Die Schweiz setzt sich in der Region der Grossen Seen für den Frieden und die Armutsbekämpfung ein. Sie leistet Unterstützung in den Bereichen Gouvernanz, Schutz der Zivilbevölkerung, Gesundheit sowie wirtschaftliche Entwicklung. Dabei setzt sie auf ihre drei aussenpolitischen Instrumente Entwicklungszusammenarbeit, humanitäre Hilfe und Friedenspolitik.
Grosse Seen (Burundi, Ruanda, Demokratische Republik Kongo)
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Die drei Länder der Region (Ruanda, Burundi und Demokratische Republik Kongo DRK) bilden einen gemeinsamen geografischen Raum, dessen Bevölkerungsgruppen durch Sprache, Kultur, Handel und familiäre Beziehungen verflochten sind. Wegen der konfliktreichen Vergangenheit, die das gesellschaftliche und politische Gefüge zerstörte und zu gewaltsamen Auseinandersetzungen und unermesslichem Leid für die Bevölkerung führte, ist die Region jedoch nach wie vor gespalten. Trotz Friedensabkommen und Wahlen ist es bisher nicht gelungen, den Frieden zu festigen und die Feindseligkeiten zu beenden. Zu den bereits bestehenden Herausforderungen in der Region kommen die Auswirkungen der Covid-19-Krise.
Vor diesem Hintergrund setzt die Schweiz auf ein Regionalprogramm, das die verschiedenen Instrumente der internationalen Zusammenarbeit beinhaltet und die regionalen Verbindungen stärken sowie wiederkehrende Krisen abfedern soll. Dabei engagiert sie sich vor allem in den Bereichen Gouvernanz, Gesundheit und wirtschaftliche Entwicklung.
Bilaterale APD der Schweiz | 2022 Mio. CHF |
2023 Mio. CHF |
2024 * Mio. CHF |
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Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) | |||
Bilaterale Entwicklungszusammenarbeit | 33.63 | 31.20 | 33.40 |
Humanitäre Hilfe | 18.60 | 14.51 | 5.82 |
Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) | |||
Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung | - | - | - |
Abteilung Frieden und Menschenrechte (AFM) | |||
Zivile Friedensförderung und Menschenrechte | 2.84 | 2.61 | 3.38 |
Total DEZA/SECO/AFM | 55.07 | 48.32 | 42.60 |
Andere Bundesämter | |||
Andere Abteilungen des EDA (ASAF, AIO, usw) | - | - | .. |
Aussennetz des EDA | 5.30 | - | .. |
Staatssekretariat für Migration (SEM) | 0.10 | 0.06 | .. |
Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) | 0.11 | 0.11 | .. |
MeteoSchweiz | - | - | - |
Eidg. Dep. für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) | 1.01 | 0.98 | 1.32 |
Bundesamt für Umwelt (BAFU) | - | - | .. |
Bundesamt für Statistik (BFS) | - | - | - |
Bundesamt für Gesundheit (BAG) | - | - | - |
Staatssekretariat für internationale Finanzfragen (SIF) | - | - | - |
Total andere Bundesämter | 6.52 | 1.15 | 1.32 |
Kantone und Gemeinden | 1.31 | .. | .. |
Total | 62.90 | 49.47 | 43.92 |
Stand am 02.04.2024
* geplant; Gesamtbetrag aufgrund der zur Verfügung stehenden Daten
.. = keine Angaben | – = Betrag ist Null oder Betrag < 5'000 CHF
Gouvernanz, Schutz der Zivilbevölkerung und Konfliktprävention
Sie ist im Bereich der Fazilitation und Mediation tätig, etwa durch die Begleitung von Wahlen und Verfassungsreformen sowie durch anwaltschaftliche und menschenrechtspolitische Aktivitäten.
Sie unterstützt Plattformen für den Dialog zwischen Regierung und Bevölkerung, um die Rechenschaftspflicht und die Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger an den Entscheidungsprozessen zu fördern.
Im Bereich des Schutzes der Zivilbevölkerung stellt die Schweiz humanitäre Güter und Dienstleistungen zur Unterstützung von Bevölkerungsgruppen bereit, die von bewaffneten Konflikten betroffen sind. In der DRK und in Burundi profitieren mehr als zwei Millionen Menschen von der humanitären Hilfe der Schweiz.
Gesundheit und Ernährung
Der Zugang zu guten Gesundheitsdienstleistungen ist eine wesentliche Voraussetzung für das Wohlergehen der Bevölkerung, den Abbau von Spannungen zwischen den Gemeinschaften und die Förderung des sozialen Zusammenhalts. Die Schweiz fördert die Aufrechterhaltung einer allgemeinen Gesundheitsversorgung und die Bereitstellung qualitativ hochwertiger primärer und sekundärer Gesundheitsleistungen. Sie ist im Bereich der reproduktiven Gesundheit sowie der Gesundheit von Müttern und Kindern aktiv, wobei sie einen besonderen Schwerpunkt auf die Bekämpfung chronischer Unterernährung legt. Im Bereich der psychischen Gesundheit leistet die Schweiz einen Beitrag zur Betreuung Betroffener sowie zur Vergangenheitsarbeit.
Im Rahmen des Engagements der Schweiz zur Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen wurden in den letzten vier Jahren 80’000 Personen betreut und 700 Bürgergruppen unterstützt, die in diesem Bereich tätig sind. In der DRK profitierten jährlich 700’000 Personen von der medizinischen Notversorgung der humanitären Hilfe der Schweiz.
Beschäftigung und wirtschaftliche Entwicklung
Bei ihren Bemühungen zur Förderung von Beschäftigung und Einkommen setzt die Schweiz auf die qualitative Verbesserung der Berufsbildung in Branchen, für die ein Markt besteht. Sie legt den Schwerpunkt auf zukunftsträchtige Berufe und die Stärkung der Partnerschaften zwischen öffentlichen und privaten Akteuren.
Die Schweiz unterstützt die Behörden bei ihren Anstrengungen, die Gouvernanz in den betroffenen Sektoren zu verbessern und neue Produktionsmethoden einzuführen. In ländlichen Gebieten konzentriert sich die Schweiz auf den Wandel im Bereich der Baumaterialien, einer Branche, die in vollem Wachstum begriffen ist. Dank neuer Technologien zur Herstellung erschwinglicher, CO2-neutraler Backsteine konnte die Produktion von 24 auf 53 Millionen Backsteine pro Jahr erhöht werden. Zudem bildete die Schweiz innerhalb von vier Jahren fast 8500 junge Menschen in verschiedenen Berufszweigen aus.
Vor dem Hintergrund der Covid-19-Krise unterstützt die Schweiz die Wiederankurbelung der Wirtschaft, indem sie die technischen und finanziellen Kapazitäten kleiner und mittlerer Unternehmen stärkt.
Transversalthemen und weitere Schwerpunkte
Geschlechtergleichstellung, Gouvernanz und Klimawandel
Zur Verringerung der Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern legt die Schweiz bei ihrem Engagement ein besonderes Augenmerk auf Genderfragen. Der Schwerpunkt liegt auf der Teilhabe der Frauen an den Entscheidungsprozessen und der Bekämpfung von Ungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt. Zudem setzt sie sich bei allen ihren Projekten für einen verstärkten Dialog und Kontakt zwischen öffentlichen Institutionen und der Bevölkerung ein. Durch die Reduktion der direkten und indirekten Treibhausgasemissionen im Rahmen ihres Engagements entlang der Wertschöpfungskette für Baumaterialien trägt die Schweiz des Weiteren dazu bei, die Auswirkungen des Klimawandels in der Region zu mildern.
Herangehensweise und Partner
Die Schweiz kombiniert die Instrumente der Entwicklungszusammenarbeit, der humanitären Hilfe und der Friedenspolitik in der Region der Grossen Seen, um die Kohärenz ihres Engagements zu steigern und die komplexen Herausforderungen in der Region effizienter angehen zu können.
Die Schweiz kann ihre Ziele nur über Partnerschaften und in Abstimmung mit den Ländern der Region sowie mit lokalen Akteuren – einschliesslich des Privatsektors –, weiteren bilateralen und multilateralen Geldgebern und verschiedenen internationalen Organisationen erreichen. Die Schweizer Zusammenarbeit orientiert sich an den Zielen der nationalen Entwicklungsstrategien der drei Länder der Region.
Das Kooperationsprogramm Grosse Seen 2022–2025 beruht auf der Aussenpolitischen Strategie 2020–2023 und der Strategie der internationalen Zusammenarbeit 2021–2024, die wichtige Ziele in den Bereichen Wirtschaftsentwicklung, Umwelt, menschliche Entwicklung, Friedenskonsolidierung, Geschlechtergleichstellung und Gouvernanz verfolgt.
Links
Ruanda: Kooperationsbüro und Konsularagentur Kigali
Burundi: Kooperationsbüro und Konsularagentur Bujumbura
Gesundheit – ein Schlüsselfaktor der Entwicklung
Privatsektorentwicklung und Finanzdienstleistungen
Grundbildung und Berufsbildung
Gleichstellung von Frau und Mann
Bilaterale Beziehungen Schweiz–Burundi
Dokumente
Aktuelle Projekte
Participation citoyenne et prévention des conflits au Burundi (PCPC)
01.08.2024
- 31.12.2026
Au Burundi, le système politique ne permet pas un espace suffisant pour la participation citoyenne inclusive, la redevabilité et le respect des droits humains, ce qui rend difficile la prévention et la gestion des conflits. Par cette intervention la Suisse contribue à l’instauration progressive de pratiques démocratiques promouvant un environnement favorable à la participation citoyenne et l’opérationnalisation des mécanismes de gestion des conflits au niveau communautaire, ce qui a un impact positif sur la consolidation/capitalisation de la paix et la cohésion sociale.
Programme de Participation citoyenne et Prévention des conflits (PCPC)
01.08.2024
- 31.12.2026
L’Est de la RDC est confronté, depuis plus de deux décennies, à une situation d’insécurité avec une dégradation des droits de l’homme, de la cohésion sociale et de la situation humanitaire. Par ce programme, la Suisse entend contribuer à la promotion de la paix et le respect des droits humains en renforçant les capacités institutionnelles des entités territoriales décentralisées (ETD) et des structures locales de règlement des conflits et en favorisant la collaboration entre les institutions étatiques locales et les acteurs clés de la société civile.
Assistance multisectorielle pour les populations affectées par les déplacements, Beni & Oicha, Nord Kivu
22.07.2024
- 31.07.2026
Les conflits armés à l’est de la RDC entrainent des déplacements récurrents de population, des violences sur les civils, la perte de moyens d’existence ainsi que des besoins humanitaires importants. Dans la continuité des deux phases antérieures, cette intervention vise à renforcer la résilience des populations affectées par les conflits par une intervention en sécurité alimentaire, moyens de subsistance et eau, hygiène et assainissement, dans 4 zones de santé du territoire de Beni, au Nord Kivu.
République démocratique du Congo (RDC): Transcultural Psychosocial Organisation (TPO) Protection des enfants et des femmes
15.07.2024
- 30.06.2026
Les conflits armés à l’est de la RDC continuent à engendrer des violations graves des droits de l’enfant et de la femme, y compris les violences basées sur le genre, le recrutement forcé et le manque d’accès à l’éducation. Par le biais de mécanismes et structures communautaires et de gouvernance locale, ce projet vise à identifier les principaux problématiques de protection, y apporter une assistance et contribuer à leur résolution.
République démocratique du Congo (RDC) MEDAIR : Réponse multisectorielle d’urgence (en santé, nutrition, EHA) en faveur des populations vulnérables affectées par les conflits et les épidémies au Nord Kivu et Ituri
15.07.2024
- 30.06.2026
La crise humanitaire à l’est de la RDC est liée à la persistance des conflits armés et intercommunautaires, aux épidémies et à la faible gouvernance, entrainant des besoins humanitaires aigus depuis trois décennies. Grâce à cette intervention en santé primaire et secondaire, nutrition, eau, hygiène et assainissement, la Suisse contribue à la réduction de la morbidité et de la mortalité des personnes affectées par les conflits, tout en renforçant leur résilience face aux futures maladies.
Citizen Participation and Conflict Prevention programme (PCPC)
01.05.2024
- 31.12.2029
Rwanda has achieved notable progress with regard to socioeconomic development and improved social cohesion. However, the role of citizens in decision-making and in holding leaders to account remains insufficient affecting the sustainability of results. This programme will increase the capability of the 30 districts in Rwanda to properly engage citizens in decision-making processes and will strengthen local conflict-resolution mechanisms, hence contributing to improved accountability and lasting social cohesion.
Additional Allocation of SDC Funding (Sub-Saharan Africa Division) in 2024 to ICRC Operations in DRC
01.01.2024
- 31.12.2024
SDC funding to ICRC operations allows the International Committee of the Red Cross (ICRC) to respond proactively and to provide immediate protection and assistance for people affected by armed conflict and other situations of violence. In line with the Good Humanitarian Donorship (GHD) principles, Switzerland recognizes the necessity of predictable and flexible funding to respond to changing needs in humanitarian crises.
Burundi – Programme conjoint sur les droits humains
01.01.2024
- 31.12.2027
La situation des droits de l’homme au Burundi reste préoccupante en raison de la persistance des violations des droits de l’homme et de l'absence d'obligation de rendre des comptes. Le Programme conjoint sur les droits humains est une initiative multipartite (Gouvernement et bailleurs de fonds) qui vise à promouvoir l’application du cadre légal en matière de droits de l’homme par des institutions crédibles et efficaces.
Strategic Assistance for Emergency Response in DRC (SAFER)
01.11.2023
- 30.10.2024
Dans un contexte de crise humanitaire aiguë, caractérisé par des conflits armés et des déplacements de population, SAFER a pour objectif de fournir une assistance d'urgence flexible et coordonnée, contribuant à réduire I'impact immédiat d'un choc pour les ménages les plus vulnérables au travers d'une réponse multisectorielle en transfert monétaire ainsi que des activités spécifiques en Eau, Hygiène et Assainissement d'urgence (EHA), dans les provinces de I'lturi, Nord et Sud Kivu.
Crossborder Trade for Peace
15.10.2023
- 30.09.2027
Ce projet nexus est axé sur le renforcement du commerce transfrontalier en tant que vecteur d'une meilleure compréhension et d'une plus grande interdépendance entre des communautés divisées de part et d'autre des frontières de la RDC, du Rwanda et du Burundi. Le projet contribue aux objectifs du Programme régional Grands Lacs 2022-2025 qui vise la consolidation de la paix et la transformation et prévention des conflits récurrents dans la région et le développement économique des personnes vulnérables.
Accelerating Rwanda's Nutrition Outcomes
01.09.2023
- 31.12.2024
The recent Rwanda Demographic Health Survey showed only a slight decline of stunting from 38% to 33%, not fulfilling the target of achieving 19% by 2024. As a result, a special national-wide programme "Accelerating Rwanda's Nutrition Outcome" is needed to get closer to the set targets. In parallel, the process of developing the new Strategic Plan for Agriculture (PSTA-5) and the new National Transformation Strategy (NST-2) offers us a unique opportunity to influence their development by a world leading organisation.
Appui à la formation professionnelle duale au Rwanda
01.08.2023
- 31.12.2027
To achieve the development aspirations of Rwanda, one of the critical elements is to build strong bridges between the world of work and training institutions. This project aims to improve the quality of education by emphasizing on strengthening national mechanisms for decision-making, system integration and active engagement of the private sector in the skills development process. It will therefore focus more on institutionalization and sustainability by integrating all the stakeholders in a high-performance and locally adapted TVET system.