
Vor 150 Jahren ist ein Vater der Freiheit verstummt. Präsident Lincoln glaubte daran, dass alle Menschen gleich geschaffen sind und hat nach Kräften für die Werte der Vereinigten Staaten gekämpft.
In der Schweiz herrschte tiefe Bestürzung. Waren die beiden Länder nicht Schwesterrepubliken? Demokratien inmitten der Monarchien des 19. Jahrhunderts? Ihr gegenseitiger Einfluss vor Ausbruch der amerikanischen Revolution war gross, und die amerikanische Verfassung von 1787 inspirierte die junge Schweiz von 1848. Zwei Schwesterrepubliken, demselben Grundsatz geweiht, beide in einem Bürgerkrieg stehend – glücklicherweise kurz in der Schweiz, aber lange und schrecklich
in Amerika –, der eine Probe dafür war, ob sie dauerhaft Bestand haben können. Zwei Schwesterrepubliken, deren Regierungen weise genug waren, durch Versöhnung und Gewaltenteilung den Weg für eine Zukunft in Frieden zu ebnen.
Die Ermordung von Präsident Lincoln am 14. April 1865 löste grosse Bestürzung aus, wie die Worte der damaligen Schweizer Regierung (i), des Generalkonsuls (ii) und der Kantone zeigen (iii). Abraham Lincoln verkörperte das Pflichtgefühl, ein aufrichtiges Interesse an seinen Mitbürgern, und den Mut, sich für die eigenen Überzeugungen politisch einzusetzen. Durch seinen Kampf für den Aufbau einer Nation, für die Befreiung des Menschen aus seinen Ketten, ist er bis heute eine Quelle der Inspiration als ein grosser Staatsmann geblieben.
Entgegen seinen Aussagen von Gettysburg wird sich die Welt noch lange an seine Worte und an seine Taten erinnern. Es ist ihm gelungen, dem Opfer für die Freiheit wahren Ruhm zu verleihen. Es ist an uns und an denen, die nach uns kommen werden, das Werk weiterzuführen, das unsere Nationen so edelmütig vorangebracht haben. Es ist an uns und an den künftigen Generationen, sicherzustellen, dass die Regierung des Volkes, durch das Volk und für das Volk, nicht von der Erde verschwinden möge.
Didier Burkhalter
Bundesrat