Medienmitteilung, 14.05.2018

Bundesrat Ignazio Cassis hat in Amman den jordanischen Aussenminister Safadi zum bilateralen Gespräch getroffen. Im Zentrum des Treffens stand neben bilateralen Themen die aktuelle Lage in der Region, die von verschiedenen Konflikten geprägt ist. Jordanien spielt mit seiner Stabilität im Mittleren Osten eine wichtige Rolle für die Aussenpolitik der Schweiz, als wichtiger Partner bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise aus Syrien und des Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern.

EDA-Vorsteher Ignazio Cassis trifft sich mit dem jordanischen Aussenminister Ayman Safadi in Amman.
EDA-Vorsteher Ignazio Cassis trifft sich mit dem jordanischen Aussenminister Ayman Safadi in Amman. © EDA

Knapp vier Monate nach ihrem letzten Treffen am WEF in Davos sind Bundesrat Ignazio Cassis und der jordanische Aussenminister Ayman Safadi in Amman zum bilateralen Gespräch zusammengekommen. Die Lage in der Region und die Konflikte in Syrien sowiezwischen Israelis und Palästinensern waren ein zentrales Thema des Gesprächs. Aktuelle Ereignisse wie die Eröffnung der amerikanischen Botschaft in Jerusalem verliehen dem Thema zusätzliche Aktualität. Bundesrat Cassis unterstrich die wichtige Rolle, die Jordanien mit seiner politischen Stabilität in der Region spielt, und verwies dabei auch auf die grosse Zahl von Flüchtlingen, die in Jordanien Aufnahme gefunden haben.

Unter den rund 10 Millionen Menschen, die die Bevölkerungszahl von Jordanien ausmachen, leben etwa 3 Millionen vorwiegend palästinensische und syrische Flüchtlinge. Für die Schweiz ist Jordanien deshalb ein wichtiger Partner auch im humanitären Bereich. Im Rahmen der Internationalen Zusammenarbeit unterstützt die Schweiz im Umfang von rund 20 Mio. CHF unter anderem Projekte, um die Grundbedürfnisse (z.B. Wiederherstellung von Schulen) sicherzustellen, den Schutz der Menschen zu gewährleisten (z.B. zur Sicherstellung internationaler Normen für Flüchtlinge und Migranten) und das Problem der Wasserknappheit zu vermindern (Trinkwasserversorgung in Flüchtlingslagern, Abwasserbewirtschaftung). Nach dem Treffen mit Aussenminister Safadi besuchte Bundesrat Cassis gemeinsam mit Pierre Krähenbühl, dem Direktor des UNO-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA), ein Berufsbildungszentrum in Wadi Seer und sprach dort mit Mitgliedern eines Schülerparlaments über die Ausbildung und Perspektiven.

Im Gespräch mit Aussenminister Safadi standen neben der politischen und der Sicherheitslage in der Region auch bilaterale Themen im Zentrum. Die Beziehungen beider Staaten wurden in den letzten Jahren intensiver. Zeichen dafür ist die Vereinbarung regelmässiger politischer Konsultationen durch die Schweiz und Jordanien im Jahr 2017, die im kommenden September in Bern weitergeführt werden. Zudem eröffnete Bundesrat Cassis gestern das neue Gebäude der Schweizer Botschaft in Amman, in dem künftig der politische und konsularische Bereich sowie der Bereich Internationale Zusammenarbeit unter einem Dach vereint sind.

Beim bilateralen Gespräch sprachen Bundesrat Cassis und Aussenminister Safadi unter anderem über eine vertiefte Zusammenarbeit im Bereich der Berufsbildung. Auch beim Wassermanagement und bei der Wissenschaft kooperieren beide Staaten bereits. Zum Beispiel beim Schweizer Blue Peace Programm, welches die regionale Zusammenarbeit im Wasserbereich fördern soll, um Wasserkonflikte zu verhindern.

Wissenschaftliche Beziehungen bestehen unter anderem im archäologischen Bereich. So arbeiten seit mehreren Jahrzehnten Forscherinnen und Forscher der Universität Basel an der Erforschung der Ruinenstadt Petra mit. Die einstige Hauptstadt des Nabatäerreichs war 1812 vom Schweizer Arabienreisenden Jean-Louis Burckhardt aus europäischer Sicht wiederentdeckt worden. Bundesrat Cassis wird auch Petra besuchen und dort auch mit Schweizer Forschenden zusammentreffen.


Weiterführende Informationen

UNRWA - Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten
Engagement der DEZA im Mittleren Osten
Schweizerisches Koorperationsbüro in Jordanien (en)
Factsheet Jordanien (en)
Bau eines neuen Wasser- und Abwassernetzes für das Flüchtlingslager Jerash


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Letzte Aktualisierung 13.01.2023

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