Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) gliedert sich in vier Bereiche
Südzusammenarbeit
Die Südzusammenarbeit trägt zur Reduktion der Armut in 21 Ländern und Regionen Afrikas, des Nahen Ostens, Asiens, Lateinamerikas und der Karibik bei. An erster Stelle stehen der Zugang benachteiligter Bevölkerungsgruppen zu Grundversorgung (Gesundheit und Bildung) und Infrastruktur (Wasser) sowie zu Beschäftigung und Einkommensmöglichkeiten.
Mehr als die Hälfte dieser Länder und Regionen sind fragil oder von Konflikten betroffen: Die staatlichen Institutionen sind schwach oder instabil, und die Bevölkerung, die in extremer Armut lebt, wird immer wieder Opfer von Gewalt und politischer Willkür. Trotz schwieriger Bedingungen verstärkt die Südzusammenarbeit ihr Engagement in diesen Regionen, um die wirtschaftliche und soziale Situation der betroffenen Bevölkerung zu verbessern. Sie passt ihre Programme stets an das sich rasch verändernde Umfeld an.
Die über 800 Projekte der Südzusammenarbeit konzentrieren sich auf zehn Themen, wobei sich die Aktivitäten an den jeweiligen Bedürfnissen der Partnerländer orientieren:
Friedensentwicklung, Konfliktprävention und Förderung der Menschenrechte
Grundbildung und Berufsbildung
Beschäftigung und wirtschaftliche Entwicklung
Nahrungsmittelsicherheit und Ernährung
Wasser
Gesundheit
Migration
Klimawandel
Gleichstellung von Frau und Mann
Gouvernanz (Demokratisierung, Dezentralisierung, Rechtsstaatlichkeit)
Globale Zusammenarbeit
Die Globale Zusammenarbeit setzt sich dafür ein, dass Entwicklungsländer bessere Chancen haben, sich globalen Veränderungen anzupassen. Armut, die Auswirkungen des Klimawandels, Wasserknappheit, Migration und Gesundheit machen nicht Halt vor Landesgrenzen – das solidarische Miteinander aller Länder, Völker und Organisationen ist nötiger denn je.
Hier setzen die Globalprogramme und die multilaterale Zusammenarbeit an. Gestützt auf praktisches Wissen fördern sie den politischen Dialog und erarbeiten breit abgestützte Lösungen.
Multilaterale Organisationen wie die UNO, die Weltbank und die regionalen Entwicklungsbanken verfügen über ein breites Wissen, langjährige Erfahrung und beträchtliche Ressourcen, um grosse Vorhaben zu realisieren. Indem die Schweiz den multilateralen Institutionen Geld zur Verfügung stellt und in diesen mitarbeitet, kann sie sich an grösseren Vorhaben beteiligen.
Das vereinte Wissen einzelner Länder und der internationalen Organisationen hilft dabei, die investierten Gelder wirksam einzusetzen und die Projekte zu verbessern.
Als Beitrag zu einer entwicklungsfreundlichen Globalisierung führt die Globale Zusammenarbeit Programme in den Bereichen Klimawandel, Ernährungssicherheit, Migration, Wasser und Gesundheit durch. Diese konzentrieren sich auf den multilateralen Politikdialog, die Entwicklung von innovativen Lösungen und die Verbreitung von Wissen.
Der Mehrwert der Globalprogramme liegt in der Verbindung von Fachkompetenz, Praxisbezug und internationaler Normensetzung. Globalprogramme setzen dort an, wo am meisten Einfluss auf grenzüberschreitende Lösungen möglich ist. Sie sind entsprechend geografisch ungebunden und agieren in Regionen, in denen sie die grösste Wirkung erzielen.
Ostzusammenarbeit
Im Westbalkan und ausgewählten Ländern der früheren Sowjetunion leistet die Schweiz einen Beitrag zur Förderung von Sicherheit und Stabilität sowie zu einem nachhaltigen Wirtschaftswachstum. Die Ostzusammenarbeit umfasst diese Transitionszusammenarbeit und den Schweizer Beitrag an die neuen Mitgliedstaaten der EU.
Die von der DEZA zusammen mit dem SECO geleistete Transitionszusammenarbeit fördert Rechtsstaatlichkeit, Demokratie sowie soziale Marktwirtschaft und stärkt die Zivilgesellschaft. Damit trägt die Schweiz zur Stabilität in politisch bewegten Regionen bei und bringt den Menschen verbesserte Lebensperspektiven.
Rund 55% der finanziellen und technischen Hilfe kommen fünf Ländern des Westbalkans zugute, die übrigen 45% gehen an acht Länder der früheren Sowjetunion.
Die Prioritäten der Ostzusammenarbeit im Bereich der Transitionszusammenarbeit sind:
Demokratisierung, Dezentralisierung, lokale Gouvernanz, Korruptionsbekämpfung
Reform des Gesundheitssektors
Wirtschaftliche Entwicklung der Landwirtschaft
Ausrichtung des Berufsbildungssystems auf die Bedürfnisse des Arbeitsmarkts
Effizientere und gerechtere Wasserbewirtschaftung
Prävention von Konflikten und Förderung der Rechtsstaatlichkeit
Mit ihrem Beitrag zur Verringerung der wirtschaftlichen und sozialen Ungleichheiten in den neuen Mitgliedstaaten fördert die Schweiz die Stabilität und den Wohlstand in der erweiterten Europäischen Union. Sie festigt damit auch ihre Beziehungen zu den neuen Mitgliedstaaten sowie zur gesamten EU, ihrem wichtigsten aussenpolitischen Partner. Der Beitrag der Schweiz an die erweiterte EU wird nicht der öffentlichen Entwicklungshilfe (ODA) angerechnet.
Humanitäre Hilfe
Leben retten und Leiden lindern: Das ist der Auftrag der Humanitären Hilfe der DEZA. Sie orientiert sich am humanitären Völkerrecht und an den international anerkannten humanitären Prinzipien wie Menschlichkeit, Neutralität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit.
Im Zentrum stehen die Opfer von Krisen, Katastrophen und Konflikten. Die Humanitäre Hilfe ist Ausdruck der Schweizer Solidarität mit Menschen in Not. Sie stützt sich auf gemeinsame Werte wie die unantastbare Würde jedes einzelnen Menschen.
Die Humanitäre Hilfe basiert auf drei Pfeilern:
Sofort- und Überlebenshilfe (Nothilfe)
Der grösste Teil der Mittel der Humanitären Hilfe ist für die Nothilfe bestimmt. Ziel ist der Schutz der von Krisen am meisten betroffenen Zivilbevölkerung, vor allem Frauen, Kinder, Flüchtlinge und Binnenvertriebene. Konkret geht es darum, die Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern sicherzustellen. Dazu gehören Notunterkünfte, Trinkwasser, sanitäre Anlagen und medizinisches Material. Das Schweizerische Korps für humanitäre Hilfe (SKH) leistet Direkthilfe in Gebieten, die von Konflikten oder Naturkatastrophen betroffen sind. Zudem stellt es multilateralen Organisationen Spezialistinnen und Spezialisten zur Verfügung.
Beim Wiederaufbau und bei der Katastrophenvorsorge ist die Nachhaltigkeit zentral. Durch erdbeben- und sturmsichere Bauten sind Menschen bei künftigen Katastrophen besser geschützt.
Die Humanitäre Hilfe der DEZA arbeitet eng mit Schweizer Hilfswerken und internationalen Organisationen zusammen – im Feld und auf internationaler Ebene. Wichtige Partner sind dabei das Internationale Komitee vom Roten Kreuz, Organisationen der Vereinten Nationen wie das UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge oder das Welternährungsprogramm sowie humanitäre Nichtregierungsorganisationen.
Aktivitäten – verschiedene Mittel