Grundsätzliche Einschätzung
Von Reisen in den Irak wird abgeraten.
Von touristischen und anderen nicht dringenden Reisen in die teilautonome Region Kurdistan wird abgeraten (Provinzen Dohuk, Erbil, Sulaymaniyah). Siehe weiter unten.
Die Lage bleibt unübersichtlich und volatil. Die Sicherheit ist nicht gewährleistet. Kleinere Fraktionen der Terrorgruppe «Islamischer Staat (IS)» halten sich vor allem in der Region um Mosul und in den Provinzen Anbar, Nineveh, Diyala, Kirkuk und Salahedin auf, wo sie von der irakischen Armee bekämpft werden. Die (ehemaligen) Kampfzonen sind teilweise stark vermint.
Das Risiko von Entführungen durch terroristische und kriminelle Gruppierungen (teilweise mit Todesfolge) ist hoch und besteht für einheimische wie für ausländische Personen. Beispiele:
- Im März 2023 wurde eine israelisch-russische Staatsangehörige in einem Restaurant in Bagdad entführt.
- Im November 2022 wurde ein amerikanischer Staatsangehöriger bei einem Entführungsversuch in Bagdad getötet.
Mit Attentaten sowie Raketen- und Granatenangriffen muss gerechnet werden; diese fordern regelmässig Todesopfer und Verletzte. Das Risiko besteht im ganzen Land. Attentate richten sich unter anderem gegen die lokalen Behörden, die Sicherheitskräfte, Kundgebungen, religiöse Stätten, Märkte und Restaurants und gegen Medienschaffende. Besonders gefährdet sind die internationale Zone und der Flughafen in Bagdad sowie Militärbasen. Auch Anschläge gegen ausländische Einrichtungen sind möglich. Beispiele von Attentaten:
- Am 15. Januar 2024 erfolgte ein Raketenangriff in der Nähe von Erbil, bei welchem mehrere Personen getötet oder verletzt wurden.
- Am 29. Oktober 2022 wurden bei einem Attentat in der Nähe eines Fussballstadions in Bagdad zahlreiche Personen getötet oder verletzt.
Beachten Sie auch die Rubrik Terrorismus und Entführungen.
Terrorismus und Entführungen
Gewaltsame Ausschreitungen und Zusammenstösse zwischen Demonstrierenden und den Sicherheitskräften haben seit 2019 Hunderte Todesopfer und Tausende Verletzte gefordert. Die Sicherheitskräfte verwenden scharfe Munition um Demonstrationen aufzulösen.
Die irakische Gesetzgebung verbietet jeglichen Kontakt zu Israel. Widerhandlungen können mit langjähriger Haft oder mit dem Tod bestraft werden.
Teilautonome Region Kurdistan (Provinzen Dohuk, Erbil, Sulaymaniyah):
Von touristischen und anderen nicht dringenden Reisen in die teilautonome Region Kurdistan wird abgeraten.
In den Grenzgebieten zur Türkei und zum Iran finden Kampfhandlungen statt und es werden regelmässig Stellungen von bewaffneten kurdischen Gruppierungen bombardiert. Ausserdem besteht die Gefahr von Minen und Blindgängern.
Es finden regelmässig Angriffe mit Raketen und bewaffneten Drohnen statt. Sie richten sich am häufigsten gegen Militärbasen sowie gegen den militärischen Teil des internationalen Flughafens in Erbil. Seit Oktober 2023 ist eine Zunahme von Drohnen- und Raketenangriffen auf US-Interessen zu verzeichnen. Es werden auch Ziele in der Stadt Erbil und anderen Orten angegriffen.
Es besteht das Risiko von Attentaten. Im 2022 wurden diverse politisch motivierte Attentate in und um Sulaymaniyah verübt.
Wenn Sie aus dringenden Gründen in die teilautonome Region Kurdistan reisen müssen, beachten Sie folgende Vorsichtsmassnahmen:
- Informieren Sie sich vor und während der Reise in den Medien oder bei einer ortsansässigen Vertrauensperson über die aktuelle Sicherheitslage.
- Reisen Sie auf dem Luftweg hin und zurück.
- Lassen Sie sich von einer ortskundigen Vertrauensperson begleiten und befolgen sie deren Ratschläge.
- Meiden Sie Demonstrationen jeder Art, denn es besteht das Risiko von Ausschreitungen.
- Befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden.
- Meiden Sie die Grenzgebiete zu den Provinzen Anbar, Nineveh und Salahedin.
- Meiden Sie weiträumig die Grenzgebiete zum Iran, zur Türkei und zu Syrien.