Seit dem Parlamentsentscheid zur Zuwanderungsfrage im Dezember 2016 sind die Voraussetzungen für eine Normalisierung der Beziehungen zwischen der Schweiz und der Europäischen Union (EU) gegeben. Bundespräsidentin Leuthard informierte in Tallinn darüber, dass sie und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker am vergangenen Donnerstag überein gekommen seien, sämtliche sistierten Verhandlungen und Diskussionen über hängige Dossiers wieder aufzunehmen und die Verhandlungen über ein institutionelles Abkommen fortzuführen. Die estnische Delegation erläuterte ihrerseits die Ziele der EU-Ratspräsidentschaft bis Ende 2017. Gesprächsthema war dabei auch der Brexit.
Beide Seiten lobten und würdigten die bilateralen Beziehungen zwischen der Schweiz und Estland, die in den vergangenen Jahren etwa durch die Kooperation im Rahmen des schweizerischen Erweiterungsbeitrags vertieft wurden. Konkret zur Sprache kamen die wirtschaftliche Zusammenarbeit sowie Berufsbildung, Energie, Innovation und Infrastrukturthemen.
Ebenfalls besprochen wurden der Ukrainekonflikt, die Sicherheitspolitik in Europa sowie die Cyber-Security. Die Schweiz ist an einer vertieften Zusammenarbeit mit dem in Tallinn angesiedelten internationalen Forschungsinstitut „NATO Cooperative Cyber Defence Center of Excellence“ interessiert. Diese würde es der Schweiz erlauben bei Forschungsprojekten mitzuwirken.
Das weitere Programm in Tallinn bestand aus einem Besuch des „e-Estonia“-Showrooms, in dem Estlands Konzept zur Digitalisierung der Gesellschaft vorgestellt wird. Estland gehört im digitalen Bereich zu den am weitesten fortgeschrittenen Ländern der EU. So kann beispielsweise online gewählt werden, die Gesundheitsdaten werden elektronisch verwaltet und Unternehmen können sich online registrieren.
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