Der Präsident der Italienischen Republik Giorgio Napolitano ist vom Gesamtbundesrat mit militärischen Ehren empfangen worden. Die Zeremonie hat auf dem Münsterplatz in Bern stattgefunden.

Die offiziellen Gespräche waren in erster Linie den bilateralen Beziehungen gewidmet, namentlich der Zusammenarbeit im Wirtschafts- und Steuerbereich, sowie Fragen zum internationalen Geschehen. Thematisiert wurden auch die Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Italien, das in der zweiten Hälfte 2014 die EU-Präsidentschaft übernimmt.

Am 21. Mai 2014 reisten Bundespräsident Didier Burkhalter und sein Gast in Begleitung ihrer Delegationen nach Lugano, wo sie vom Staatsrat des Kantons Tessin empfangen wurden. Die beiden Präsidenten nahmen zudem an der Vorlesung «Die Bedeutung des kulturellen Austauschs zwischen der Schweiz und Italien» an der Universität der italienischen Schweiz (USI) teil.

Der letzte Staatsbesuch eines italienischen Präsidenten war der Besuch von Carlo Azeglio Ciampi im Mai 2003.

Bilaterale Beziehungen

Die bilateralen Beziehungen zwischen der Schweiz und Italien basieren auf einem komplexen Vertragswerk. Seit Mai 2012 führen die Schweiz und Italien einen Dialog im Steuerbereich. In der Verkehrs- und Energiepolitik sowie beim Ausbau der Infrastruktur wird eine enge Zusammenarbeit gepflegt.

Die Schweiz und Italien pflegen einen Landwirtschaftsdialog, der im Februar 2013 zum zweiten Mal stattgefunden hat. Dieser Dialog bietet der Schweiz eine willkommene Gelegenheit, bilaterale Fragen, europäische Inhalte wie auch internationale Themen zu erörtern.

Italien ist nach Deutschland und den USA der drittwichtigste Handelspartner der Schweiz, wobei das Nachbarland regelmässig einen Handelsbilanzüberschuss ausweist (2012: 3.8 Mrd. CHF).

Als neuntgrösste Investorin schuf die Schweiz 2011 mit Direktinvestitionen von 25 Mrd. CHF in Italien über 78’000 Arbeitsplätze.

In der Schweiz leben rund 500’000 italienische Staatsangehörige; sie sind ein wichtiger Faktor in den Beziehungen zwischen den beiden Ländern.

Bilaterale Beziehungen Schweiz–Italien

Bern, 20.5.2014 – Ansprache

Die Präsidenten Didier Burkhalter und Giorgio Napolitano haben vor den Mitgliedern des Bundesrats eine Ansprache gehalten.

Auszug:
«Der Austausch zwischen unseren Ländern zeigt sich ganz besonders in den Grenzregionen. Die italienischen Grenzgängerinnen und Grenzgänger folgen dem Ruf einer dynamischen Wirtschaft, vor allem im Kanton Tessin, und tragen so bei zum Gedeihen der gesamten Region. Der Bundesrat ist sich bewusst, dass diese Situation auch mit Herausforderungen verbunden ist. Eine enge Zusammenarbeit in der Grenzregion tut deshalb not. Konstruktive Vorschläge liegen auf dem Tisch; sie können für beide Seiten gute Lösungen bringen.»

Ansprache von Didier Burkhalter
Ansprache (Giorgio Napolitano, it)

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