Spezifische regionale Risiken
Bei der Beschreibung von Gefahrenzonen handelt es sich um ungefähre Angaben; Risiken lassen sich nicht auf exakt umrissene Gebiete einschränken.
Verschiedene Gebiete dürfen nur mit einer Sondergenehmigung (no objection certificate) besucht werden - auch solche, die in diesem Kapitel nicht genannt werden. Zuwiderhandlungen können mit mehreren Tagen Haft bestraft werden. Die pakistanische Botschaft in Bern erteilt nähere Auskunft über die betroffenen Gebiete.
In regionalen Konfliktgebieten und in Gebieten, die nur mit einer Sondergenehmigung zugänglich sind, hat die Schweizer Botschaft in Islamabad nur begrenzte oder gar keine Möglichkeit zur Hilfe bei Notsituationen.
Gilgit-Baltistan
In Gilgit-Balistan kam es in der Vergangenheit vereinzelt zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Religionsgemeinschaften sowie zu terroristischen Angriffen. Weitere Ereignisse dieser Art können nicht ausgeschlossen werden. Terroristische Akte können sich auch gezielt gegen ausländische Staatsangehörige richten. Es kann kurzfristig eine Ausgangssperre über die Region verhängt werden, welche wiederum zum Unterbruch des Verkehrs sowie einem vollständigen Ausfall der Kommunikationsmittel führen kann.
Informieren Sie sich vor und während der Reise in den Medien und bei den Lokalbehörden über die aktuelle Sicherheitslage. Lassen Sie grösste Vorsicht walten und sich durch eine ortskundige Vertrauensperson begleiten. Befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Sicherheitskräfte und verzichten Sie auf Reisen ins Grenzgebiet zu Afghanistan.
Wählen Sie das Flugzeug, um nach Gilgit und Skardu zu reisen; von Autofahrten an diese Destinationen wird abgeraten. Die Hauptstrasse Karakorum Highway führt durch unruhige Gebiete, und auf den Nebenrouten besteht das Risiko von Überfällen. Die Flugverbindungen können wetterbedingt während mehreren Tagen ausfallen.
Khyber Pakhtunkhwa KPK
Die vorwiegend autonomen Stammesgebiete (ehemals Federally Administered Tribal Areas FATA) gelten als Rückzugsgebiet pakistanischer Terrorgruppen. Militärische Einsätze und Gefechte sind häufig. Ausserdem besteht in einzelnen Regionen die Gefahr von Landminen. Die bewaffneten Auseinandersetzungen in den Stammesgebieten strahlen vermehrt in die übrigen Gebiete dieser Provinz aus. Die Sicherheitslage in der Provinz ist gespannt. Es sind wiederholt Attentate verübt worden, und es besteht ein hohes Entführungsrisiko. Von Reisen nach KPK wird abgeraten, einschliesslich Swat Valley.
Grenzgebiete zu Indien
Das Grenzgebiet zu Indien ist stark militarisiert und teilweise vermint; dies gilt in besonderem Masse entlang der Waffenstillstandslinie (Line of Control) in der Region Kashmir. Es kann zu bewaffneten Zwischenfällen entlang der Waffenstillstandslinie (Line of Control) kommen. Von Reisen in die gesamte Grenzregion zu Indien wird abgeraten. Eine Ausnahme bildet der einzige, für ausländische Staatsangehörige erlaubte Grenzübergang zwischen Indien und Pakistan. Dieser befindet sich in Wagah zwischen Lahore und Amritsar. Informieren Sie sich bei den lokalen Behörden oder direkt beim Grenzposten über die Öffnungszeiten.
Balochistan
Es besteht ein hohes Entführungsrisiko, und die Gefahr von bewaffneten Überfällen ist gross. Wiederholt ist es zu Massenentführungen und der Ermordung von Busreisenden gekommen, zum Beispiel sind im Januar 2023 vier Mitarbeitende einer Erdölfirma entführt worden. Im August 2021 forderte in Gwadar ein Selbstmordanschlag auf einen Konvoi chinesischer Staatsangehöriger Todesopfer und Verletzte; der Konvoi wurde durch pakistanische Sicherheitskräfte eskortiert.
Ausserdem haben bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen der Armee und aufständischen Stammesgruppen sowie religiös motivierte Gewalttaten die Sicherheitslage massiv verschlechtert. Anschläge sind häufig und richten sich vor allem gegen Regierungseinrichtungen, gegen die Sicherheitskräfte und gegen die öffentliche Infrastruktur. Aber auch Anschläge auf zivile Ziele fordern immer wieder Todesopfer und Verletzte. Im Februar 2023 wurden bei einem Bombenanschlag auf einen Markt in Rakhni vier Personen getötet. Im März 2022 wurden bei einem Selbstmordattentat an einem Kulturfestival in Sibi mehrere Personen getötet und zahlreiche Personen verletzt. Teile der Provinz sind vermint.
Von Reisen nach Balochistan wird abgeraten.
Nördlicher Sindh und südlicher Punjab
In weiten Teilen dieser Regionen besteht ein erhöhtes Entführungsrisiko, und die Gefahr von bewaffneten Überfällen ist gross.
In der Provinz Sindh wird von Reisen in die Stadt Nawabshah und die Gebiete nördlich davon, insbesondere in die Städte Dadu, Mehar, Larkana, Shehdadkot, Jacobabad, Kandhkot und Kashmore abgeraten. Im südlichen Punjab wird von Reisen nach Sadigabad und Rahim Yar Khan abgeraten.
Karachi
Die Gewaltkriminalität ist in gewissen Stadtteilen sehr hoch. Der Besitz von Schusswaffen ist verbreitet. Latente politische und religiöse Spannungen sowie Spannungen zwischen kriminellen Banden können unvermittelt aufflammen und zu Ausschreitungen, Anschlägen und anderen Gewalttaten führen. In solchen Fällen werden häufig alle Geschäfte in den betroffenen Quartieren geschlossen und der Verkehr kommt zum Erliegen. Die Gefahrenzonen können sich laufend ändern. Erkundigen Sie sich bei einer lokalen Kontaktperson über die aktuelle Lage und meiden Sie die Stadtteile, in denen das Risiko besonders hoch ist: Baldia Town, Orangi Town, Lyari, Kharadar, Jail Road, Malir, Khakrapar, Sohrab Goth, Korangi, Liaquatabad, Pak Colony, Azizabad, Sujrani Town, Central District.