Asylstatistik 2014

Medienmitteilung, 22.01.2015

Bern-Wabern, 22.01.2015 - Im Jahr 2014 wurden in der Schweiz 23 765 Asylgesuche gestellt, knapp 11 % mehr als im Vorjahr. Diese Entwicklung war geprägt von den zahlreichen Krisen- und Konfliktherde rund um das Mittelmeer und auf dem afrikanischen Kontinent. Und damit verbunden ist wiederum die hohe Zahl von Migrantinnen und Migranten, die irregulär auf dem Seeweg nach Italien gelangten. Die Zahl der Asylgesuche in Europa stieg insgesamt markant an, der Anteil der Schweiz lag 2014 bei 4 %. 2014 bildeten eritreische Staatsbürger die grösste Gruppe von Asylsuchenden, gefolgt von Personen aus Syrien und Sri Lanka.

 

Im Jahr 2014 ist die Zahl der Anlandungen in Italien und anderen mediterranen Ländern massiv gestiegen. Über 170 000 Menschen sind über das Mittelmeer alleine in Süditalien eingetroffen - viermal so viele wie noch 2013. Das hatte konkrete Auswirkungen auf die Migration im gesamten europäischen Raum und auch in der Schweiz. So haben vergangenes Jahr so viele Menschen in Europa um Asyl ersucht, wie seit Beginn der 1990er Jahre nicht mehr. Die Zunahme der Gesuche in der Schweiz fiel dabei im Vergleich zu Gesamteuropa moderat aus.

Im Jahr 2014 stellten 23 765 Personen in der Schweiz ein Asylgesuch, das sind 2300 mehr als 2013 (+11 %). In Europa stieg die Zahl der registrierten Asylgesuche um 35 % von rund 444 000 im Jahr 2013 auf rund 600 000 im Jahr 2014. Der Anteil der Schweiz an den europaweit gestellten Asylgesuchen hingegen sank von 4.8 % im Jahr 2013 auf 4 %.

Eritrea wichtigstes Herkunftsland
Wichtigstes Herkunftsland Asylsuchender in der Schweiz 2014 war Eritrea. 6923 Personen aus Eritrea reichten ein Gesuch ein, 4360 mehr als im Vorjahr (+ 170%). Diese Zunahme steht in direktem Zusammenhang mit der Zunahme der Anlandungen in Süditalien, die ihren Höhepunkt in den Sommermonaten erreichte. So beantragten in den Monaten Juni bis August jeweils über 1000 Eritreerinnen und Eritreer in der Schweiz Asyl. In den Folgemonaten sank die Zahl der Asylgesuche deutlich. Im Dezember wurden noch 185 eritreische Asylsuchende verzeichnet.

An zweiter Stelle der Herkunftsländer lag im Jahr 2014 Syrien mit 3819 Gesuchen (+ 1918 Gesuche, + 101 %). Grund dafür ist der anhaltende Konflikt in und um Syrien. Drittwichtigstes Herkunftsland war Sri Lanka mit 1277 Gesuchen (+ 87 %). Diese Zunahme ist vor allem auf die anhaltend schwierige Situation in diesem Herkunftsland zurückzuführen; die schweizerische Asylpraxis trägt dieser Entwicklung Rechnung und wurde 2014 entsprechend angepasst.

Mehr Asylgesuche erstinstanzlich erledigt
Im Jahr 2014 hat das Bundesamt für Migration 26 715 Asylgesuche erstinstanzlich erledigt, das sind 2749 (+ 12 %) mehr als im Jahr 2013. 6199 Personen erhielten Asyl (+ 96 %). Die Anerkennungsquote (Asylgewährung) lag damit im Jahr 2014 bei knapp 26 % (2013: 15 %).

Die Schutzquote (Anteil Asylgewährungen und vorläufige Aufnahmen aufgrund erstinstanzlicher Entscheide) ihrerseits betrug 2014 gut 58 % (2013: 30 %). Grund dafür ist die Tatsache, dass eine Mehrheit der Gesuchsteller aufgrund einer Kriegs- oder Verfolgungssituation die gesetzlichen Voraussetzungen für eine Aufnahme in der Schweiz erfüllen. Hinzu kommt, dass die Zahl der offensichtlich unbegründeten Gesuche im Verhältnis zu allen Asylgesuchen abgenommen hat.

Zahl der Gesuche im Dezember weiter rückläufig
Im Dezember ging die Zahl der Anlandungen in Süditalien witterungsbedingt, wie schon in den Vormonaten weiter zurück. Parallel dazu sank auch die Zahl der Asylgesuche in der Schweiz um 11 Prozent, namentlich jene von eritreischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern. Im Dezember sind in der Schweiz 1514 Asylgesuche eingereicht worden - 203 stammten von Syrerinnen und Syrern.

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Léa Wertheimer, Staatssekretariat für Migration, Tel. +41 58 465 93 90

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