Bern, Medienmitteilung, 20.11.2009

Das Klima kann nicht allein durch technische Lösungen stabilisiert werden. Die Gleichstellung der Geschlechter und die Bekämpfung der Armut sind komplementäre Lösungsansätze, die an der Klimakonferenz in Kopenhagen mitberücksichtigt werden sollten. Dies die Empfehlung des Weltbevölkerungsberichts der UNO, der am Freitag in Bern vorgestellt und von DEZA-Direktor Dahinden kommentiert wurde.

Armut und die damit vielerorts verbundene Übernutzung natürlicher Ressourcen ist ein treibender Faktor der globalen Erwärmung. „Die Bekämpfung des Klimawandels ist nicht nur eine technologische oder finanzielle Frage. Es gibt auch eine demographische Dimension, die wir in die Politik miteinbeziehen sollten“, sagte Werner Haug vom Weltbevölkerungsfonds der Vereinten Nationen. Haug verwies darauf, dass eine Mehrheit der Armen weiblich ist. Wird die Situation der Frauen verbessert, kann die Armut nachhaltig bekämpft und ein Beitrag zur Stabilisierung des Klimas geleistet werden.

„Investitionen in die Ausbildung und Gesundheit von Mädchen und Frauen sind seit vielen Jahren schon ein wichtiges Anliegen der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit“, sagte DEZA-Direktor Martin Dahinden. Die DEZA finanziert in Mosambik, der Moldau und anderen Partnerländern basismedizinische Gesundheitsprojekte, die die Mütter- und Säuglingssterblichkeit senken. Durch Aufklärungsarbeit über Familienplanung tragen diese Projekte dazu bei, ungewollte Schwangerschaften zu verhindern und die Geburtenrate zu senken, wie Dahinden ausführte.

Die Ermächtigung von Frauen stärkt die Widerstandsfähigkeit gegenüber den Folgen des Klimawandels. Frauen mit einer höheren Schulbildung und mit Zugang zu Dienstleistungen der reproduktiven Gesundheit, haben zudem eher kleinere und gesündere Familien. Tiefere Geburtenraten führen zu einem langsameren Wachstum der CO2-Emissionen. Der State of World Population 2009 –Bericht hält fest, dass der Kampf gegen den Klimawandel eher zum Erfolg führt, wenn die Rechte, Bedürfnisse und Potenziale der Frauen in der Klimapolitik berücksichtigt werden.

Der in 1967 gegründete Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) ist das zentrale Organ der UNO für Bevölkerungsfragen. Die Schweiz arbeitet seit 1973 mit dem UNFPA zusammen und teilt dessen Kernanliegen, insbesondere im Bereich der Frauenförderung. 


Weiterführende Informationen

state of world population 2009 (en)
Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen
Themendossier Klimawandel


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