Geschlechtergleichstellung: Die Exekutivdirektorin von UN Women besucht die Schweiz

Medienmitteilung, 01.11.2018

Vom 29. Oktober bis zum 1. November 2018 weilte die Exekutivdirektorin der UN-Fachstelle für Gleichstellung und Frauenförderung, Phumzile Mlambo-Ngcuka, in der Schweiz. Sie tauschte sich mit Vertreterinnen und Vertretern der Bundesverwaltung, des Parlaments sowie der Zivilgesellschaft über die Gleichstellung auf nationaler und internationaler Ebene aus. Zudem nahm Phumzile Mlambo-Ngcuka an einer vom EDA mitorganisierten Podiumsdiskussion unter dem Titel «Women’s Empowerment in the World of Work» teil.

Phumzile Mlambo-Ngcuka, Exekutivdirektorin von UN Women, trat anlässlich ihres Besuchs in Bern gemeinsam mit DEZA-Vizedirektor Thomas Gass vor die Medien.
Phumzile Mlambo-Ngcuka, Exekutivdirektorin von UN Women, trat anlässlich ihres Besuchs in Bern gemeinsam mit DEZA-Vizedirektor Thomas Gass vor die Medien. © EDA

700 Mio. Frauen fehlen heute weltweit im Arbeitsmarkt; drei Mal mehr Frauen als Männer verrichten unbezahlte Arbeit; und weltweit verdienen erwerbstätige Frauen 23% weniger Lohn als ihre männlichen Kollegen. Summiert birgt die wirtschaftliche Integration von Frauen für das globale BIP ein enormes Steigerungspotential von 26%, womit massgeblich zur Reduktion der Armut beigetragen werden kann. Deshalb muss die wirtschaftliche Integration von Frauen verbessert werden. So lautete auch der Tenor einer Podiumsdiskussion in Bern zum Thema «Women’s Empowerment in the World of Work».

An der Podiumsdiskussion, die vom EDA, dem Think Tank foraus und einer von der UNO initiierten Unternehmerinitiative organisiert wurde, hob Phumzile Mlambo-Ngcuka speziell die Rolle des Privatsektors hervor. « Der Privatsektor hat unmittelbar Einfluss auf die vollständige und gleichberechtigte Beteiligung der Frauen am Erwerbsleben», sagte sie. «Wenn die Arbeitgeber die gläsernen Decken einfach abschaffen, müssen sie auch nicht mehr durchbrochen werden. Die Unternehmen können zum Beispiel den Zugang der Frauen zu Finanzdienstleistungen verbessern, gleichen Lohn für gleiche Arbeit garantieren oder faire Massstäbe bei der Mitarbeiterbindung und der Beförderung anwenden. Davon profitiert die ganze Gesellschaft.» Thomas Gass, Vizedirektor der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA, betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit mit UN Women für die Schweiz. «Unsere Erfahrung zeigt, dass die besten Resultate erzielt werden, wenn Gleichstellungsfragen als Teil eines jeden Projekts betrachtet werden», erklärte er. «UN Women stellt sicher, dass dieser Qualitätscheck auch in der UNO passiert.»

Anlässlich ihres Besuchs tauschte sich Phumzile Mlambo-Ngcuka zudem mit Vertreterinnen und Vertretern des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten EDA, des Eidgenössischen Departements des Innern EDI sowie mit Parlamentarierinnen aus. Ferner nutzte sie ihren Besuch, um Angehörige des Bundes Schweizerischer Frauenorganisationen, alliance F, zu treffen.

Die Schweiz hat sich 2010 massgeblich für die Gründung von UN Women eingesetzt und leistet bis heute einen namhaften Beitrag an den Erfolg der Agentur. Dieses Engagement trägt langfristig zu stabilen Gesellschaften und nachhaltigem Wachstum bei. Als stark globalisiertes und wirtschaftlich vernetztes Land ist die Schweiz für ihre Sicherheit und ihren Wohlstand auf ebendiese Stabilität angewiesen. Die Schweiz hat sich erfolgreich dafür eingesetzt, dass ihre eigenen Ziele im Bereich der Gleichstellung zwischen Frau und Mann und der Rechte von Frauen und Mädchen auch von UN Women verfolgt werden. So ist es beispielsweise unter anderem dank dem Einsatz von UN Women gelungen, in über 60 Ländern Gesetze zu verabschieden oder zu ändern, um die wirtschaftlichen Rechte von fast 1,6 Milliarden Frauen zu stärken.

Die Schweiz anerkennt die Rechte von Frauen und Mädchen, die zentrale Rolle von Frauen für das Wirtschaftswachstum, aber auch das Bedürfnis nach dem Schutz von Frauen und Mädchen vor Gewalt. Mit der 2017 präsentierten Strategie zu Geschlechtergleichstellung und Frauenrechten verankert das EDA diese wichtige Thematik und ihr langjähriges Engagement in der Schweizer Aussenpolitik. Mit ihrem internationalen Engagement verfolgt die Schweiz drei Kernziele: Frauen und Mädchen führen ein Leben frei von Gewalt, Frauen können sich an den politischen Prozessen gleichberechtigt beteiligen und Frauen weltweit verfügen über ein sicheres Einkommen, eine menschenwürdige Arbeit und wirtschaftliche Selbständigkeit.


Weiterführende Informationen

DEZA: Gleichstellung von Frau und Mann
EDA: Chancengleichheit und globale Gender-/Frauenfragen
Fachstelle für Gleichstellung und Frauenförderung – UN Women


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