Ohne Menschenrechte keine Entwicklung

Spielende Rohingya-Kinder mit einer Puppe in einem Flüchtlingslager in Bangladesch
Der Schutz der Rechte besonders verletzlicher Gruppen – etwa von Rohingya-Flüchtlingen in Bangladesch – geniesst bei der DEZA hohe Priorität. © Anna Dubuis / DFID

Nachhaltige Entwicklung ist nur dann möglich, wenn grundlegende Menschenrechtsprinzipien wie Nicht-Diskriminierung, Partizipation und Rechtstaatlichkeit beachtet werden. Diese Rechte sind die Basis der internationalen Zusammenarbeit. Deshalb spielt die Förderung der Menschenrechte für die DEZA eine zentrale Rolle.

Fokus der DEZA

Die Verwirklichung der Menschenrechte ist ein in der Bundesverfassung verankertes aussenpolitisches Ziel. Die Schweizer Menschenrechtsaussenpolitik konzentriert sich auf drei Schwerpunkte:

  • Schutz und Förderung der bürgerlichen und politischen Rechte, beispielweise diskriminierungsfreier Zugang zu Justiz und Teilhabe an politischen Entscheidungen
  • Schutz und Förderung wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Rechte, zum Beispiel das Recht auf Bildung oder Gesundheit
  • Schutz der Rechte besonders verletzlicher Gruppen

Die DEZA trägt zur Umsetzung der Menschenrechtspolitik bei, indem sie die Rechte der Armen fördert und Regierungen dabei unterstützt, diese Rechte zu achten, schützen und fördern. Bei eigenen Programmen zur Armutsbekämpfung orientiert sich die DEZA an den Menschenrechten.

Arbeit mit dem Menschenrechtsansatz

Die DEZA arbeitet mit dem Menschenrechtsansatz. Er orientiert sich neben internationalen Standards, die eine Legitimation für die Entwicklungszusammenarbeit bieten, an folgenden menschenrechtlichen Prinzipien:

  • Gleichberechtigung und Nicht-Diskriminierung
  • Teilhabe und Unterstützung bei der Wahrnehmung der Menschenrechte (Empowerment)
  • Verantwortlichkeit für Menschenrechtsverletzungen (Accountability), Rechenschaftsablegung und Wiedergutmachung
  • Unteilbarkeit und Universalität

Die DEZA verpflichtet sich damit, Rechtsfragen zum Beispiel im Bereich des Migrations- oder Arbeitsrechts systematisch in ihre Programme in allen Partnerländern aufzunehmen. Durch die Arbeit mit dem Menschenrechtsansatz trägt die DEZA dazu bei, Menschen («rights holders») zu befähigen, ihre Rechte wahrzunehmen und einzufordern. Gleichzeitig unterstützt sie staatliche und nicht-staatliche Institutionen («duty bearers») dabei, ihrer Verpflichtung zur Achtung, dem Schutz und der Gewährleistung von Menschenrechten nachzukommen.

Staatliche Institutionen stärken und Rechte von verletzlichen Gruppen fördern

Fragilität, Gewaltkonflikte und Menschenrechtsverletzungen hindern die Armutsbekämpfung und können sich wie in einem Teufelskreis gegenseitig verstärken. Fragile Staaten können grundlegende Leistungen, zu denen auch der Schutz vor Menschenrechtsverletzungen gehört, meistens nicht garantieren. Deshalb unterstützt die DEZA ihre Partnerländer bei der Stärkung ihrer staatlichen Strukturen. Dadurch sollen sie ihre menschenrechtlichen Verpflichtungen besser wahrnehmen.

In Tadschikistan zum Beispiel unterstützt die DEZA Reformen zur Stärkung der Rechtshilfedienste. Dies kommt vor allem Frauen zugute, deren Männer als Arbeitsmigranten ausgewandert sind. In Albanien wurde mit Hilfe der DEZA ein umfassendes und nachhaltiges Sozialschutzsystem aufgebaut, welches die Roma sozial besser integrieren soll. In Bolivien unterstützt die DEZA die nationale Ombudsstelle für Menschenrechte und setzt sich damit für die Anliegen der indigenen Bevölkerung ein. In Afghanistan setzt sich die DEZA für Frauenrechtsorganisationen ein, und in Honduras trägt sie zum Schutz von Menschenrechtsverteidigerinnen und Menschenrechtsverteidigern bei.

Mit diesen Projekten fördert die DEZA die Rechte verletzlicher und benachteiligter Gruppen, stärkt die Zivilgesellschaft und fördert den Aufbau staatlicher Institutionen.

Menschenrechtsengagement der Länder prüfen

Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte und die wichtigsten Menschenrechtsverträge der Vereinten Nationen bilden ein breit abgestütztes Regelwerk für den internationalen Menschenrechtsschutz. Eine Stärke dieses Referenzrahmens ist die Universalität: Menschenrechte gelten weltweit. Die meisten Staaten haben die wichtigsten Menschenrechtskonventionen ratifiziert. Dennoch halten zahlreiche Staaten die Menschenrechte nicht ein.

Die UNO hat aus diesem Grund verschiedene Überwachungsmechanismen eingerichtet. In den Länderüberprüfungsverfahren («Universal Periodic Review») des UNO-Menschenrechtsrats müssen die UNO-Mitgliedstaaten regelmässig über die aktuelle Menschenrechtslage in ihrem Land berichten. Die Zivilgesellschaft erhält dadurch eine Stimme auf internationaler Ebene und kann an die Öffentlichkeit gelangen. Die DEZA unterstützt diese Bemühungen. Sie hat zum Beispiel pakistanischen Journalisten ermöglicht, zum Staatenbericht der pakistanischen Regierung Stellung zu nehmen. In Afghanistan unterstützt sie das Justizministerium, die Empfehlungen der UNO umzusetzen.

Aktuelle Projekte

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Support to the International Women’s Rights Action Watch Asia Pacific (IWRAW AP)

01.07.2021 - 31.12.2024

Gender inequalities persist and are a major barrier for poverty reduction and sustainable inclusive development. SDC supports the International Women’s Rights Action Watch (IWRAW) Asia Pacific, a non-governmental organisation working nationally, regionally, and globally towards the achievement of women's human rights, especially through the UN Convention on the Elimination of All Forms of Discrimination against Women (CEDAW) mechanism.


Access to Justice project in Tajikistan

01.07.2021 - 31.07.2025

This exit phase of the Access to Justice (A2J) in Tajikistan will solidify the free public legal aid system to vulnerable individuals with respect to their legal claims (e.g. child allowances, spouse support etc.). It will also entirely transmit the aid system to the state budget and to the institutional management by the Ministry of Justice of Tajikistan in order to achieve full financial sustainability of access to Justice for the most vulnerable ones.


Promotion and respect of human rights, gender equality and the international humanitarian law

01.06.2021 - 31.12.2023

Switzerland aims at enhancing prospects for Palestinians to live in dignity, prosperity and peace with Israel, via the respect and promotion of human rights, including gender equality, international humanitarian law and the rule of law by all duty bearers. To this end, SDC supports ten Palestinian and Israeli human rights and humanitarian law organizations active in the oPt, which provide legal aid and protection services to the population and advocate for the respect of the international law. 


Organisation Mondiale contre la Torture (OMCT)

01.01.2021 - 31.12.2025

L’intervention a pour objectifs de renforcer la responsabilisation des acteurs publics pour les violations des droits humains et de contribuer à la réforme de l’environnement institutionnel pour prévenir la torture et réduire l’impunité en Tunisie. Elle offre une assistance directe aux victimes et promeut une meilleure conduite professionnelle des forces sécuritaires et carcérales. L’OMCT travaille aussi en lien étroit avec la société civile pour mener des plaidoyers communs contre la torture et l’impunité des responsables.


United Nations Human Rights Monitoring Mission in Ukraine

01.01.2021 - 31.12.2023

Switzerland renews its contribution to the UN Human Rights Monitoring Mission in Ukraine (HRMMU) for 2021-2023 in the context of its support to a peaceful resolution of the ongoing conflict in the east of the country. The presence and impartial work of the Mission on both sides of the line of contact and with regard to Crimea is important to enable dialogue for human rights issues, to prevent violations of human rights, and to contribute to increasing accountability of duty bearers.


Civil Society Support in Bosnia and Herzegovina

01.12.2020 - 31.05.2027

Citizens will increase their influence on policy making through their active engagement with civil society organisations. Through improvement of their know-how on civic participation and engagement in civil society alliances, civil society organisations will effectively participate in democratic processes, demand reforms from the authorities, and contribute to social change in Bosnia and Herzegovina. They will increasingly act as advocates for democratic reforms, gender equality, human rights and social inclusion rather than as service providers.


OHCHR - Strategic Partnership with the Office of the High Commissioner for Human Rights

16.11.2020 - 31.12.2023

Promoting respect for human rights is a foreign policy goal and pillar of Swiss international cooperation, as the denial of human rights is one of the main factors of poverty. With a multi-year contribution to the Geneva-based Office of the High Commissioner for Human Rights, focussing on selected geographic and thematic priorities, SDC will support this organisation to better play its key role in integrating human rights in sustainable development.


Support the juvenile justice system in Egypt

01.11.2020 - 31.01.2025

A more independent, impartial, and efficient judiciary is a prerequisite for the current protection of citizens. The juvenile justice system is one avenue where there is both a demonstrated need for engagement and government acceptance. Capitalising on OECD framework agreement with Egypt on rule of law, the proposed intervention will lead to enhanced sector specific governance practices and contribute in increasing trust with government stakeholders.


PSPET - Programme de soutien au processus électoral en Tunisie

01.11.2020 - 31.12.2024

L’intervention contribue au renforcement de la bonne gouvernance des autorités électorales et à leur résilience pendant les périodes de crise. Elle veille également à assurer l’inclusion des différentes couches de la société dans la participation électorale et politique, à travers des approches innovantes et durables, ainsi que par la diffusion auprès des citoyen.ne.s tunisien.ne.s d’une information électorale fiable et sensible au genre. Le programme sera mis en œuvre par le PNUD et l’IFES.


Governing Health Futures 2030 Youth Network

01.10.2020 - 30.06.2023

Stronger governance of digital technology, data and artificial intelligence is required to maximise the benefits – and mitigate the risks – of health in a digital age for the next generation. To date, young people’s needs and perspectives have been largely overlooked in the design, application and governance of digital health and data. Through this proposal, Switzerland will support greater youth involvement in governing health futures.


Combating Gender-Based Violence in Mongolia

Let's understand and respect each others campaign

01.08.2020 - 31.07.2023

Aiming at sustainable change of behaviour and mental disposition, the 2nd phase of this project seeks to protect the victims of Gender-based Violence (GBV), women/girls and men/boys, and to mitigate the root causes of violence. This follow-up phase focuses on the consolidation and institutionalization of GBV prevention and response mechanism. The project is in line with Mongolia’s and Switzerland’s commitment to combat GBV and gender inequalities.


GBVPR - Gender-based Violence Prevention and Response Project

01.07.2020 - 04.08.2024

With its longstanding experience in promoting psychosocial support services and a strong engagement in support of federal state building, Switzerland is well positioned to engage on reducing all forms of GBV and discrimination against women in Nepal. The project aims at strengthening and institutionalizing a coordinated, survivor-centred response for GBV victims, addressing root causes and engaging with all government levels for a more gender equitable policy environment. 

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