Artikel, 17.03.2016

Die Gleichstellung von Frau und Mann ist eine Priorität der internationalen Zusammenarbeit der Schweiz. Um die Gleichstellung zu fördern, misst die Schweiz der Privatwirtschaft eine grosse Bedeutung zu. «Klug wirtschaften heisst die Ermächtigung der Frauen und Mädchen fördern und Geschlechtergleichstellung herstellen», sagte EDA-Generalsekretär Benno Bättig bei seiner Ansprache zur Eröffnung einer Podiumsdiskussion mit Wirtschaftsvertreterinnen und –vertretern aus der ganzen Welt. Im Fokus des Anlasses zur Rolle der Wirtschaft bei der Gleichstellung der Geschlechter, den UN Global Compact gemeinsam mit UN Women am Rande der 60. Sitzung der UNO-Kommission für die Stellung der Frau (CSW) organisierte, stand die wirtschaftliche Stärkung der Frau als Multiplikator für eine nachhaltige Entwicklung.

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EDA-Generalsekretär Benno Bättig bei seiner Rede anlässlich des Anlasses zu den Women Empowerment Principles in New York. ©

Der Sitzungssaal des UNO-Treuhandrates im Hauptsitz der UNO in New York war mit über 500 Personen bis auf den letzten Platz besetzt – davon viele Führungspersonen, die sich der Gleichstellung von Frau und Mann verpflichtet haben. Jährlich bringt der sogenannte WEP Event CEO‘s aus der ganzen Welt zusammen. Seit der Lancierung der WEP, der sogenannten Women’s Empowerment Principles (WEP’s) durch UN Global Compact und UN Women im Jahr 2010 haben bis heute weltweit fast 1‘200 CEO’s (davon 45 aus der Schweiz) die WEP’s unterzeichnet. Damit verpflichten sich Unternehmen, mit betrieblichen Massnahmen die Gleichstellung von Frau und Mann zu fördern – beispielsweise indem sie Frauen in Entscheidungspositionen fördern, Elternzeit einführen, Beiträge an Kinderbetreuung bezahlen oder Quoten für Aufsichtsgremien einführen.

Schweizer Engagement für die Gleichstellung von Frau und Mann

Für die Schweiz hat die Gleichstellung von Frau und Mann einen hohen Stellenwert. In seiner Botschaft zur Internationalen Zusammenarbeit 2017-2020 führt der Bundesrat die Gleichstellung der Geschlechter als eines von sieben strategischen Zielen auf. Zudem soll der Geschlechteraspekt in allen weiteren Aktivitäten berücksichtigt werden. Auf multilateraler Ebene setzt sich die Schweiz für die Förderung, Stärkung und Wahrung der entsprechenden Standards ein – so auch im Rahmen der CSW, welche sich dieses Jahr zum 60. Mal trifft. Der Privatsektor soll im Sinne eines Multi-Stakeholder-Ansatzes ein wichtiger Partner für die Erreichung von nachhaltiger Entwicklung sein. Um dies zu erreichen, fördert die Schweiz wirksame staatliche Institutionen und Rahmenbedingungen, damit das positive Wirkungspotenzial des Privatsektors auch ausgeschöpft werden kann.

Im Anschluss an das Votum des costa-ricanischen Staatspräsidenten Luis Guillermo Solís Rivera eröffnete EDA-Generalsekretär Benno Bättig die Podiumsdiskussion zum Thema «The World We Want: Delivering for the 2030 Development Agenda». «Immer mehr Studien zeigen, dass die Förderung der Gleichstellung von Frau und Mann auf dem Arbeitsmarkt einen erheblich positiven Effekt auf die ganze Wirtschaft hat», sagte der Generalsekretär des EDA. Damit leiste die Förderung von Gleichstellung einen grossen Beitrag, damit im Jahr 2030 die verabschiedeten nachhaltigen Entwicklungsziele erreicht werden können. In diesem Sinn appellierte Benno Bättig an die anwesenden Führungspersonen aus der ganzen Welt, ihren Teil für Chancengleichheit in der Wirtschaft und damit einen grossen Beitrag für eine geschlechtergerechte Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele zu leisten.

Gleichstellung von Frau und Mann lohnt sich

Verschiedene bekannte Persönlichkeiten richteten sich am WEP-Anlass an die anwesenden CEO’s. Die Direktorin von UN Women, Phumzile Mlamblo-Ngcuka, betonte: «Wir brauchen den Privatsektor, um die Geschlechtergleichstellung vorwärts zu bringen». Lise Kingo, die Direktorin von UN Global Compact, zeigte die positiven Folgen für die Wirtschaft durch Ermächtigung von Frauen auf und erhielt lautstarken Beifall für ihre Ankündigung, dass UN Global Compact in Zukunft Einladungen für Panels ablehnen werde, auf denen nur Männer vertreten seien. Der Staatspräsident von Costa Rica, Luis Guillermo Solís Rivera, wies in seiner Einführung auf die steigende Anzahl Studien hin, welche aufzeigen, dass sich die Investition in Frauen lohne. Luis Alberto Moreno, Präsident der Inter-American Development Bank, unterstrich die Wichtigkeit des Austausches von Wissen und bewährten Verfahren für die Förderung von Gleichstellung.

CEO’s aus der ganzen Welt diskutierten in zwei Podiumsdiskussionen, wie sie in ihrem Unternehmen Gleichstellung fördern und welche Erfahrungen sie dabei machen. Zudem erhielten fünf CEO’s aus Australien, Chile, Frankreich, Grossbritannien und Mexiko den sogenannten WEP’s CEO Leadership Award, eine prestigeträchtige Auszeichnung für herausragende Führungspersonen aus der Wirtschaft und ihre konkreten betrieblichen Initiativen zur Förderung von Gleichstellung. Umgehend richteten die ausgezeichneten CEO’s eine klare Botschaft an die Zuhörenden: Der Privatsektor muss ein starker Partner sein, damit die Gleich-stellung von Frau und Mann erreicht wird! Die starken und bewegenden Worte der jungen und äusserst erfolgreichen Managerin Fiza Farhan aus Pakistan, fanden ungeteilte Aufmerksamkeit im Saal: «Ich bin jung und ich will mein volles Potential entfalten können». Fiza Farhan wurde im letzten Jahr in die Forbes-Liste «30 under 30» der vielversprechendsten Persönlichkeiten unter 30 Jahren aufgenommen.

Es braucht einen starken Privatsektor für die Umsetzung der Agenda 2030

Einen Höhepunkt erlebte die Veranstaltung, als UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon den Saal betrat. Auch er richtete einen starken Appell an die anwesenden Führungspersonen aus aller Welt: Für die Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele – und vor allem für eine geschlechtergerechte Umsetzung der Agenda – brauche es einen starken Privatsektor. Es brauche starke Führungspersonen, CEO’s die mit gutem Beispiel vorangehen und in Frauen investieren. Sie würden dadurch auch durch einen hohen Return on Investment belohnt. Der UNO-Generalsekretär schloss mit den Worten: «Ich zähle auf Ihre Führungsqualitäten. Im Jahr 2030 soll es keine Geschlechterungleichheiten mehr geben!»

Letzte Aktualisierung 13.01.2023

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