Humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit am Horn von Afrika
Das Beispiel Dadaab zeigt, dass Nothilfe für Flüchtlinge und Vertriebene allein keine langfristige Lösung darstellt. Zusätzlich zur humanitären Hilfe braucht es ein Entwicklungsengagement zur Minderung von Fluchtursachen und zur Integration von Flüchtlingen und Vertriebenen in den Erstaufnahmeländern. Die DEZA übernimmt am Horn von Afrika eine innovative Führungsfunktion. Seit dem Sommer 2016 leitet sie gemeinsam mit Dänemark die Informal Humanitarian Donor Group Somalia und setzt sich für eine nachhaltige Lösung für langzeitvertriebene Personen ein. Zwei Schweizer Experten im Büro des UNO-Koordinators für Somalia setzen sich aktiv für den integrierten Ansatz ein.
Horn von Afrika (Somalia, Äthiopien, Kenia, Eritrea, Dschibutii)
Wo andere internationale Akteure wegschauen wird die DEZA aktiv. So setzt sich die DEZA in Somalia für den Aufbau einer landesweiten Gesundheitsgrundversorgung ein. Gleichzeitig bringt sie traditionell humanitäre Akteure an den Tisch mit Entwicklungsorganisationen und erkundet gemeinsam mit der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung neue Wege, wie das landesweit seit 25 Jahren rein humanitär finanzierte Gesundheitssystem in die nationalen Gesundheitspläne Somalias integriert werden kann.
Horn von Afrika: Zwei humanitäre Helfer der DEZA erzählen von ihrer Arbeit, Artikel
Zur Stärkung der lokalen Integration von Flüchtlingen und Vertriebenen investiert die DEZA zudem in Grund- und Berufsbildung. Mit seinen 180'000 Menschen gehört Kakuma im Norden Kenias ebenfalls zu den grössten Flüchtlingslagern der Welt. Rund die Hälfte der Flüchtlinge stammt aus dem Südsudan. «Wir sind nicht gerne hier. Aber für uns gibt es keinen anderen Platz auf dieser Welt.» Das sind die Worte einer Bewohnerin Kakumas, die für sich und ihre Familie wenig Hoffnung für die Zukunft sieht. Um diesem Trend entgegenzuwirken und den Menschen, insbesondere jungen Frauen und Männern, wieder Perspektiven zu geben, lancierte die DEZA im Jahr 2013 das «Skills for Life» Projekt.
Kakuma: Erwerb von beruflichen Kompetenzen in einem Flüchtlingslager, DEZA-Projekt