Verbesserte Gesundheitsversorgung in den Spitälern Cox’s Bazar, Bangladesch.

Projekt abgeschlossen
Frauen, Kinder und Männer in einem Chirurgische Station
Die Humanitäre Hilfe der DEZA unterstützt die Spitäler mit einer verbesserten Infrastruktur . © DEZA

Seit August 2017 sind über 700'000 Rohingyas vor der Gewalt im Bundesstaat Rakhine in Myanmar nach Bangladesch geflohen. Zusammen mit den bereits in früheren Krisen Geflohenen leben zurzeit ungefähr 900'000 Flüchtlinge aus Myanmar im Distrikt Cox’s Bazar im Süden von Bangladesch. Dieser enorme Zuwachs überfordert die drei Spitäler der Region. Die Humanitäre Hilfe der DEZA unterstützt die Spitäler mit einer verbesserten Infrastruktur und Schulungen in Labor-Analyse und Logistik.

Land/Region Thema Periode Budget
Bangladesch
Gesundheit
Medizinische Dienstleistungen
Stärkung der Gesundheitssysteme
15.05.2018 - 31.03.2020
CHF  200’000

Bangladesch beherbergt seit den frühen 1990er Jahren über 300'000 Rohingyas, die wegen Gewaltausbrüchen in Myanmar über die Grenze geflohen waren und teilweise wieder zurückkehren konnten. Durch erneute Ausschreitungen flohen seit August 2017 mehr als 700’000 Menschen nach Bangladesch. Hauptsächlich davon betroffen ist die Region Cox’s Bazar im Süden des Landes. 

Die Flüchtlinge flohen mit sehr wenig Besitz und gaben für die Reise ihre gesamten Ersparnisse aus. In Bangladesch sind sie nun auf humanitäre Hilfe, Nahrung, Unterkünfte und andere lebensrettende Massnahmen angewiesen.  Sanitäre Installationen, sauberes Trinkwasser und eine allgemeine Gesundheitsversorgung sind in den Flüchtlingslagern von Cox’s Bazar noch nicht ausreichend vorhanden. Das Risiko für Krankheitsausbrüche und Epidemien steigt. 

Die Bevölkerungszahl im Einzugsbereich der drei Spitäler der Region vergrösserte sich durch die grosse Anzahl der Geflüchteten um 30% auf über 3 Millionen Menschen. Permanent überfüllte Spitäler und ein Mangel an Infrastruktur, Instrumenten wie auch Personal sind direkte Folgen davon.  

Verbesserte Infrastruktur und professionelles Spital-Personal 

Bereits im November 2017 startete die DEZA ein erstes humanitäres Projekt zusammen mit den bangladeschischen Gesundheitsbehörden. Dabei wurde die Versorgung sowohl für die lokalen Einwohner, wie auch für die geflohenen Rohingyas verbessert. Als erstes hat die DEZA Betten, Nachttische und Infusionsständer für das Hauptkrankenhaus in Cox’s Bazar geliefert. Wodurch die Betreuung von 100 Patienten optimiert wurde. Ein Experte des Schweizerisches Korps für humanitäre Hilfe (SKH) unterstützte die Spitäler bei der Beschaffung und Inbetriebnahme verschiedener Diagnosegeräte, wie beispielsweise Ultraschall- und Blutanalysegeräte. Damit die auch einwandfrei genutzt und gewartet werden, bildete der SKH Experte das Krankenhauspersonal in der richtigen Handhabung und der Analyse der Resultate aus.

Der SKH-Experte mit dem Management-Team
Der SKH-Experte (zweiter von links) mit dem Management-Team des Sadar Hospitals. © DEZA

In der zweiten Phase werden in Zusammenarbeit mit der Krankenhausdirektion Lücken in der Blutspende und der Bluttransfusion geschlossen. Diesen medizinischen Bereich wird der SKH-Experte bis Ende Dezember 2018 optimieren. Nach der Beschaffung von Material und Geräten sowie der Ausrüstung der Räume, werden die Mitarbeiter in der Nutzung der Geräte und der Sterilisation der Umgebung geschult. Um neue Hygiene- und Bluttransfusions-Standards zu setzen und die Managementkompetenzen zu fördern, arbeitet der Experte eng mit den regionalen und nationalen Behörden zusammen. Das Ziel bleibt, Leben zu retten und durch eine verbesserte medizinische Versorgung, die Heilungsrate der Patienten zu erhöhen.

Das Projekt ist durch das Fürstentum Liechtenstein als Teil einer humanitären Partnerschaft mitfinanziert.