Reisehinweise für Chile

Gültig am:

  |  

Publiziert am: 28.11.2024

Diese Reisehinweise entsprechen der aktuellen Lagebeurteilung des EDA. Sie werden laufend überprüft und bei Bedarf angepasst. Beachten Sie auch die nachstehenden länderunabhängigen Reiseinformationen und die Fokus-Themen; sie sind Bestandteil dieser Reisehinweise.

Diese Reisehinweise sind mit geringfügigen Anpassungen publiziert worden. Die Einschätzung der Lage ist unverändert gültig.

Grundsätzliche Einschätzung

Reisen nach Chile gelten grundsätzlich als sicher. Die soziale und politische Lage ist jedoch angespannt und Unzufriedenheit wird gelegentlich in Demonstrationen und Streiks geäussert. Dabei kann es zu Sachbeschädigungen, Gewaltanwendung und Strassenblockaden kommen. Das Risiko, unversehens in solche Situationen zu geraten, kann nicht ausgeschlossen werden, vor allem in Santiago und Valparaíso, wo es häufiger zu Demonstrationen kommt.

Im Falle von Verkehrsbehinderungen durch Demonstrationen, Streiks oder Strassenblockaden bleibt den Reisenden nichts anderes übrig, als sich lokal über alternative Reisemöglichkeiten zu erkundigen und gegebenenfalls die Normalisierung der Lage abzuwarten. Die Schweizer Botschaft in Santiago hat bei Verkehrsbehinderungen nur eng begrenzte - je nach Situation gar keine - Möglichkeiten zur Unterstützung bei der Aus- oder Weiterreise aus den betroffenen Regionen.

Bei Unruhen kann die Regierung kurzfristig den Ausnahmezustand über einzelne Gebiete verhängen. Der Ausnahmezustand berechtigt die Behörden unter anderem, die Versammlungs- oder die Bewegungsfreiheit einzuschränken und Ausgangssperren zu verhängen.

Informieren Sie sich vor und während der Reise in den Medien, bei Ihrem Reiseveranstalter oder einem lokalen Reisebüro über die aktuelle Lage in Ihrem Zielgebiet und die Durchführbarkeit der geplanten Reise. Meiden Sie Demonstrationen jeder Art und befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden (z.B. Ausgangssperren). Auskunft über die Flugverbindungen erteilen die Fluggesellschaften.

Das Risiko von terroristischen Anschlägen kann nicht ausgeschlossen werden. Die Rubrik Terrorismus und Entführungen macht auf die Risiken des Terrorismus aufmerksam.
Terrorismus und Entführungen

Spezifische regionale Risiken

Bei der Beschreibung von Gefahrenzonen handelt es sich um ungefähre Angaben; Risiken lassen sich nicht auf exakt umrissene Gebiete einschränken.

Die Grenzgebiete zu Peru, Bolivien und Argentinien sind noch teilweise vermint – selbst in der Nähe von Touristenorten und in einigen Naturreservaten. Die Minenfelder sind in der Regel markiert. Bleiben Sie in diesen Regionen dennoch auf den häufig benutzten Strassen und beachten Sie die Warnschilder.
In den Grenzgebieten zu Peru und Bolivien sind verschiedene, gewaltbereite Schmuggel- und Drogenbanden aktiv.
Lassen Sie sich in diesen Gebieten von einer ortskundigen Reiseleitung begleiten, und vergewissern Sie sich, dass die Sicherheitslage abgeklärt worden ist.

In den Regionen Araucanía und Bio Bio verüben Aktivistengruppen der indigenen Bevölkerung regelmässig Gewaltakte gegen die Holzindustrie, Grundbesitzer, Transportunternehmungen, Regierungsvertretungen und Sicherheitskräfte. Obwohl Gewalttätigkeiten mittlerweile abgenommen haben, führt dieser Konflikt häufig zu Strassensperren und Übergriffen, u.a. auf Busse. Solche Gewaltakte fordern immer wieder Todesopfer und Verletzte. Ohne selbst Ziel davon zu sein, könnten Reisende unversehens in Mitleidenschaft gezogen werden. Seit 2021 gilt in den beiden Regionen der Ausnahmezustand. Informieren Sie sich vor und während der Reise in den Medien und bei Ihrem Reiseveranstalter über die aktuelle Sicherheitslage und Durchführbarkeit der geplanten Reise. Befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden (Ausgangssperren, etc.) und lassen Sie grösste Vorsicht walten. 

Kriminalität

Die Kriminalitätsrate, einschliesslich Morde, ist gestiegen und kann je nach Ortschaft und Stadtteil erheblich variieren. Es kann zu Entreissdiebstählen und bewaffneten Raubüberfällen kommen. Oft wird Gewalt angewendet. Auch Entführungen durch organisierte kriminelle Gruppen kommen vor. Beachten Sie unter anderem folgende Vorsichtsmassnahmen:

  • Informieren Sie sich bei ortsansässigen Kontaktpersonen oder im Hotel über die lokalen Gegebenheiten, und erkundigen Sie sich, ob es Quartiere gibt, die gemieden werden sollten;
  • In den Stadtzentren von Santiago und Valparaíso ist besondere Vorsicht geboten. Diebstähle sowie gewaltsame Überfälle auf Reisende sind in Valparaíso häufig, namentlich im unteren Stadtteil sowie in den von Reisenden vielbesuchten Strassen entlang der Hügel der Stadt;
  • Verzichten Sie vor allem nachts auf Besuche der ärmeren Wohnviertel;
  • Parken Sie Ihr Auto nur auf bewachten Parkplätzen;
  • Wechseln Sie kein Geld auf der Strasse;
  • Tragen Sie keinen auffälligen oder wertvollen Schmuck;
  • Leisten Sie bei einem Überfall keinen Widerstand, denn Kriminelle schrecken auch vor Mord nicht zurück.

Verkehr und Infrastruktur

Der Strassenzustand der Hauptverkehrsachsen ist gut. Abseits der Hauptachsen sind jedoch viele Strassen nicht asphaltiert oder in schlechtem Zustand.

Überhöhte Geschwindigkeit und die häufige Missachtung von Verkehrsregeln bilden ein erhebliches Unfallrisiko auf Chiles Strassen. Nach Einbruch der Dunkelheit erhöht sich das Unfallrisiko zusätzlich.

Unterschätzen Sie bei der Routenplanung die grossen Distanzen nicht. Führen Sie vor allem in den Wüstengebieten einen ausreichenden Vorrat an Wasser, Nahrungsmitteln und Treibstoff mit.

In abgelegenen Gebieten sind mobile Telefonverbindungen sowie der Zugang zum Internet nicht immer und überall gewährleistet.

Es kommt vor, dass die Grenzübergänge kurzfristig vorübergehend geschlossen werden, z.B. um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Informieren Sie sich bei den lokalen Behörden oder direkt bei den Grenzposten.

Besondere rechtliche Bestimmungen

Der Alkoholkonsum ist auf öffentlichen Plätzen, in Parks, etc. verboten.

Die Beleidigung staatlicher Institutionen oder hochrangiger politischer Persönlichkeiten gilt als Verstoss gegen das Gesetz über innere Sicherheit.

Vergehen gegen das Betäubungsmittelgesetz werden schon bei geringsten Mengen und bei jeder Art von Drogen mit langjährigen Haftstrafen geahndet. Die Strafverfahren sind langwierig.

Naturbedingte Risiken

Chile liegt in einem Erdbebengebiet und hat zahlreiche Vulkane. Starke Erdbeben können neben Verwüstungen auf dem Land auch Tsunami auslösen. Tsunami, die durch Vulkanausbrüche oder Erdbeben im pazifischen Raum ausgelöst werden, können auch Chile erreichen.

Heftige Regenfälle können Erdrutsche und Infrastrukturschäden verursachen (einschliesslich Stromausfälle) sowie in der Wüste ausgetrocknete Bachbette in kürzester Zeit in reissende Flüsse oder Schlammlawinen verwandeln. Auch der Reiseverkehr kann vorübergehend beeinträchtigt werden.

Im Sommer besteht vielerorts Waldbrandgefahr.

Beachten Sie die Wettervorhersagen, sowie die Warnungen und Instruktionen der lokalen Behörden, z.B. Absperrungen um aktive Vulkane und Evakuationsbefehle.
Dirección Meteorológica de Chile

Servicio Nacional De Prevención y Respuesta Ante Desastres (Senapred)

Die teils extremen Witterungsbedingungen erfordern bei Outdoor-Aktivitäten eine gute Vorbereitung und Ausrüstung. Im Süden Chiles und in den Bergen können sich die Witterungsverhältnisse sehr rasch ändern.

Unternehmen Sie Wanderungen, Berg- und Vulkanbesteigungen nur mit ortskundiger, qualifizierter Reiseführung.
Beim Besuch von Nationalparks informieren Sie die Nationalparkbehörde CONAF (Corporación Nacional Florestal) über Ihre geplanten Touren, wenn Sie am Parkeingang die Zugangsgebühr bezahlen.

Sollte sich während Ihres Aufenthalts eine Naturkatastrophe ereignen, melden Sie sich möglichst rasch bei Ihren Angehörigen und befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden. Sind die Verbindungen ins Ausland unterbrochen, kontaktieren Sie die Schweizer Botschaft in Santiago.

Medizinische Versorgung

Ausserhalb der Hauptstadt ist die medizinische Versorgung wegen der grossen Distanzen und geringen Bevölkerungsdichte nicht überall gewährleistet. Viele Krankenhäuser verlangen vor Behandlungen eine Kostengarantie.

Wenn Sie auf bestimmte Medikamente angewiesen sind, sollte Ihre Reiseapotheke einen ausreichenden Vorrat enthalten. Bedenken Sie jedoch: In vielen Ländern gelten besondere Vorschriften für die Mitnahme von betäubungsmittelhaltigen Medikamenten (z.B. Methadon) und Substanzen, mit denen psychische Erkrankungen behandelt werden. Erkundigen Sie sich gegebenenfalls vor der Abreise direkt bei der zuständigen ausländischen Vertretung (Botschaft oder Konsulat) und konsultieren Sie die Rubrik Reiselinks, wo Sie unter anderem weitere Informationen zu diesem Thema sowie generell zur Reisemedizin finden. Im Hochgebirge sollten die Symptome der Höhenkrankheit nicht unterschätzt werden. Über die Verbreitung von Krankheiten und mögliche Schutzmassnahmen informieren medizinische Fachpersonen und Impfzentren.
Reiselinks

Besondere Hinweise

Minderjährige: Erkundigen Sie sich frühzeitig bei der chilenischen Botschaft in Bern über die besonderen Einreisevorschriften für Minderjährige.

Nützliche Adressen

Notruf Polizei: 133
Notruf Ambulanz: 131

Chilenische Zollvorschriften: Servicio Agrícola y Ganadero (SAG)

Schweizer Vertretungen im Ausland: Wenn Sie im Ausland in eine Notlage geraten, können Sie sich an die nächste Schweizer Vertretung oder an die Helpline EDA wenden.
Schweizer Botschaft in Chile

Helpline EDA

Ausländische Vertretungen in der Schweiz: Auskunft über die Einreisevorschriften (zugelassene Ausweise, Visum etc.) erteilen die zuständigen ausländischen Botschaften und Konsulate. Sie informieren auch über die Zollbestimmungen für die Ein- und Ausfuhr von Tieren und Waren: elektronische Geräte, Souvenirs, Medikamente, etc.
Ausländische Vertretungen in der Schweiz

Ausschluss der Haftung
Die Reisehinweise des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) stützen sich auf eigene, als vertrauenswürdig eingeschätzte Informationsquellen. Sie verstehen sich als nützliche Hinweise zur Planung einer Reise. Das EDA kann Reisenden aber den Entscheid und die Verantwortung für die Vorbereitung und Durchführung der Reise nicht abnehmen.
Gefahrensituationen sind oft nicht vorhersehbar, unübersichtlich und können sich rasch ändern. Das EDA übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit der Reisehinweise und für die Richtigkeit des Inhalts von verlinkten externen Internetseiten. Es lehnt jede Haftung für allfällige Schäden im Zusammenhang mit einer Reise ab. Forderungen im Zusammenhang mit der Annullierung einer Reise sind direkt beim Reisebüro oder der Reiseversicherung geltend zu machen.

Letzte Aktualisierung 28.11.2024

Kontakt

+41 800 24-7-365 / +41 58 465 33 33

365 Tage im Jahr – rund um die Uhr

Die Helpline EDA beantwortet als zentrale Anlaufstelle Fragen zu konsularischen Dienstleistungen.

Fax +41 58 462 78 66

helpline@eda.admin.ch

vCard Helpline EDA (VCF, 5.4 kB)

X

Helpline EDA via Skype

Gratisanruf aus dem Ausland mit Skype
Hinweis: Wenn Sie Skype auf Ihrem Computer oder Smartphone nicht installiert haben, erscheint eine Fehlermeldung. In diesem Fall installieren Sie zuerst das Programm mit dem folgenden Link: 
Download Skype

Skype: helpline-eda

Zum Anfang