkte sowie weitere Aufträge des Parlaments und die Kernziele der verschiedenen DEZA-Bereiche im laufenden Jahr. Im zweiten Teil der Medienkonferenz vertieften DEZA-Fachleute das für die Entwicklungszusammenarbeit wichtige Thema der Wirkungsmessung.

Peter Bieler, Manuel Sager und Chantal Nicod sitzen an der Jahresmedienkonferenz 2017 der DEZA an einem Tisch und sprechen zu den Medienschaffenden.
An der DEZA-Jahresmedienkonferenz sprachen Peter Bieler, Manuel Sager und Chantal Nicod (v.l.) über die strategischen Schwerpunkte 2017

Von der Verabschiedung zur Umsetzung – für die DEZA steht die Botschaft zur Internationalen Zusammenarbeit 2017-2020 im Vordergrund ihres Engagements, wie DEZA-Direktor Manuel Sager vor den Medien darlegte. „Die Botschaft richtet sich inhaltlich nach den Anträgen des Bundesrats und setzt fünf strategische Akzente“, sagte Sager. Diese sind:
• Weitere Investitionen in die Nothilfe, um die von Krisen und Katastrophen betroffenen Menschen zu schützen.
• Verstärktes Engagement in fragilen Ländern und Regionen. Neu werden 55 anstatt 45 Prozent der Mittel im Mittleren Osten, Nordafrika und Subsahara-Afrika eingesetzt.
• Verstärktes Engagement zur Verminderung von Armut und Ungleichheit, mit einem Schwerpunkt bei der Schaffung von Perspektiven für Frauen und junge Menschen generell, u.a. durch Grund- und Berufsbildung.
• Weitere Intensivierung der Zusammenarbeit mit dem Privatsektor.
• Globales Engagement in den Bereichen Wasser, Klimawandel, Gesundheit, Ernährungssicherheit und Migration.


Stärkere Verknüpfung mit Migrationspolitik

Erstmals wird neben der DEZA und dem Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) auch die EDA-Abteilung für Menschliche Sicherheit (AMS) an der Umsetzung der Botschaft beteiligt sein. Ausserdem wird die Entwicklungszusammenarbeit ihr Engagement noch stärker mit der Migrationspolitik verlinken, wenn dies dem Schutz der Flüchtenden und den gemeinsamen Interessen der Schweiz und ihrer Partnerländer dient. „Diese Verknüpfung hat das Ziel, menschliche Tragödien, wie wir sie in der aktuellen Flüchtlingskrise erleben, zu verhindern und die schlimmsten Auswirkungen einzudämmen“, sagte DEZA-Direktor Sager. Insbesondere bedeute dies ein noch stärkeres Engagement in den Herkunftsländern und das Setzen eines Schwerpunkts auf die Ursachen von Flucht und Migration.

Ein weiteres Schwerpunktthema des laufenden Jahres ist laut Sager eine Bildungsstrategie, die Grund- und Berufsbildung umfasst. Die entsprechenden Ressourcen werden im Zeitraum der Botschaft 2017-2020 um 50 Prozent bzw. CHF 210 Mio. erhöht. Ein neues strategisches Ziel der Botschaft sind ausserdem die Themen Gender und „Sexual and Gender-Based Violence“ (SGBV). Dafür werden jährlich rund CHF 10 Mio. aufgewendet. Mitte des Jahres werden ferner die Programme des Kohäsionsbeitrags an zehn EU-Mitgliedstaaten zum Abschluss kommen. Die diesbezüglichen Ziele wurden laut Sager erreicht oder sogar übertroffen.

Wirksamkeit und Wirkungsmessung

Die Wirkungsmessung werde in der neuen Botschaftsperiode vermehrt an Bedeutung gewinnen, sagte Manuel Sager weiter und leitete über zum zweiten Teil der Medienkonferenz. Peter Bieler, Chef der DEZA-Sektion Evaluation und Controlling, führte in das Thema der Wirksamkeit und Wirkungsmessung ein. Jährlich lässt die DEZA von externen Experten mehr als 100 Projekte evaluieren. Dabei können Themen, Landesstrategien oder institutionelle Strukturen geprüft werden. Bieler erläuterte Mechanismen und Kriterien der Messung wie beispielsweise Relevanz oder Effizienz bzw. Wirtschaftlichkeit bei den Projekten sowie Leistungsausweis oder operationelle Kapazitäten, wenn es um Beiträge an Organisationen geht. Er konkretisierte das Thema anhand des Projekts Agri-Fin Mobile zur Verbesserung von Dienstleistungen an Bauern und Bäuerinnen in Afrika und Asien.

Auf weitere Details der Wirkungsmessung ging Chantal Nicod, Leiterin der DEZA-Abteilung Westafrika, anhand mehrerer Beispiele aus dem Bereich der Grundbildung ein. Sie erklärte auch, welche Massnahmen nach Abschluss einer Evaluation ergriffen werden. Denn das Ziel der Wirkungsmessung ist es, objektiv Rechenschaft abzulegen, aus den Resultaten Schlussfolgerungen zu ziehen und Projekte oder Programme nötigenfalls anzupassen. Das Thema hat einen zentralen Stellenwert für die DEZA, weil es um die zielführende Verwendung der Steuergelder geht.


Weiterführende Informationen

Botschaft über die Internationale Zusammenarbeit 2017-2020
Factsheet Wirksamkeit
Was die DEZA bewirkt: Bericht zu den Resultaten der Botschaft 2013-2016
Resultate und Wirkung


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