Neue Häuser im Norden Sri Lankas für die vom Konflikt betroffene Bevölkerung

Projekt abgeschlossen
Ein Mann zeigt auf sein Haus, das wieder aufgebaut wird.
Dank der Unterstützung der DEZA können die Menschen nach jahrelanger Vertreibung ihre Häuser wieder aufbauen, wie hier im Dorf Pooneryn im Norden Sri Lankas. © DEZA SOKAREE

Seit dem Ende des Bürgerkriegs in Sri Lanka 2009 waren mangelnde Unterkünfte im Norden des Landes ein grosses Problem für Tausende Vertriebene und Rückkehrer. Die DEZA ermöglicht über 5000 Familien den Wiederaufbau von Häusern und sorgt für flankierende Massnahmen wie z. B. die Wiederherstellung der sozialen Infrastruktur und die Verbesserung der Lebensgrundlage.

Land/Region Thema Periode Budget
Sri Lanka
Humanitäre Hilfe & DRR
Migration
Wiederaufbau und Wiedereingliederung
Zwangsvertreibung (Flüchtlinge, Binnenvertriebene, Menschenhandel)
Wohnungswesen (bis 2016)
01.08.2012 - 31.12.2015
CHF  5’900’000

Der mehr als 30 Jahre dauernde Krieg hinterliess im Norden Sri Lankas ein Bild der Zerstörung. Mit enormen Aufwendungen des Staates und der Unterstützung ausländischer Geldgeber wird die regionale Infrastruktur allmählich wieder aufgebaut. Etliche Familien konnten allerdings noch immer nicht in ihre Heimat zurückkehren und leben bei Gastfamilien oder in Mietwohnungen. Auch die Rückkehrer müssen mit äusserst bescheidenen Mitteln auskommen. 

Eine Erhebung der DEZA zeigte, dass zwei Drittel der Haushalte, die mit dem Wiederaufbau ihrer Häuser begonnen haben, Schulden eingegangen sind. Ausserdem benötigen insbesondere von einer einzelnen Frau geführte Haushalte Hilfe. 

Die DEZA hat sich deshalb vorgenommen, bis Ende 2015 über 5000 Familien beim Wiederaufbau ihrer Häuser zu unterstützen, wobei ein Fünftel von Frauen geführt sein soll. Das Projekt verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, weshalb neben dem Wiederaufbau von Häusern die Wiederherstellung der sozialen Infrastruktur und die Verbesserung der Lebensgrundlage weitere Schwerpunkte sind. 

Bereits 4000 Häuser wieder aufgebaut

Bisher wurden 4000 Familienhäuser mit sanitären Einrichtungen gebaut. Dank der bereitgestellten Bargeldhilfe verfügen nunmehr 18 000 Personen wieder über eine sichere Unterkunft. Hauseigentümer erhalten für den Wiederaufbau eines vollständig zerstörten Hauses einen Beitrag von 550 000 sri-lankischen Rupien (rund 4400 Franken), und zwar in Raten in Abhängigkeit der Fortschritte bei den Bauarbeiten. Für teilweise zerstörte Häuser werden kleinere Beträge gewährt. Das Projekt wird von der DEZA selbst in enger Absprache mit den Behörden durchgeführt. 

Ausserdem trägt die DEZA mit fachlicher Beratung zur qualitativen Verbesserung der Bauarbeiten bei und fördert die aktive Mitwirkung erwachsener Familienmitglieder bei der langfristigen Instandhaltung der Gebäude. Durch die Abgabe eines Handbuchs für die Instandhaltung der Häuser wird der Wissenstransfer an die Gemeinden sichergestellt. 

Um einer möglichen Verschuldung vorzubeugen, unterstützt die DEZA die Nutzniesser des Projekts bei der Budgetplanung und berät sie bei der Suche nach kostengünstigen Baulösungen. Diese flankierenden Massnahmen haben sich bereits bei einem früheren Projekt der DEZA bewährt, dem Programm «Bargeld für Rehabilitation und Wiederaufbau» für mehr als 10 000 Häuser nach dem verheerenden Tsunami von 2004. 

Endziel: nachhaltige Erholung

Das DEZA-Engagement im Norden Sri Lankas bezweckt die nachhaltige soziale und wirtschaftliche Erholung jener Gemeinden, die von den Folgen des Bürgerkriegs am stärksten betroffen sind. Bessere Lebensbedingungen stärken im Endeffekt den sozialen Zusammenhalt und umgekehrt. 

In diesem Sinne ist die Wiederherstellung der sozialen Infrastruktur ebenfalls ein Schwerpunkt des DEZA-Programms im Norden Sri Lankas. Seit 2009 wurden 35 Vorschulen, 5 Primarschulen, 77 Brunnen und 10 Teiche zwecks Versorgung von 5500 Personen mit sicherem und sauberem Trinkwasser saniert. Über einen kontinuierlichen Dialog mit den lokalen und nationalen Behörden setzt sich die DEZA dafür ein, dass die bedürftigsten Bevölkerungsgruppen Zugang zu den grundlegenden Versorgungsdienstleistungen wie Strom, Wasser, Transport und Gesundheit erhalten.