Bern, Medienmitteilung, 16.07.2015

In Addis Abeba ist die dritte internationale Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung zu Ende gegangen, an der rund 30 Regierungschefs, mehr als 100 Minister sowie gegen 7‘000 Vertreterinnen und Vertreter von Politik, Zivilgesellschaft, Privatwirtschaft und Wissenschaft teilgenommen haben. Nach zähen Verhandlungen hat sich die Staatengemeinschaft auf ein neues Rahmenwerk zur Umsetzung und Finanzierung für die Nachhaltige Entwicklung geeinigt. Damit ist der Weg frei für die Verabschiedung der neuen Ziele am Gipfeltreffen zur Agenda für eine Nachhaltige Entwicklung post-2015 (Post-2015-Agenda) im September in New York und die Ablösung der Millenniumsentwicklungsziele, die Ende Jahr auslaufen. Die Schweizer Delegation bezeichnet das Ergebnis der Konferenz von Addis Abeba als wegweisenden Erfolg.

Saal der Internationalen Konferenz für Entwicklungsfinanzierung in Addis Abeba © UNECA
UNECA

Nach viertägigen Beratungen haben sich in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 3. Internationalen Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung auf eine Reihe von Lösungen geeinigt:

• Einen stärkeren Einbezug der Privatwirtschaft zur Erreichung einer globalen Nachhaltigen Entwicklung.
• Die Erleichterung des Technologietransfers in Entwicklungsländer.
• Die Förderung neuer privat-öffentlicher Finanzierungsmodelle.
• Die Erleichterung für Geldüberweisungen von Migranten in ihre Herkunftsländer, insbesondere die Reduktion von Transferkosten.
• Die Förderung der Rückführung von Potentatengeldern.
• Die Stärkung der internationalen Zusammenarbeit in Steuerfragen.

Die wichtigsten Ziele der Konferenz wurden damit erreicht. „Die Resultate sind wegweisend für eine Modernisierung der internationalen Zusammenarbeit. Die in Addis Abeba definierten Partnerschaften und Finanzierungsmodelle werden die weltweiten Anstrengungen zur Überwindung von Armut und Ungleichheit prägen“, sagte der Schweizer Delegationsleiter, Botschafter Manuel Sager. Für den Direktor der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) steht zudem fest, dass die Konferenz in Äthiopiens Hauptstadt den Weg freigemacht hat für die Verabschiedung der Ziele für die Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDG) am Gipfeltreffen zur Post-2015-Agenda in New York. Die Schweiz habe sich von Anfang an bei der Erarbeitung der Nachhaltigkeitsziele und gemeinsamer Finanzierungsmechanismen engagiert. Namentlich die verstärkte Einbindung privater Unternehmen in die Entwicklungsfinanzierung war für die Schweiz ein Anliegen, das in Addis Abeba nun erfolgreich umgesetzt werden konnte.

Die Millenniumsentwicklungsziele (MDG) laufen Ende Jahr ab. Für die Zeit danach wählt die internationale Gemeinschaft einen anderen Ansatz: Während die MDG vorrangig auf die Bekämpfung der extremen Armut in den Entwicklungsländern ausgerichtet waren, sollen die SDG wirtschaftliche, soziale und umweltbezogene Aspekte ausgewogen integrieren. Zudem sollen sie für alle Staaten gültig sein, denn viele Probleme, ob im Süden oder Norden, hängen mit globalen Entwicklungen zusammen, wie das Beispiel Klimawandel zeigt.

Die Schweiz hat sich für das Gelingen der Konferenz von Addis Abeba und für die SDG stark eingesetzt. Botschafter Michael Gerber, der als Schweizer Verhandlungsleiter für die Post-2015-Agenda und für Entwicklungsfinanzierung an der Konferenz teilnahm, unterstreicht, dass der Prozess nun in seine entscheidende Phase tritt. „Mit der Einigung auf einen neuen Umsetzungs- und Finanzierungsrahmen in Addis Abeba ist der Grundstein gelegt worden für die Verabschiedung der neuen Agenda für eine Nachhaltige Entwicklung im September in New York sowie für ein neues Klimaabkommen im Dezember in Paris.“, sagt Michael Gerber. „Die Verhandlungen in diesen beiden Prozessen werden zwar schwierig bleiben, aber die hohe Ambition aller involvierter Kreise für den Übergang zu einer globalen nachhaltigen Entwicklung ist in Addis Abeba bestätigt worden.“


Weiterführende Informationen

Post-2015-Agenda
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