Globale Ernährungskrise: Gemeinsames Handeln

Die globale Ernährungskrise ist eine der grössten Herausforderungen, mit denen die Welt aktuell konfrontiert ist. Wie so oft sind die am stärksten gefährdeten Menschen zuerst betroffen und leiden unverhältnismässig stark unter den Auswirkungen der Krise. Die DEZA handelt kollaborativ und bereichsübergreifend, um die Auswirkungen zu mildern.

Foto einer Frau im Hintergrund, die ein gelbes Gewand trägt. Eine Reisernte ist im Vordergrund des Fotos zu sehen.

Frau mit einer kürzlich eingefahrenen Reisernte im Regenwalddorf Gorita, Andhra Pradesh, Indien. © Francesco Fiondella (IRI/CCAFS)

Die globale Ernährungskrise ist eine der größten Herausforderungen, die die Welt derzeit zu bewältigen hat. In den letzten Jahren haben die Klimakrise, COVID-19 sowie verschiedene bewaffnete Konflikte die globale Nahrungsmittelproduktion stark beeinträchtigt. In diesem Zusammenhang haben zahlreiche Begleiterscheinungen wie die steigende Inflation den Zugang zu lebensnotwendigen Gütern noch weiter erschwert. Wie so oft sind es die schwächsten Menschen, die zuerst betroffen sind und unverhältnismäßig stark unter den Auswirkungen leiden. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) und die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) schätzen, dass derzeit weltweit 828 Millionen Menschen Hunger leiden, das sind etwa 10% der Weltbevölkerung, wovon ein Grossteil in fragilen Kontexten lebt.

Vom 5. bis 9. Dezember 2022 widmete sich die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) eine Themenwoche, um die vielfältigen Ursachen und Auswirkungen der globalen Ernährungskrise zu erläutern. Gleichzeitig bot diese Woche die Gelegenheit, die Projekte zu beleuchten, die von der DEZA und ihren schweizerischen, lokalen und internationalen Partnern umgesetzt werden, um humanitäre Hilfe zu leisten und Entwicklungsprojekte zu fördern.

Eine multifaktorielle Krise

Die globale Ernährungskrise ist eine multifaktorielle Krise. Der Klimawandel und extreme Wetterereignisse führen regelmäßig dazu, dass viele Menschen in eine unsichere Ernährungssituation geraten, wie die langanhaltenden Dürreperioden am Horn von Afrika oder die Überschwemmungen in Pakistan im Jahr 2022 gezeigt haben. In ähnlicher Weise waren auch die Gesundheitskrise im Zusammenhang mit COVID-19 sowie der Krieg in der Ukraine Faktoren, die die weltweite Produktion von Nahrungsmitteln und damit den Zugang zu wichtigen Nahrungsmitteln weitgehend gestört haben. Die globale Ernährungskrise ist somit eine Begleiterscheinung anderer Krisen und verschärft gleichzeitig die Situationen, die sie hervorrufen.

Ein kooperativer und bereichsübergreifender Ansatz

Angesichts dieser Tatsache leistet die DEZA Hilfe in Notsituationen und setzt sich für die Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Menschen gegenüber Klimarisiken ein. Sie handelt kollaborativ und bereichsübergreifend, um die Auswirkungen der Ernährungskrise auf gefährdete Menschen zu mildern. Zu diesem Zweck führt die DEZA in den betroffenen Ländern Entwicklungsprojekte durch, wie beispielsweise im südlichen Afrika, wo ihre landwirtschaftlichen Entwicklungsprogramme Produzenten mit dürreresistentem Saatgut unterstützen.

Gleichzeitig finanziert sie in Notsituationen oder bei Naturkatastrophen dringend benötigte Nothilfe und setzt ihre Spezialisten des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe ein, um schnelle und direkte Hilfe zu leisten.

Schliesslich fördert die DEZA angesichts der Komplexität der globalen Ernährungskrise und ihrer vielfältigen Auswirkungen verschiedene Kooperationen und Partnerschaften mit multilateralen Organisationen wie dem Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen, aber auch mit zahlreichen schweizerischen, lokalen und internationalen NGOs, die alle über ein grosses Fachwissen vor Ort verfügen und wichtiges Know-how vermitteln, um diese schwierigen Situationen zu bewältigen.

Themenschwerpunkt Ernährungskrise

Die Bedürfnisse für humanitäre Interventionen und längerfristige Entwicklungsprojekte zum Aufbau der Ernährungssicherheit sind so gross wie noch nie und werden voraussichtlich auch für das Jahr 2023 nicht abnehmen. Im Gegenteil, angesichts der derzeitigen Entwicklungen werden noch mehr Menschen die Hilfe der Weltgemeinschaft brauchen. Da die Gründe für die Ernährungsunsicherheiten verschieden sind, müssen ebenso verschiedene Ansätze verfolgt werden, um Menschen in Not zu helfen sowie langfristige wie auch nachhaltige Lösungen zur Ernährungssicherheit zu finden. Die DEZA möchte vom 5.-9.12.2022 mit einer Themenwoche zur Ernährungskrise die Gründe sowie unterschiedliche regionale Kontexte und Projekte dieser globalen Krise auf verschiedenen Kanälen vorstellen.

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