Alle 18 Projekte sind seit Ende 2016 erfolgreich abgeschlossen. Die ursprünglich definierten Projekteziele wurden erreicht und teilweise sogar übertroffen.
Resultate in Estland
Ein Überblick über die erreichten Resultate:
Forschung
Ein SCIEX-Stipendium hat 22 estnischen Doktoranden und Post-Doktoranden einen befristeten Forschungsaufenthalt an einer Schweizer Universität ermöglicht. Um den Forschungsstandort Estland zu stärken, sind am Nationalen Institut für Chemische und Biologische Physik (NICPB) ein Rasterkraftmikroskop (AFM Mikroskop) und ein Magnetkraftmikroskop (MFM Mikroskop) installiert worden. Acht junge estnische Forscherinnen und Forscher lernten dank speziellen Kursen an der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt EMPA sowie am NICPB in Estland, wie sie diese Mikroskope benutzen können. Aus diesem Projekt ist eine enge Partnerschaft zwischen den beiden Institutionen entstanden.
Projektbeschrieb Sciex (PDF, 2 Seiten, 201.4 kB, Deutsch)
Transparente Finanzberichterstattung
Behörden und Verbände besitzen dank der Teilnahme an Schulungen (insgesamt rund 5‘400 Teilnehmertage) Kenntnisse im Bereich der internationalen Normen für Rechnungslegung und Buchprüfung. Rund 310 Auditorinnen und Auditoren haben ihre Wiederzulassungsprüfungen bestanden. Internationale Normen sind auf estnisch übersetzt und die Universität Tartu hat einen Masterstudiengang im Bereich Audit eingeführt. Ausserdem erleichtert eine neu entwickelte Audit-Software den KMU die Arbeit.
Kinderheime
Vierzehn familiäre Kinderheime sind in den Städten Viljandi, Sarepedi, Juuru, Elva, Valga und Paide eröffnet worden. Inzwischen sind 95 Kinder mit ihren Betreuungspersonen eingezogen. Das Projekt hat dazu beigetragen, dass inzwischen 100% aller estnischen Waisenkinder Zugang zu modernen, familiären Einrichtungen haben.
Rehabilitation
Das Kinderspital Tallinn besitzt seit Januar 2011 einen neuen Bewegungsapparat, der Kindern zwischen drei und zwölf Jahren mit neurologischen Krankheiten oder Verletzungen hilft, ihre Gehfähigkeit zu verbessern. Acht Patientinnen und Patienten nutzen den Apparat jeden Tag. Ausserdem bietet das Adeli Rehabilitationszentrum Kindern über zwölf Jahren und Erwachsenen täglich sieben Therapiesitzungen an.
Therapie für drogensüchtige Strafgefangene
Das Projekt zielt darauf ab, drogenabhängigen Straftäterinnen und Straftäter im Strafvollzug oder während ihrer Bewährungszeit Therapiemassnahmen anzubieten. Insgesamt haben 30 Betroffene am Programm teilgenommen – sechs konnten es erfolgreich abschließen, 14 sind noch in Behandlung und zehn haben die Behandlung abgebrochen. 30 Wärterinnen und Wärter sowie 90 Bewährungshelferinnen und -helfer haben erfolgreich an den speziell entwickelten Ausbildungsprogrammen teilgenommen.
Effizienzsteigerung bei den Notrufdiensten sowie im Ambulanzwesen
Im Rahmen von zwei Projekten wurden die Einsatzzentralen und Rettungsdienste modernisiert Alle Ambulanzen sowie der Rettungsdienst in Estland haben dank Einsatz von moderner Kommunikationstechnologie die Zeitspanne zwischen der Entgegennahme eines Notrufs und dem Eintreffen der Rettungsdienste am Notfallort erheblich verkürzt. Gleichzeitig wurden die Mitarbeitenden der Rettungsdienste in der Anwendung der neuen Technologien geschult.
Energieeffizienz
Estland hat Baustandards für energieeffiziente Gebäude entwickelt. In fünf Gemeinden wurden insgesamt drei Kindergärten, zwei Grundschulen und ein Altersheim entsprechend gebaut oder saniert. Diese dienen nun als Musterbauten für energieeffizientes Bauen im öffentlichen Raum. Im Rahmen des Projekts entstanden Partnerschaften und Forschungsprojekte mit zwei Universitäten. Zudem profitierten Berufsverbände und Bildungsinstitutionen von Seminaren, Führungen in den Gebäuden, erarbeiteten Leitfäden und gesammelten Daten.
Artikel
Umweltüberwachung
Die Schweiz stattete estnische Laboratorien und Überwachungsstationen mit modernen Geräten aus und finanzierte die Schulung des Personals. Dadurch verfügt Estland heute über flächendeckende und zuverlässige Umweltdaten in den Bereichen Wasser, Luft, radioaktive Strahlung und Naturgefahren. So können die estnischen Behörden nun beispielsweise verschmutzte Gebiete oder den Transport gefährlicher Materialien mittels Satelliten überwachen. Eine Schweizer Firma konnte dabei Hard- und Software für die Echtzeitvermessung mit GPS im Wert von mehr als einer Million Franken nach Estland liefern.
Projektbeschrieb (PDF, 2 Seiten, 556.4 kB, Deutsch)
Modernisierung des Gerichtswesens
35 Gerichtssäle, Polizeistationen und Büros von Staatsanwälten sind mit moderner Videokonferenz-Technologie ausgerüstet worden und je zwei Personen pro Institution nahmen an einer Schulung über die Bedienung dieser Geräte teil. Im Durchschnitt finden 40 Videokonferenzen pro Monat statt. Damit konnten die Gerichtsanhörungen effizienter und, die Transportkosten niedriger gehalten werden. Der (internationale) Informationsaustausch wurde erleichtert.
Richterkonferenz
Im September 2010 fand in Tartu eine Richterkonferenz statt, an der Vertreterinnen und Vertreter von zwölf Ländern teilnahmen. Im Anschluss an die Konferenz wurde ein Kompendium in Englisch, Estnisch, Russisch und Deutsch erstellt und verteilt.
Sicherung der Grenzen
In drei Meeresverkehrshäfen sind insgesamt zehn Kontrollpunkte zur automatischen Nummernschilderkennung aufgebaut worden. Zugunsten aller Schengen-Mitgliedstaaten lassen sich damit Steuerbetrug und Schmuggel leichter bekämpfen.
Verbesserung der Brandschutzmassnahmen
175 Spitäler und Pflegeheime erhielten 1000 Rettungsdecken und 200 unbrennbare Bettdecken. Ein methodologisches Handbuch zur Beurteilung des Brandrisikos in öffentlichen Gebäuden, eine elektronische Plattform mit Fragen zur Brandsicherheit und Schulungen des Personals reduzieren das Brandrisiko zusätzlich.
Modernisierung des nationalen forensischen Instituts
Moderne Ausrüstungen im Bereich der Hard- und Software sowie die Durchführung von Schulungen zugunsten des nationalen forensischen Instituts und anderer mit Strafverfolgung betrauter Behörden erleichtern die Verbrechensbekämpfung. Diese Massnahmen erlauben unter anderem die raschere Identifizierung unbekannter Personen sowie die effizientere Bearbeitung von Beweismaterial.
Unterstützungsfonds für NGOs
Nichtregierungsorganisationen (NGOs) erhielten finanzielle Mittel, um die Mitwirkung der Zivilgesellschaft an der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung des Landes zu fördern und zu stärken. Ein besonderer Fokus galt der verstärkten Zusammenarbeit zwischen NGOs und der öffentlichen Hand bei der Erbringung öffentlicher Dienstleistungen. Insgesamt wurden 57 Klein- und 64 Grossprojekte unterstützt. Im Verlauf des Projektes sind 100 verschiedene Dienstleistungen der öffentlichen Hand an NGOs ausgelagert worden, und 78 estnische NGOs haben Zusammenarbeitserklärungen mit 212 Munizipalitäten und 28 anderen Institutionen der öffentlichen Hand unterschrieben.
Projektbeschrieb (PDF, 2 Seiten, 140.0 kB, Deutsch)