Die Schweiz setzt sich seit Jahren für Projekte in kleinen Bergstaaten ein. Sie verfügt deshalb über eine grosse Erfahrung mit sozialen, wirtschaftlichen und die Umweltthemen, die die Bergbevölkerung in verschiedenen Ländern beschäftigen. Bei der Realisierung ihrer Projekte ist die Schweiz jeweils bemüht, bestehende Strukturen und Entwicklungen miteinander zu vereinbaren.
Die Direktion für Entwicklungszusammenarbeit (DEZA) führt und unterstützt unter anderem spezielle geografische Projekte im Rahmen nationaler Programme. Die Projekte stehen direkt oder indirekt in Beziehung mit Bergregionen. Das Programm «Central Asian Mountain Partnership», besser bekannt als CAMP, ist ein Langzeitprojekt, an welchem die DEZA teilnimmt und dessen Ziel die nachhaltige Entwicklung in Bergregionen ist.
Das CAMP möchte Wissen über nachhaltige Entwicklung vermitteln, konkrete Tests durchführen und sicherstellen, dass all jene, die Bergressourcen verwenden, Zugang zu wichtigen Informationen erhalten und sich sowohl an der Planung als auch an der Entscheidungsfindung beteiligen können.
Dies sind nur einige Beispiele. Der gemeinsame Nenner dieser Aktivitäten ist die zielgerichteten Bündelung der Anstrengungen verschiedener Akteure: Lokale Gruppen, nationale und ausländische Experten sowie Regierungsorganisationen sollen sich gemeinsam für die nachhaltige Entwicklung in Bergregionen einsetzen.
Forschungsprogramme
Das Zentrum für Entwicklung und Umwelt an der Universität Bern (Centre for Development and Environment CDE) hat weltweit verschiedene Bergregionen untersucht. Nachfolgend einige Beispiele:
In einem fünf Jahre dauernden Programm in Nepal untersuchte eine Gruppe von Wissenschaftern die Auswirkungen des Tourismus in den Himalaya-Regionen Everest, Annapurna und Oberer Mustang. Zu den Aspekten, die unter die Lupe genommen wurden, gehörte auch die Frage, inwiefern der Tourismus den Lebensstandard und die wirtschaftlichen Aktivitäten in den lokalen Gemeinschaften beeinflusst. Ein sozialer Zweig der Untersuchungen befasste sich mit der Rolle der Frau im Tourismus. Eine weitere Gruppe untersuchte die Auswirkungen des Wandertourismus auf die Natur und kam zum Schluss, dass dieser massgeblich zur Landverwüstung beiträgt.
Ein anderes langjähriges Programm, welches das CDE im Auftrag der DEZA durchgeführt hat, ist das Zentralasiatische Bergprogramm (Central Asian Mountain Program CAMP), das sein Hauptquartier in der kirgisischen Hauptstadt Bishkek hat. Das Ziel dieses Programms ist die Ermutigung zu nachhaltiger Entwicklung in Bergregionen. Das CAMP konzentriert sich auf Kirgistan, Kasachstan und Tadschikistan, wobei auch Turkmenistan und Usbekistan integriert werden.
Das Programm wird auf drei Ebenen durchgeführt: auf lokaler (Dörfer), regionaler und internationaler Ebene. Dabei geht es vor allem darum, Wissen über nachhaltige Entwicklung zu vermitteln, konkrete Tests durchzuführen und sicher zu stellen, dass all jene, die Bergressourcen verwenden, Zugang zu wichtigen Informationen erhalten und sich sowohl an der Planung als auch an der Entscheidungsfindung beteiligen können.
In Kirgistan födert das Programm beispielsweise Bergprodukte. Diese werden zunächst katalogisiert und einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht. Anschliessend wird beobachtet, wie sich die lancierten Produkte verkaufen, damit – falls nötig – das Marketing verbessert werden kann.