Stärkung der Beziehungen zwischen der Schweiz und Jordanien und humanitäre Krise in Syrien im Fokus des Besuchs von Bundesrat Didier Burkhalter in Amman

Medienmitteilung, 19.05.2017

Bundesrat Didier Burkhalter und der jordanische Aussenminister Ayman Safadi haben am Freitag, 19. Mai 2017, in Amman ein Abkommen (Memorandum of Understanding) zur Stärkung der bilateralen Beziehungen zwischen der Schweiz und Jordanien unterzeichnet. Anschliessend besuchte der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) das Flüchtlingslager Azraq, wo er eine von der Schweizer Zusammenarbeit finanzierte Wasserversorgungsanlage offiziell einweihte, die rund 35 000 syrischen Flüchtlingen in dem Lager einen direkten Zugang zu Trinkwasser verschafft.

Didier Burkhatlter teilt ein Glas Wasser mit den Kindern des Flüchtingslagers von Azraq in Jordanien
Didier Burkhalter weiht eine Wasserversorgungsanlage im Lager von Azraq ein, die rund 35 000 syrischen Flüchtlingen den direkten Zugang zu Trinkwasser verschafft.

Die Nachbarländer Syriens, darunter Jordanien und der Libanon, tragen als Zufluchtsstaaten die Hauptlast der Flüchtlingskrise. Die Schweiz unterstützt diese Länder und bemüht sich, Lösungen herbeizuführen, indem sie den Bau von Schulen unterstützt, die Schaffung von Arbeitsplätzen fördert und sich für eine bessere Wasserversorgung einsetzt. Ziel ist es, den Flüchtlingen in ihrer Region Zukunftsperspektiven zu bieten.
Anlässlich der Einweihung einer von der Schweizer Zusammenarbeit finanzierten Wasserversorgungsanlage im Flüchtlingslager Azraq stellte Bundesrat Didier Burkhalter fest, dass die Verpflichtung zur Verbesserung der Wasserversorgung im Lager, die er zusammen mit dem Leiter von UNICEF in Jordanien, Robert Jenkins, bei einem Besuch in Azraq vor 18 Monaten eingegangen war, mit der heutigen Einweihung dieses Systems erfüllt wird. Die Anlage wird nicht nur die Lebensbedingungen der Flüchtlinge verbessern, deren Zahl sich seit dem ersten Besuch von Bundesrat Burkhalter mehr als verdoppelt hat, sondern auch den bisherigen Transport von Wasser mit Tankwagen überflüssig machen. Dies ermöglicht Einsparungen von über einer Million Franken pro Jahr. Dieser Betrag kann fortan für Bildungsprogramme zugunsten der Flüchtlinge eingesetzt werden.

Bundesrat Didier Burkhalter rief in Erinnerung, dass das Engagement der Schweiz in der Syrienkrise auf mehreren Pfeilern basiert. Auf einem politischen Pfeiler, durch die Unterstützung der Bemühungen – vor allem durch die UNO in Genf –, eine friedliche Lösung für diesen Konflikt herbeizuführen. Und auf einem humanitären Pfeiler, durch die Unterstützung der Notleidenden in Syrien und in den Nachbarländern, darunter Jordanien. Die Hilfe der Schweiz im Zusammenhang mit der Syrienkrise ist die grösste humanitäre Operation ihrer Geschichte.

Die Schweiz setzt sich aber auch dafür ein, wirtschaftliche Perspektiven in den Staaten der Region zu eröffnen. Der Bundesrat äusserte sich dazu am Freitagabend bei einem von der Schweiz offerierten Diner am Rande des Weltwirtschaftsforums über den Nahen Osten und Nordafrika (WEF MENA) in einer Rede vor rund hundert Jungunternehmerinnen und Jungunternehmern. «Eine der grössten Herausforderungen für die Region Nordafrika und Naher Osten ist die Bewältigung der Arbeitslosigkeit, vor allem der Jugendarbeitslosigkeit. Unsere Verantwortung als Politiker ist es, günstige Rahmenbedingungen für Schaffung von Arbeitsplätzen in Ihrer Region zu schaffen», betonte der Vorsteher des EDA.

Bei seinem Treffen mit seinem jordanischen Amtskollegen Ayman Safadi dankte Bundesrat Burkhalter Jordanien für die Aufnahme einer sehr hohen Zahl von Flüchtlingen. Die Schweiz unterstützt daher auch Jordanien, zum Beispiel durch die Instandstellung von Schulen. Dadurch ermöglicht sie rund 50’000 Flüchtlings- sowie einheimischen Kindern gleichermassen den Zugang zu schulischer Bildung. Während seines Besuchs im Lager Azraq überbrachte Bundesrat Didier Burkhalter zudem symbolisch das letzte von 143 Ambulanzfahrzeugen, mit denen die Schweiz in den letzten Jahren zum Ausbau des Rettungswesens in Jordanien beigetragen hat.


Weiterführende Informationen

Das Engagement der Schweiz für die Opfer der Syrien-Krise
Bilaterale Beziehungen Schweiz–Jordanien


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