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Medienmitteilungen
Medienmitteilungen
«Die Tätigkeit der Schweiz in Afghanistan orientierte sich nie an politischen, strategischen oder militärischen Vorgaben. Im Zentrum stand stets der Wunsch, im Land zu arbeiten und Unterstützung in den Bereichen humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit bieten zu können», unterstrich Christoph Bubb, Schweizer Botschafter in Afghanistan, bei einem Anlass in Kabul im Frühling 2012 zum 10-jährigen Jubiläum des Kooperationsbüros.
Als neutrales Land ohne koloniale Vergangenheit kann die Schweiz in diesem fragilen und komplexen Umfeld effizienter arbeiten. Noch heute gehört die DEZA zu den wenigen Regierungsorganisationen in Afghanistan, die Feldprojekte ohne bewaffneten Schutz durchführen.
Humanitäre Hilfe mündet in langfristiges Engagement
Die DEZA leistet in Afghanistan zwar seit über 30 Jahren Hilfe. Sie eröffnete aber erst 2002, nach dem Sturz des Talibanregimes, ein Kooperationsbüro in Kabul. Zuerst ging es darum, die humanitäre Hilfe für die schwächsten Bevölkerungsgruppen wie Vertriebene, Rückkehrende und Flüchtlinge im Iran und Pakistan zu stärken.
Seit 2004 hat sich jedoch die Unterstützung der Schweiz in Afghanistan gewandelt, heute geht es um ein langfristigeres Engagement mit den Schwerpunkten Entwicklung und Aufbau. Besondere Aufmerksamkeit schenkt die DEZA der guten Regierungsführung, der Einhaltung der Menschenrechte und der Verbesserung der Lebensbedingungen für benachteiligte Bevölkerungsgruppen.
Auf dieser Karte sind die Provinzen eingezeichnet, in denen bilaterale Projekte laufen. Bei den multilateralen Projekten (vorwiegend Projekte staatlicher Organisationen) handelt es sich häufig um landesweite Programme, die deshalb nicht auf der Karte aufgeführt sind.
Erfolgreiche Erfahrungen
In den Provinzen, in denen die DEZA mit verschiedenen Projekten und Partnerschaften präsent ist, sind positive Ergebnisse festzustellen: Mehr Mädchen besuchen eine Schule, die Bodennutzung wurde verbessert, so dass Überschwemmungen weniger schwere Folgen haben, und mehrere tausend Bauernfamilien konnten ihr Einkommen steigern.
Ein weiteres erfolgreiches Projekt war die Schaffung von Gemeinschaftsbäckereien im Distrikt Bamyan: Rund tausend Familien konnten Ausgaben für Brennstoff und Holz einsparen. Dass in den Haushalten weniger Rauch entsteht, wirkt sich zudem positiv auf die Gesundheit der Familien aus.
Im Rahmen der Justiz- und Polizeireform in Afghanistan unterstützt die DEZA namentlich die Rekrutierung von Polizistinnen. 2011 kamen so mehr als 1240 Frauen zur nationalen Polizei. Im Bereich Menschenrechte ist die zivilgesellschaftliche Organisation Afghanistan Civil Society Forum (ACSF), die ab 2001 von der Abteilung Menschliche Sicherheit des EDA aufgebaut wurde, zu einer einflussreichen und anerkannten Plattform im Bereich der politischen Bildung geworden.
Lebensbedingungen verbessern und lokale Gouvernanz stärken
Im Zeitraum 2012–2014 dürfte sich das Engagement der Schweiz in Afghanistan auf insgesamt CHF 70Millionen belaufen. Dieser Betrag beinhaltet auch das Regionalprogramm im Hindukusch, das sich auf das Grenzgebiet zwischen Afghanistan und Pakistan konzentriert. Hauptziele:
- Verbesserung der Lebensbedingungen für die Bevölkerung
- Vorantreiben der Konfliktlösung
- Stärkung der lokalen Gouvernanz
Falls es die Sicherheitslage zulässt, wird die Schweiz ihre Zusammenarbeit mit Afghanistan nach 2014 fortführen. Damit das bisher Erreichte durch das sehr instabile Umfeld nicht gefährdet wird, muss die DEZA ihre Tätigkeit ständig anpassen und ihre Anstrengungen intensivieren.