Der Einsatz der Schweiz nach dem Taifun Haiyan auf den Philippinen

Am 8. November 2013 hat der Taifun Haiyan einen Grossteil der zentralen Inseln der Philippinen verwüstet. Bereits am nächsten Tag schickte die DEZA Expertinnen und Experten des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe (SKH) sowie Hilfsgüter in das Katastrophengebiet. Die Nothilfephase dauerte bis Mitte Januar 2014. Sie wurde von einem mittelfristigen Engagement abgelöst, mit dem Ziel der Instandsetzung von Schulen, der Wiederherstellung der Trinkwasserversorgung und der Sicherung der Existenzgrundlage der Bevölkerung. Die DEZA beendete ihr Engagement in den Philippinen im Zusammenhang mit Taifun Haiyan im August 2014.  

Der Weg, den der Taifun Haiyan zurückgelegt hat.
Der Weg, den der Taifun Haiyan zurückgelegt hat. © DEZA

In der Nacht vom Freitag, dem 8. November 2013, hat der Taifun Haiyan einen Grossteil der zentralen Inseln der Philippinen zerstört. Mit Windgeschwindigkeiten von über 320km/h handelte es sich um einen der heftigsten Taifune, der je registriert wurde. Nach Angaben der philippinischen Behörden waren mehr als 14 Millionen Menschen im Archipel betroffen. Über 1.1 Millionen Häuser wurden zerstört oder beschädigt. Die Provinzen Leyte und Samar waren am stärksten betroffen.

Entsendung von Experten und Hilfsgütern

Angesichts des Ausmasses der Verwüstung und nachdem sich die philippinische Regierung bereit erklärt hatte, die Hilfe der internationalen Gemeinschaft anzunehmen, entsandte die Humanitäre Hilfe des Bundes am 9. November 2013 ein Sofort-Einsatz-Team (SET) ins Katastrophengebiet, bestehend aus Expertinnen und Experten des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe (SKH) aus den Bereichen Wasser und sanitäre Grundversorgung, Notunterkünfte, Medizin und Logistik. Das Team umfasste je nach Phase bis zu 22 Personen und war tätig in der Region Nord-Cebu (inklusive der vorgelagerten Insel Bantayan) sowie in der Region Ormoc auf der Insel Leyte.

Ein Mitglied des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe überwacht die Verteilung von Hilfsgütern.
Alain Pasche, Mitglied des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe, organisiert die Verteilung von Hilfsgütern auf der Insel Cebu. © DEZA

Die Humanitäre Hilfe sandte auch 21 Tonnen Hilfsgüter in die Philippinen. Die Lieferungen bestanden insbesondere aus Material zur Wasseraufbereitung und -verteilung (Trinkwasserreservoirs, Ausrüstung zur Desinfektion sowie Wasserverteilungssysteme). Zudem wurden noch funktionierenden medizinischen Infrastrukturen im Katastrophengebiet 4 Sets mit Material zur medizinischen Grundversorgung von je 10 000 Personen während drei Monaten (IDA-Kits) zur Verfügung gestellt. Zusätzlich wurden Hygiene-Sets, Nahrungsmittel, Kochutensilien (Kitchen-Sets) und vor allem Material zur Errichtung von Notunterkünften (Shelter-Kits) auf dem lokalen Markt besorgt und unter direkter Aufsicht durch Mitglieder des SKH-Teams über die Strukturen der lokalen Behörden an die betroffene Bevölkerung verteilt.

Unterstützung multilateraler Organisationen

Die bereitgestellten Mittel der Humanitären Hilfe der Schweiz wurden einerseits für Direktaktionen in den Bereichen Wasser, Reparatur von Unterkünften, Lebensunterhalt und Medizin eingesetzt. Es wurden damit aber auch Hilfsoperationen internationaler Organisationen unterstützt, welche in den vom Taifun betroffenen Gebieten tätig waren. So gingen insgesamt 3 Millionen Franken an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC), die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), das Welternährungsprogramm (WFP) sowie die Internationale Organisation für Migration (IOM).

Rehabilitation und Wiederaufbau

Die Nothilfephase der Humanitären Hilfe dauerte bis Mitte Januar 2014, gefolgt von einem Engagement in der Transitionsphase, bevor der eigentliche Wiederaufbau einsetzte. In dieser Phase konzentrierte sich die Schweiz hauptsächlich auf die Instandsetzung von Schuldächern, die Sanierung von Trinkwassersystemen und die Wiederherstellung der Existenzgrundlage der betroffenen Bevölkerung in den Regionen Nord-Cebu und West-Leyte. Insgesamt profitierten 30 000 Menschen von der Instandstellung der Trinkwasserpumpstationen und ländlichen Wasserversorgungen, zusätzlich zu den Schülerinnen und Schülern, welche nun wieder in geschützten Klassenzimmern lernen können. Vier Experten des SKH wurden entsandt, um vor Ort die Projekte erfolgreich durchzuführen.

 Unterstützung beim Übergang von der Nothilfe zum Wiederaufbau (PDF, 3 Seiten, 235.7 kB, Deutsch)

Die Expertinnen und Experten des SKH haben zwei temporäre Schulen im lokalen Stil fertiggestellt. Insgesamt werden fünf Schulen erstellt. © DEZA

Regionalkonferenz zur Planung nach Haiyan

Neben der Gewährung von Not- und Wiederaufbauhilfe unterstützte die Schweiz die philippinische Regierung bei der Organisation einer Regionalkonferenz zur Prävention von Naturkatastrophen und zur Bewältigung der Schäden, die der Taifun Haiyan verursacht hat. Die Konferenz verabschiedete ein neues Rahmenkonzept für die Prävention, die Vorbereitung und die Bewältigung von schweren Katastrophen.

Regionalkonferenz zur Planung nach Haiyan

Weiterführende Informationen und Dokumente