Eröffnung von zwei neuen permanenten Schulen in Haiti

Artikel, 12.10.2012

Programm zur Unterstützung des Wiederaufbaus der Schulinfrastruktur

1600 Schülerinnen und Schüler konnten dank der Eröffnung der nationalen Schule von Dessources in Léogane und der Grundschule und des Zentrums für pädagogische Unterstützung (EFACAP) von Sacré-Coeur in Petit-Goâve am 10.10.2012 den Unterricht wieder aufnehmen. Es sind die ersten Schulgebäude, die in Haiti nach dem verheerenden Erdbeben vom 12.1.2010 wieder aufgebaut wurden. Sie entsprechen den Normen für erdbeben- und orkansicheres Bauen.


Die DEZA erhielt dank dem Ansatz und der Relevanz ihres Programms zur Unterstützung des Wiederaufbaus der Schulinfrastruktur in Haiti als erste Institution von der haitianischen Regierung die Bewilligung zum Bau von neuen permanenten Schulgebäuden. Der erste Grundstein wurde am 12.1.2011 gelegt – genau ein Jahr nach dem verheerenden Erdbeben.

Schüler während der Eröffnung der Schule in Petit-Goâve. ( © DEZA

Die staatliche Schule von Dessources und die EFACAP von Sacré-Coeur sind Teil einer ersten Pilotphase, in der ein System für erdbeben- und orkansicheres Bauen mit Beton getestet wurde. Es beruht auf einem modernen Konzept, das die von der Regierung Haitis erlassenen erdbebensicheren Baunormen einhält. Ausserdem respektieren diese Bauten die Normen für den Schulhausbau des Ministeriums für Erziehung und Berufsbildung (MENFP) und des Ministeriums für öffentliche Bauten, Verkehr und Kommunikation (MTPTC). Das Projekt wurde von Roche und vom Fürstentum Liechtenstein mitfinanziert.

Ausarbeitung von Plänen mit Modellcharakter für den Schulhausbau
Dank den gewonnenen Erfahrungen konnte das Konzept für den Bau und die Struktur des Gebäudes optimiert und ein Standardmodell entwickelt werden, das die DEZA für den Bau zukünftiger Schulhäuser verwenden wird. Die technischen Unterlagen werden dem Ministerium für Erziehung und Berufsbildung und den Fachleuten des Bausektors zur Verfügung gestellt. Diese Arbeiten vervollständigen das Programm zur Unterstützung des Wiederaufbaus der Schulinfrastruktur, indem Baupläne ausgearbeitet werden, die Referenzcharakter haben. Ein Ingenieur von Basler & Hofmann, der in Haiti dem Kompetenzzentrum für Wiederaufbau der DEZA zur Seite steht, unterstützt das Projekt vom Entwurf bis zum Bau der Schulgebäude in technischer Hinsicht.

Schülerinnen und Schüler der Schule von Dessources in Léogâne. ( © DEZA)

Die zwei Baustellen dienten zudem zur Stärkung der technischen Kapazitäten der Ingenieure und Architekten des MENFP, insbesondere der Fachleute der Direktion für Schulhausbau und der
Departementsdirektionen. Die Ingenieure lernten in Workshops, die von der DEZA direkt auf den Baustellen durchgeführt wurden, die Grundsätze des erdbebensicheren Bauens kennen.

Die DEZA spielt aufgrund des qualitativen und spezifischen Mehrwerts, den sie im Bereich des Schulhausbaus mitbringt, eine besondere und von allen anerkannte Rolle in diesem Sektor. Dies hat insbesondere zur Unterzeichnung einer strategischen Partnerschaft mit der Interamerikanischen Entwicklungsbank geführt, dem wichtigsten Geldgeber für den Wiederaufbau der Schulinfrastruktur in Haiti.