Unterstützung beim Übergang von der Nothilfe zum Wiederaufbau

Projekt abgeschlossen
Ein fertig renoviertes Schulgebäude in Mahawan, Kananga, West-Leyte. © DEZA

Die DEZA hat von Januar bis August 2014 in der Übergangsphase zwischen Nothilfe und dem längerfristigen Wiederaufbau verschiedene Projekte in den Philippinen implementiert. Die Prioritäten der Humanitären Hilfe des Bundes lagen in den Bereichen Rehabilitation und Renovation sowie Wasserbehandlung und Hygiene (WASH). Insgesamt wurden rund 33 000 Menschen, darunter mehr als 2700 Schülerinnen und Schüler, nachhaltig unterstützt.

Land/Region Thema Periode Budget
Philippinen
Nothilfe und Schutz
Wasser
Bildung
Klimawandel & Umwelt
Gesundheit
nothemedefined
Wiederaufbau und Wiedereingliederung
Trinkwasser und Siedlungshygiene (WASH) (bis 2016)
Grundbildung
Reduktion von Katastrophenrisiken DRR
Materielle Nothilfe
Stärkung der Gesundheitssysteme
30.04.2014 - 18.01.2015
CHF  530’000
Hintergrund

Am 8. November 2013 hat der Taifun Haiyan einen Grossteil der zentralen Inseln der Philippinen zerstört. Mehr als 14 Millionen Menschen im Archipel sind betroffen. Die Zahl der Todesopfer ist mittlerweile auf über 6150 angestiegen, rund 1700 Personen gelten noch als vermisst. Über 1,1 Millionen Häuser wurden zerstört oder beschädigt. Die Provinzen Leyte und Samar wurden am stärksten betroffen. Nachdem Ende Dezember 2013 die Nothilfe abgeschlossen war, wurden vom DEZA-Team vor Ort in der Wiederaufbauphase Projekte in den Bereichen Bau und Wasser/Abwasser/Hygiene erarbeitet und umgesetzt.

Kontakt

hh@eda.admin.ch

 

Ziele
  • Bevölkerung
  • Schülerinnen und Schüler
Resultate

Erwartete Resultate:  

  • Renovation von Schulen
  • Komplettierung und Instandstellung der Sanitäranlagen und Wasserversorgungen
  • Instandstellung von ländlichen Wasserversorgungen
  • Sensibilisierung und Schulung zur Wasserqualität/Wasserbehandlung


Verantwortliche Direktion/Bundesamt DEZA
Kreditbereich Humanitäre Hilfe
Projektpartner Vertragspartner
Internationale oder ausländische NGO
  • Schweizerisches Korps für humanitäre Hilfe


Budget Laufende Phase Schweizer Beitrag CHF    530’000 Bereits ausgegebenes Schweizer Budget CHF    389’158
Projektphasen

Phase 4 30.04.2014 - 18.01.2015   (Completed)

In den Regionen Nord-Cebu und West-Leyte wurden nicht alle Schulgebäude vom Taifun Haiyan komplett zerstört. Jedoch wurden alle Dachstrukturen weggefegt. Tausende Schülerinnen und Schüler konnten nicht mehr zur Schule. Die DEZA fokussierte sich einerseits auf Renovationen und Reparaturen von Schulen, sowie auf die Erstellung von temporären Schulgebäuden dort, wo keine Gebäude mehr vorhanden waren.

Andererseits engagierte sich die DEZA bei der Instandstellung und Reparatur von Pumpstationen und ländlichen Wasserversorgungen sowie bei der Instandstellung und Komplettierung von Sanitäranlagen und Wasserversorgungen in mehrheitlich abgelegenen Schulen. Vier Experten des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe (SKH) wurden entsandt, um vor Ort die Projekte erfolgreich durchzuführen.

Verbesserung der Gebäudestatik

Bei den Renovationen der Schulen handelte es sich vorwiegend um die Erneuerung der Dachkonstruktionen. Zerstörte Dächer wurden entweder teilrenoviert oder komplett erneuert. Bei sämtlichen Gebäuden wurde Wert darauf gelegt, die Statik massgeblich zu verbessern, um zukünftigen Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Wirbelstürmen besser widerstehen zu können.

Aufgrund der hohen Anzahl der betroffenen Schulgebäude in den Regionen Nord-Cebu und West-Leyte ist es der Humanitären Hilfe nicht möglich, sämtliche Schulen zu renovieren. Ein Teil davon wird jedoch durch sogenannte «Conditional Cash Grant»-Projekte abgedeckt. Dabei arbeitete die Humanitäre Hilfe mit den lokalen Behörden zusammen und steuerte auf der Basis vorgegebener Konditionen einen fixen Geldbetrag zur Rehabilitierung von Schulgebäuden bei. Auf diese Weise reparierte die Schweiz nicht nur weitere Schulräume und andere öffentliche Gebäude, sondern es wurden temporär auch Arbeitsplätze und zusätzliche Einkommensmöglichkeiten in den betroffenen Regionen geschaffen.

Insgesamt wurden 55 Schulräume effizient, rasch und nachhaltig für den Schulunterricht von rund 1650 Schülerinnen und Schülern hergerichtet. In 5 komplett zerstörten Schulen hat die Humanitäre Hilfe 7 temporäre Klassenzimmer für mehr als 200 Kinder erstellt. Vier Kindergartengebäude und zwei abgelegene Gesundheitsposten wurden ebenfalls repariert.

Die Pumpstation in der Gemeinde Tapilon.
SKH Wasser-Experten unterstützen lokale Arbeitskräfte beim Bau der Pumpstation in der Gemeinde Tapilon in Nord-Cebu. © DEZA

Instandsetzung von Sanitäranlagen und Wasserversorgungen

Zusätzlich zu den Renovationsarbeiten wurden gleichzeitig mehrere Sanitäranlagen renoviert und betriebsfähig gemacht. Wasserversorgungen wurden instand gestellt und komplettiert. Insgesamt erhielten 12 Schulen Hilfe.

Dezentrale Trinkwasserpumpstationen, Quellfassungen und Leitungen wurden in Nord-Cebu und West-Leyte durch lokale Erdrutsche und umgefallene Bäume beschädigt oder komplett zerstört. Entsprechend war die Versorgung mit sicherem Trinkwasser nicht mehr oder nur noch teilweise möglich. Die Humanitäre Hilfe kümmerte sich darum, in verschiedenen abgelegenen Gemeinden die Betreiber dieser dezentralen Wasserverteilnetze bei der Wiederinstandstellung und Grundausrüstung der Trinkwasserpumpstationen zu unterstützen, und die beschädigten Wasserversorgungen zu reparieren.

9 Monate nach dem Taifun waren alle Pumpstationen in Nord-Cebu wieder im Einsatz, jedoch mehrheitlich ohne Chlorierung. Mehr als 30 000 Menschen, darunter viele Schülerinnen und Schüler, profitieren heute von instand gestellten Trinkwasserpumpstationen und ländlichen Wasserversorgungen.

Sensibilisierung und Schulung von Gesundheitsinspektoren

Die Humanitäre Hilfe organisierte ausserdem, zusammen mit OXFAM und dem WASH-Cluster Sensibilisierungen und Schulungen in den Bereichen Wasserqualität, Chlorierung und Sanitäranlagen. Teilnehmende dieser Schulungen waren Gesundheitsinspektoren und Gemeindepersonal aus 30 vom Taifun betroffenen Gemeinden – 14 in Nord-Cebu und 16 in West-Leyte.

Weiterführende Informationen