Neue Finanzierungsmechanismen in der internationalen Zusammenarbeit

Medienmitteilung, 18.01.2018

Die UNO schätzt, dass bis 2030 jährlich 2,5 Billionen Dollar zusätzliche Gelder benötigt werden, um ihre nachhaltigen Entwicklungsziele zu erreichen. Am 18. Januar 2018 zeigte eine Konferenz in Zürich neue Finanzierungsmechanismen wie die „Social Impact Bonds“ (SIBs) auf.

Gelingt es, privates Kapital zu mobilisieren, können die nachhaltigen Entwicklungsziele der UNO besser erreicht werden. Die vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) und der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) in Zürich veranstaltete Konferenz zeigte mögliche Wege auf. Etwa, wenn im Rahmen eines SIB private Investoren ein Entwicklungsprojekt vorfinanzieren und erst entschädigt werden, wenn vorher festgelegte Resultate vorliegen.

Bei einem SIB werden Programme durch private Investoren vorfinanziert, die das Risiko tragen. Staaten, Entwicklungsagenturen, internationale Organisationen und/oder philanthropische Stiftungen bezahlen die Investoren, sobald vereinbarte Resultate vorliegen. Werden die Ziele unterschritten, erhalten die Investoren weniger. Werden sie überschritten, können sie belohnt werden. Die Resultate werden von einer unabhängigen Agentur überprüft. Ein solcher Mechanismus motiviert den Leistungserbringer, innovative Lösungen zu suchen, um Entwicklungsziele zu erreichen. Das SECO unterstützt SIBs in Kolumbien mit dem Ziel, arme Bevölkerungsschichten in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

Partnerschaften und die Frage der Skalierung
Beim Projekt handelt sich um die ersten SIBs in einem Entwicklungsland. Dabei ist das SECO als Pionier eine Partnerschaft mit dem Multilateralen Investment Fonds (MIF) der Interamerikanischen Entwicklungsbank (IDB) und mit der kolumbianischen Regierung eingegangen. Der finanzielle Beitrag des SECO beläuft sich bei erfolgreichem Abschluss der SIBs auf 3 Millionen Franken. Zusätzlich finanziert das SECO Datenerhebung, Workshops und administrative Kosten des Projektes.
An der Konferenz in Zürich wurden weitere neuartige Finanzierungsmechanismen in der internationalen Zusammenarbeit vorgestellt und diskutiert, wie etwa Humanitäre Bonds oder „Development Impact Bonds“ im Gesundheitsbereich. Experten debattierten über ethische Fragen und darüber, wie gute Beispiele in grossem Umfang skaliert werden können.

130 Teilnehmende aus verschiedensten Bereichen
An der Konferenz waren rund 130 Personen aus dem In- und Ausland anwesend, darunter Vertreter der Weltbank, von regionalen Entwicklungsbanken und Uno-Organisationen, von Banken, Stiftungen, Nichtregierungs- und bilateralen Geberorganisationen sowie von Beratungsunternehmen und aus dem akademischen Bereich.

Die Konferenz wurde vom SECO zusammen mit der DEZA, der IDB und der UBS Optimus Fundation organisiert. Eröffnet wurde sie von der SECO-Direktorin Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch und dem UBS Group CEO Sergio P. Ermotti, beendet vom DEZA-Direktor Manuel Sager und Hubertus Kuelps (Global Head of UBS and Society).


Adresse für Rückfragen:

Liliana de Sá Kirchknopf, Ressortleiterin Privatsektorförderung, SECO Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Tel. +41 58 462 19 31
Lorenz Jakob, Koordinator Aussenbeziehungen und Anlässe, SECO, Tel. +41 58 468 60 56


Herausgeber:

Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung
Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten