Fotoausstellung Making Peace erstmals in einem arabischen Land

Artikel, 21.06.2016

In der Avenue Habib Bourguiba im Zentrum von Tunis, einem hochsymbolischen Ort für den demokratischen Umbruch in Tunesien, ist eine von der Schweiz unterstützte Fotoausstellung eröffnet worden. Die Ausstellung Making Peace porträtiert Nobelpreisträgerinnen und Nobelpreisträger und wird im Rahmen der Schweizer Initiative Demokratie ohne Grenzen präsentiert. Die Schweiz unterstützt die demokratische Transition in Tunesien mit Projekten vor Ort.

Die tunesische Kulturministerin, umgeben von weiteren Personen, durchschneidet ein Band.
Die tunesische Kulturministerin Sonia M’Barek durchschneidet ein Band anlässlich der Eröffnung der Making-Peace-Ausstellung. Neben ihr Ouided Bouchamaoui, einer der Friedensnobelpreisträger von 2015. © EDA

Ende Mai wurde in Tunis die Fotoausstellung Making Peace eröffnet. Die Schweizer Botschaft vor Ort organisierte dazu eine Zeremonie.  Unter den Teilnehmenden befand sich der ehemalige Nationalrat Andreas Gross, der sich im Rahmen der von Bundesrat Didier Burkhalter lancierten Initiative Demokratie ohne Grenzen als Projektbotschafter in Tunesien engagiert.

Des Weiteren waren drei der vier Mitglieder des tunesischen Quartetts, das im Jahr 2015 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, persönlich vor Ort anwesend. Das tunesische Quartett besteht aus Mitgliedern des Gewerkschaftsbunds, dem Arbeitgeberverband, der Menschenrechtsliga und der Anwaltskammer. Sie haben sich für den nationalen Dialog in Tunesien eingesetzt.

Rund 120 Bilder

Making Peace ist eine breite Sensibilisierungskampagne zu den Themen Frieden, Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Menschenrechte. Sie verfolgt das Ziel, einer breiten Öffentlichkeit die Kernelemente für einen dauerhaften Frieden aufzuzeigen und will die Menschen ermutigen, sich für eine friedliche Lösung von Konflikten einzusetzen.

Die Ausstellung zeigt rund 120 Bilder zum Thema sowie Porträts von verschiedenen Nobelpreisträgerinnen und Nobelpreisträgern. Nachdem die Making Peace Ausstellung bereits in verschiedenen Städten, darunter in Genf, Basel Stockholm und Kapstadt, gezeigt wurde, wird sie nun erstmals in einem arabischen Land präsentiert.

Die Fotos werden voraussichtlich drei Monate in der Avenue Habib Bourguiba im Stadtzentrum von Tunis – einem der Hauptschauplätze der Demonstrationen im Jahr 2011 - zu sehen sein und sind für jedermann zugänglich. Die Organisatorinnen und Organisatoren nutzen damit die Gelegenheit, ein möglichst breites Publikum anzusprechen und für das Thema zu sensibilisieren.

Langfristiges Engagement der Schweiz

Seit die politischen Umwälzungen im Jahr 2011 in Nordafrika einen langwierigen und ungewissen Übergangsprozess in Gang gesetzt haben, begleitet die Schweiz die demokratische Transition in Tunesien. Mit verschiedenen Projekten der DEZA und der Abteilung Menschliche Sicherheit des EDA werden unter anderem Demokratie und Menschenrechte gefördert.

In ihrer Eröffnungsrede erklärte die Schweizer Botschafterin Rita Adam in Tunesien, dass «die Schweiz mit der Organisation der Making Peace Ausstellung den Weg des demokratischen und friedlichen Wandels in Tunesien würdigen möchte, und damit auch die Fähigkeit der Tunesierinnen und Tunesier, die Konflikte mittels Dialog zu lösen». Sie fügte hinzu, dass vier Organisationen der Zivilgesellschaft, die sich für den nationalen Dialog engagiert haben, zu Recht mit dem Friedensnobelpreis 2015 ausgezeichnet wurden.

Mit seinem Besuch in Tunis als Projektbotschafter der Schweizer Initiative «Demokratie ohne Grenzen» wollte auch Andreas Gross einen Beitrag zur Unterstützung des demokratischen Transformationsprozesses in Tunesien leisten. Vor Ort hat sich der ehemalige Nationalrat mit Persönlichkeiten unter anderem aus den Bereichen Politik und Journalismus ausgetauscht. Andreas Gross hat Tunesien in den letzten Jahren mehrmals bereist, unter anderem als Leiter der Wahlbeobachtungsmissionen des Europarats 2011 und 2014.