Stärkung des Gesundheitssystems in Albanien


Die DEZA setzt sich für die Stärkung der Basisgesundheitsversorgung ein. ©DEZA

Im Rahmen des im Jahr 2015 lancierten Programmes «Gesundheit für Alle» setzt sich die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) für die verbesserte Gesundheit der Bevölkerung unter anderem in den albanischen Regionen Fier und Dibër ein. Besonderes Augenmerk wird dabei auf den Einbezug benachteiligter Bevölkerungsgruppen gelegt.

Land/Region Thema Periode Budget
Albanien
Gesundheit
Stärkung der Gesundheitssysteme
Medizinische Dienstleistungen
Primäre Gesundheitsversorgung
15.10.2013 - 31.03.2024
CHF  10’000’000

Der Zerfall des Kommunismus in Albanien und die zum Teil massive Auswanderung von qualifiziertem Gesundheitspersonal haben zu einer Schwächung des Gesundheitssystems im Land geführt. Es fehlt an geeigneter Infrastruktur und Ausrüstung, sowie an qualifiziertem Personal und effizientem Management. Im Rahmen des Programmes «Gesundheit für Alle» fördert das DEZA-Programm die Reform des Gesundheitswesens und stärkt die Basisgesundheitsversorgung. Ausserdem sorgt die DEZA dafür, dass gesellschaftlich verwundbare Gruppen einen gleichberechtigten Zugang zur Gesundheitsversorgung erhalten. Das Programm setzt in den Regionen Dibër und Fier Pilotmassnahmen um, und erarbeitet Empfehlungen für die Reform des Gesundheitswesens. 

Fokus auf der primären Gesundheitsversorgung 

Die medizinische Grundversorgung soll den Menschen zugänglich gemacht und effizient verwaltet werden. Die DEZA arbeitet dabei eng mit dem albanischen Gesundheitsministerium, diversen zivilgesellschaftlichen Organisationen, und den Kommunalverwaltungen der ausgewählten Schwerpunktregionen zusammen. Um den Zugang der Bevölkerung zum Gesundheitssystem sowie das Gesundheitswesen als Ganzes zu stärken, kommen unter anderem folgende Massnahmen zum Einsatz:

  • Stärkung der Führungskapazitäten: Die Managementfähigkeiten werden auf lokaler und regionaler Ebene gestärkt, um die Basisgesundheitsversorgung lokal zu unterstützen und effizienter zu gestalten.
  • Fortbildungsmassnahmen für Gesundheitspersonal: Die Verbesserung der Basisgesundheitsversorgung kann erst dann erfolgen, wenn auch das Gesundheitspersonal gefördert wird. Im Rahmen des Programmes erhalten medizinische Fachleute wie Ärzte oder das Pflegepersonal die Möglichkeit, berufsbegleitende Weiterbildungen zu besuchen. Die Fortbildungsmassnahmen dienen dem Erhalt und der dauerhaften Aktualisierung der fachlichen Kompetenz des Gesundheitspersonals.
  • Infrastruktur: Die Gesundheitseinrichtungen werden, soweit für die Sicherung der Qualität erforderlich, ausgebaut und besser geführt.
  • Einbezug der Bevölkerung: Die Zivilgesellschaft kann eine entscheidende Rolle einnehmen, wenn es um die Gesundheitsförderung und –versorgung geht. Sie trägt dazu bei, dass das Angebot an Gesundheitsdienstleistungen den Bedürfnissen entspricht und die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel korrekt eingesetzt werden. Der Einbezug der Bevölkerung erhöht zudem die Transparenz und die Rechenschaftspflicht lokaler Gesundheitserbringer und leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von Korruption im Gesundheitswesen.
  • Finanzierung: Im Gesundheitswesen gehören informelle Zahlungen durch die Patienten nach wie vor an der Tagesordnung. Die von der DEZA unterstützte Reform der Finanzierung des Gesundheitswesens soll den Zugang zur nationalen Gesundheitsversicherung für alle verbessern und für die Basisgesundheit mehr Mittel zur Verfügung stellen. Damit soll in Zukunft der Zugang von Basisgesundheitsdienstleistungen auch für die Armen gewährleistet sein. 

Stärkung des Gesundheitsbewusstseins und Prävention nichtübertragbarer Krankheiten 

Nichtübertragbare Krankheiten sind eine weitverbreitete Ursache für Tod in Albanien. Zu den nichtübertragbaren Krankheiten gehören unter anderem Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen und Krebs, sowie psychische Störungen. Die Förderung des Gesundheitsbewusstseins und die Prävention sind im Gesundheitssystem Albaniens noch sehr wenig verankert, bilden aber zentrale Pfeiler in der Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten. Aus diesem Grund setzt das Programm dabei an, die Menschen  zu einem gesundheitsbewussten Verhalten zu sensibilisieren. Die Menschen erkennen, dass gesunde Ernährung und Bewegung, aber auch soziale Kontakte für die Gesundheit nützlich sind und dass Tabak- und Alkoholkonsum die Gesundheitsrisiken erhöhen. Die Prävention nichtübertragbarer Krankheiten betrifft aber auch die Anwendung vorsorglicher Untersuchungen.

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