Medienmitteilung, 20.03.2017

Senegals Präsident Macky Sall hat der Schweiz am Montag, 20. März 2017, als erstes Staatsoberhaupt seines Landes seit 2001 einen offiziellen Besuch abgestattet. Bundespräsidentin Doris Leuthard empfing Präsident Sall mit militärischen Ehren auf dem Landgut Lohn. Im Zentrum des offiziellen Gesprächs standen die Wirtschaftsbeziehungen, der Austausch in Fragen der Bildung, die Kooperation im Bereich Wirtschaft und Menschenrechte sowie die Zusammenarbeit auf internationaler Ebene.

Offizieller Besuch von Senegals Präsident Macky Sall in der Schweiz
© Keystone

Seitens der Schweiz nahm auch Bundesrat Didier Burkhalter an den Gesprächen teil; zur senegalesischen Delegation zählten neben Präsident Sall Aussenminister Mankeur Ndiaye, Wirtschafts- und Finanzminister Amadou Ba, Ministerin Khoudia Mbaye, die für Investitionsförderung zuständig ist, Justizminister Sidiki Kaba, Berufsbildungsminister Mamadou Talla und Sportminister Matar Ba.

Die Delegationen sprachen über die Themen, in denen sie ihre Zusammenarbeit auf internationaler Ebene vertiefen wollen. Es handelt sich hierbei um die Wasser- und Friedenspolitik, die Prävention von gewalttätigem Extremismus und das Weltjustizsystem. Sowohl Senegal wie die Schweiz sind Vertragsparteien des Römer Statuts, das dem Internationalen Strafgerichtshof (ICC) mit Sitz in Den Haag zugrunde liegt. Beide Seiten bekräftigten ihre Unterstützung für die Internationale Strafgerichtsbarkeit.

Weitere zentrale Punkte auf der Agenda waren die Wirtschaftsbeziehungen und Fragen der Bildung und Forschung. Senegal interessiert sich insbesondere für das duale Bildungssystem. In diesem Bereich engagiert sich die Schweiz seit einigen Jahren. Die wirtschaftlichen Beziehungen intensivieren sich langsam. Aus senegalesischer Sicht zählt die Schweiz hinter Frankreich und Spanien zu den wichtigsten europäischen Handelspartnern. Die Schweiz ist Abnehmerin der gesamten industriellen Goldproduktion Senegals; mit Blick auch auf diesen Umstand wurde die beginnende Kooperation im Themenbereich Menschenrechte und Wirtschaft gewürdigt.

Ziel beider Seiten ist es zudem, die Zusammenarbeit bei der Jugendjustiz und der Migration weiter voranzutreiben. Wie die Schweiz beteiligt sich Senegal an den migrationspolitischen Rabat- und Valletta-Prozessen zwischen Afrika und Europa. Zur Sprache kamen am Montag auch die politische Situation und die Sicherheit in Westafrika und dabei insbesondere die Lage nach dem Machtwechsel in Senegals Nachbarland Gambia. Bundesrat Didier Burkhalter beglückwünschte Präsident Sall zur konstruktiven Rolle seines Landes für Stabilität und Frieden in Westafrika und insbesondere bei der Lösung der Krise in Gambia.

Am Dienstag, 21. März, wird Präsident Sall am 5. Afrika CEO Forum teilnehmen und am Rande der Veranstaltung in Genf auch Bundesrat Johann N. Schneider-Ammann, Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF), treffen.

Langjährige freundschaftliche Beziehungen

Senegal gehört zu den afrikanischen Ländern, in denen seit der Unabhängigkeit friedliche, demokratisch legitimierte Machtwechsel stattfanden. Im Dezember und Januar trug Senegal als Mitglied der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) dazu bei, dass im Nachbarland Gambia der gewählte Präsident Adama Barrow sein Amt antreten konnte.

Die Schweiz ist bereits seit 1928 mit einer Vertretung in Senegal präsent, seit 1961 ist diese Vertretung eine Botschaft, von der aus die Beziehungen zu sechs westafrikanischen Ländern gepflegt werden. Senegal und die Schweiz sind unter anderem auch durch die gemeinsame Zugehörigkeit zur Frankophonie verbunden.


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EDA: Bilaterale Beziehungen Schweiz–Senegal


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Letzte Aktualisierung 13.01.2023

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